BundesratStenographisches Protokoll770. Sitzung / Seite 79

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zu fördern und uns um ein koordiniertes EU-weites Vorgehen in der Dopingfrage zu kümmern. Scheinheiligkeit darf keinen Platz finden.

Die Verbände leisten ausgezeichnete Arbeit, ganz gleich ob ASKÖ, ASVÖ oder Sport­union. Alle ziehen in der Bundessportorganisation an einem Strang. Es gilt, die Zusam­menarbeit zwischen dem Ministerium und den Organisationen des Sports auf eine ausgezeichnete Basis zu stellen, damit wir gemeinsam unsere Projekte im Sinne des Sports verwirklichen können.

Zusammenfassend kann man sagen: Sport muss uns allen ein Anliegen sein, vor allem auch die Förderung des Spitzensports, um eine positive Entwicklung im Breitensport zu erwirken. Stimmen wir alle der Änderung des Sportförderungsgesetzes zum Wohle unserer Kinder und Jugendlichen, der Breitensportlerinnen und Breitensportler zu und bedanken wir uns damit auch bei allen ehrenamtlichen Funktionärinnen und Funktionä­ren für ihren unermüdlichen Einsatz im Dienste des Sports. – Danke. (Allgemeiner Beifall.)

13.25


Präsident Harald Reisenberger: Zu Wort gemeldet ist Frau Bundesrätin Kerschbaum. Ich erteile ihr dieses.

 


13.25.40

Bundesrätin Elisabeth Kerschbaum (ohne Fraktionszugehörigkeit, Niederösterreich): Sehr geehrter Herr Präsident! Zum Thema Sport und Gesundheit – Kollegin Junker hat es vorhin schon angesprochen –: Das Verhältnis 1 : 3 ist natürlich ein interessantes Verhältnis. Das ist sicher überlegenswert. Ich denke allerdings, das gilt vor allem für den Breitensport. Ob es für den Spitzensport auch in dem Ausmaß gilt ... (Bundesrätin Junker: Für den Breitensport!) Für den Breitensport, das haben Sie nicht dazugesagt.

Ich möchte auf einen Aspekt eingehen, den Sie jetzt auch erwähnt haben und der in den Unterlagen auch als Begründung für den heutigen Beschluss angeführt wird, näm­lich dass der Spitzensport mehr oder weniger die Grundvoraussetzung dafür ist, dass die Leute sich für Breitensport interessieren. Es ist gang und gäbe, das zu behaupten. Ich persönlich erlebe das in Wirklichkeit ganz anders. Ich persönlich erlebe eine ge­sellschaftliche Entwicklung, in deren Gefolge sich immer mehr Menschen nicht mehr oft bewegen müssen. Sehr viel Bewegung fällt weg, und Breitensport übernimmt so ein bisschen die Rolle für diejenigen, die trotzdem in Form bleiben wollen, die Spaß daran finden, eben zu dieser Bewegung zu kommen. Ob jetzt der Skispringer, Skiflieger, Ski­fahrer oder sonst irgendwer hinunterfährt oder nicht, ist ganz sicher zweitrangig dafür, ob jemand Breitensport betreibt oder nicht. Das macht man üblicherweise doch in erster Linie, um sich fit zu halten und seine Bewegung und seinen Spaß zu haben.

Ich würde deshalb bitten, dass man, wenn man von Sportförderung redet und auch von Breitensportförderung, diesen Bewegungsverlust nicht außer Acht lässt. Je weniger sich Menschen von Haus aus bewegen müssen, weil man eben nicht mehr so oft zu Fuß geht, weil man von A nach B mit dem Auto fährt, weil viele sitzende Berufe haben, weil sehr viel in diesem Bereich wegfällt, kommt es vermehrt zum nächsten Schritt, nämlich Sport zu betreiben. Um Breitensport zu betreiben, muss man auch wieder extra animiert werden. Diesen Schritt müssen wir unterstützen. Das muss man mögli­cherweise auch bei der Sportförderung mit berücksichtigen.

Wir haben heute noch den Tagesordnungspunkt zur Adipositas-Prävention. Es geht wirklich sehr oft darum – Sie haben gesagt, die Kinder von der Straße wegzubekom­men –, die Kinder vom Computer wegzubekommen. Da bewegen sie sich nämlich gar nicht mehr. Es ist meiner Meinung nach wirklich sehr wichtig, sich überhaupt einmal in


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