Bundesrat Stenographisches Protokoll 734. Sitzung / Seite 61

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sehr gut vorstellen, dass in dieser Atmosphäre die klügsten Köpfe kreativ studieren, lehren und forschen können. Ganz abgesehen vom Standort denke ich, dass es höchst an der Zeit ist, dass Österreich ein solches Institut bekommt. (Beifall bei der ÖVP.)

Wir haben uns in den letzten Jahren immer ganz vehement für die Schwächsten in unserer Gesellschaft eingesetzt im schulischen Bereich, im Bereich der Bildung, aber auch bei den Arbeitsplätzen im wirtschaftlichen Bereich. Und das ist gut so, und das muss auch in nächster Zeit immer so fortgesetzt werden. Genauso wichtig ist aber, dass wir die Begabtesten fördern, denn schlussendlich sind es doch auch sie, die durch ihre Forschung im technischen wie auch im medizinischen Bereich Errungen­schaften hervorbringen, die gerade den Schwächsten Hilfestellung sind, die ihre Pro­bleme mildern und oft sogar auch lösen.

Was wir auch wissen, ist, dass in der Vergangenheit viele höchstbegabte Wissenschaf­ter Österreich verlassen haben. (Bundesrätin Dr. Lichtenecker: Und Wissenschafterin­nen!) Und Wissenschafterinnen – selbstverständlich! Auch ich bedauere, dass im Ko­mitee keine vertreten sind, da gebe ich der Kollegin gerne Recht! Sie haben Österreich verlassen, weil sie eben nicht diese Basis und diese Förderung vorgefunden haben. Österreich ist ein kleines Land. Wie viele Möglichkeiten haben wir denn schon, uns weltweit wirklich einen Namen zu machen? Ein solches Institut gibt uns diese einma­lige Chance. Nicht nur dass unsere klügsten Köpfe, die großen Söhne und Töchter Ös­terreichs das Land nicht mehr verlassen müssen, können wir uns zusätzlich noch inter­national solche Menschen nach Österreich holen.

Das alles sind meiner Überzeugung nach Argumente, die einfach dafür sprechen, ne­ben dem ganz wichtigen – und ich vertrete ja auch die Wirtschaft – Impuls, den ein sol­ches Institut natürlich auch auslöst. Durch die Spin offs können Arbeitsplätze geschaf­fen werden, was ganz wichtig ist, und das vielleicht auch am Rande der Großstadt und nicht wie sonst immer im Ballungszentrum. Es ist wichtig für den ländlichen Raum, dass auch dort Wirtschaft leben kann.

In diesem Sinne werde ich aus voller Überzeugung und aus ganzem Herzen als Nie­derösterreicherin, aber auch gemeinsam mit allen meiner Fraktion zustimmen. Ich freue mich, wie schon gesagt, dass das auch die Kollegen der Sozialdemokratie ma­chen. Es wäre schön, wenn das auch die Fraktion der Grünen tun könnte. Ich freue mich auf jeden Fall heute schon auf die Eröffnung in Klosterneuburg/Maria Gugging. – Vielen Dank. (Beifall bei der ÖVP.)

12.51


Vizepräsident Jürgen Weiss: Ich erteile nun Frau Bundesministerin Gehrer mit den besten Wünschen zu ihrem heutigen Geburtstag das Wort. (Allgemeiner Beifall.)

 


12.51.50

Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur Elisabeth Gehrer: Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Kollegen und Kolleginnen! Ich bedanke mich für die guten Wünsche! – Ich möchte zwei Sachen ansprechen. Zum einen die gesamt­hafte Bildungspolitik und zum anderen das Exzellenz-Institut für Forschung in Kloster­neuburg.

Gerade im Bereich der Bildungspolitik ist es der Bundesregierung ein Anliegen, die Breite und die Spitze zu fördern. Wir brauchen die Breite und wir brauchen auch die Spitze. Ich frage mich manchmal, warum das Wort „Elite“ so auf Widerstand stößt. Ohne Elite sind keine Spitzenleistungen möglich. In der Breite hat die österreichische Bundesregierung eine große Lehrlingsoffensive gestartet. Wir haben mehr Lehrlinge, wir haben die integrative Lehre ins Leben gerufen, wir haben 1 800 junge Menschen, die in dieser integrativen Lehrlingsausbildung ausgebildet werden. Wir haben die frühe


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