Bundesrat Stenographisches Protokoll 734. Sitzung / Seite 55

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Der Ausschuss für Bildung und Wissenschaft stellt nach Beratung der Vorlage am 9. Mai 2006 mit Stimmenmehrheit den Antrag, gegen den vorliegenden Beschluss des Nationalrates keinen Einspruch zu erheben.

Ich darf weiters den Bericht des Ausschusses für Bildung und Wissenschaft über den Beschluss des Nationalrates vom 29. März 2006 betreffend eine Vereinbarung gemäß Artikel 15a B‑VG zwischen dem Bund und dem Land Niederösterreich über die Errich­tung und den Betrieb des Institute of Science and Technology – Austria samt Anhang bringen.

Auch dieser Bericht liegt Ihnen in schriftlicher Form vor, und ich komme zum Antrags­text:

Der Ausschuss für Bildung und Wissenschaft stellt nach Beratung der Vorlage am 9. Mai 2006 mit Stimmenmehrheit den Antrag, gegen den vorliegenden Beschluss des Nationalrates keinen Einspruch zu erheben.

 


Vizepräsident Jürgen Weiss: Danke für die Berichte.

Wir gehen in die Debatte ein.

Erste Rednerin ist Frau Bundesrätin Konrad. – Bitte.

 


12.26.19

Bundesrätin Eva Konrad (Grüne, Tirol): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Bundesministerin! Sehr geehrte Damen und Herren! Als ich mir den Bericht des Ausschusses des Nationalrates durchgelesen habe, sind mir ein paar Zeilen ins Auge gestochen, nämlich jene, die übertitelt sind mit „Die Mission: Grundlagenforschung auf höchstem Niveau“. In diesem Absatz ist mir eines ganz besonders aufgefallen, denn dort wird erklärt: Das „Institute of Science and Technology – Austria wird“ – und dieses „wird“ halte ich für die sprachlich interessante Formulierung – „Grundlagenforschung auf Spitzenniveau in Forschungsgebieten, die in Österreich noch unerschlossen sind, etablieren, herausragende Arbeitsbedingungen und Entfaltungsmöglichkeiten für exzel­lente Forscherinnen und Forscher anbieten, (...) einen wesentlichen Beitrag zur weite­ren Steigerung der Attraktivität des Wissenschafts- und Forschungsstandorts Öster­reich leisten und damit an der Umkehrung des ‚brain drain‘ in einen ‚brain gain‘ mit­arbeiten, (...)“

Interessant finde ich die Formulierung „wird“, denn das alles sind Ziele, die man sich sehr wohl stecken kann und deren Wichtigkeit wir auch alle unterschreiben würden. Dass das aber durch die Gründung dieses Institutes geschehen wird, ist vielleicht eher ein frommer Wunsch und wird durch die Formulierung mit „wird“ sicher nicht automa­tisch so eintreten.

Abgesehen davon gibt es da einen kleinen inhaltlichen Widerspruch. Denn es wird ein „brain drain“ erwähnt; „brain drain“ heißt – kurz zur Erklärung –, dass die guten Köpfe, die gut ausgebildeten Menschen, die Nachwuchsforscherinnen und ‑forscher Öster­reich oder das jeweilige Land verlassen und in anderen Ländern eine Karriere machen. Etwas weiter hinten wird unter der Überschrift „Die Konsequenz für Österreich: For­cierte Exzellenzstrategie“ erklärt, dass Österreich „als Ausbildungsstätte für wissen­schaftlichen Nachwuchs und für hoch qualifizierte Arbeitskräfte“ hohe „internationale Anerkennung“ genießt. Das widerspricht ein bisschen der Analyse, dass es in Öster­reich einen „brain drain“ gibt – entweder ist es das eine oder das andere. Ich würde eher die Analyse unterstreichen, dass es hier sehr wohl einen „brain drain“ gibt. – Das zum Einstieg.

Ich werde mich jetzt nicht allzu sehr über die geographische Lage auslassen, die die­ses Institut haben wird. Ich möchte nur einen Satz dazu sagen: Niederösterreich wird in


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