Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 120. Sitzung / Seite 41

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Der Rückgang der Zahl von Zug- und Singvögeln, der von Naturschützern auch für Österreich festgestellt wird, ist auch auf diese Mißstände in Malta zurückzuführen, denn die Tiere sind auf ihrer Wanderung von Europa nach Afrika und zurück gezwungen, auf dieser Insel Station zu machen. Das Argument, daß man aus Rücksicht auf die heimische Wirtschaft da nichts unternehmen sollte, ist für mich nicht nachvollziehbar und auch nicht schlüssig. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

Abschließend darf ich sagen, daß die freiheitliche Nationalratsfraktion den Entschließungsantrag der Frau Abgeordneten Langthaler betreffend den Beitritt Österreichs zur Konvention zur Erhaltung der wandernden wildlebenden Tiere unterstützen wird. Wir haben das im Ausschuß noch nicht tun können, weil uns die Bonner Konvention nicht in allen Details bekannt war. Aber ich hoffe – und damit komme ich wirklich zum Schluß –, daß durch diese Gesetze, die beschlossen werden sollen, und das hohe Maß an Übereinstimmung der Tierschutz in Österreich und seinen Nachbarstaaten mit den heutigen Beschlüssen weiter verbessert wird. – Danke. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

11.27

Präsident Dr. Heinrich Neisser: Frau Abgeordnete Dr. Gredler hat sich zu Wort gemeldet. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 5 Minuten. – Bitte.

11.27

Abgeordnete Dr. Martina Gredler (Liberales Forum): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Meine Damen und Herren! Ich möchte auf die Rede der Abgeordneten Rauch-Kallat reagieren. Ja, wir erwarten, daß Sie mit Ihren Vertretern in den Bundesländern eine Artikel-15a-Vereinbarung treffen. Solche Artikel-15a-Vereinbarungen haben den Nachteil, daß sie keine "Zähne" haben, daß es keine Sanktionsmöglichkeiten gibt. Daher finden es wir vom Liberalen Forum wesentlich besser, zu einem einheitlichen Gesetz zu kommen, damit es bei der Behandlung von Tieren keine Unterschiede mehr gibt – egal, ob das nun in Niederösterreich, in Tirol, in der Steiermark oder wo immer ist –, und zwar ohne Sanktionen.

Das "Schönste" im Bericht des Außenpolitischen Ausschusses über das Übereinkommen zum Schutz von Heimtieren steht bei den Kosten: Im Burgenland und in Wien erwachsen keine Kosten, in Kärnten, Oberösterreich und Tirol minimale Kosten und in Niederösterreich, Salzburg, der Steiermark und Vorarlberg nicht abschätzbare Kosten. Ein Gesetz, in dem steht, daß die Kosten in manchen Bundesländern nicht abschätzbar sind, habe ich schon gerne. Ich halte diese Regelungen, die wir in Österreich bezüglich des Schutzes der Heimtiere haben, für eine besondere Pikanterie.

Damit man sieht, welche Konsequenzen dies hat und warum es notwendig ist, Heimtiere zu schützen, kann ich nur aus einem Artikel des Nachrichtenmagazins "Focus" vorlesen, der mir durch den Verein "Vier Pfoten" zugegangen ist: Mopsen und Pekinesen wurde beinahe die Nase weggezüchtet – Folge: Atemnot, Herzbeschwerden. Shar Pei: Der Faltenhund ist am ganzen Körper mit Falten bedeckt. In vielen Fällen muß er gleich nach der Geburt operiert werden, damit er aus den Hautwülsten heraussehen kann. Chinesischer Nackthund: ist gegen Sonne allergisch, Sterblichkeit: 75 Prozent. Dalmatinerwelpen: Sterblichkeit: 40 Prozent.

Angesichts solcher Zustände sage ich mir: Nein, solche Tiere möchte ich nicht als Heimtiere haben! Ich möchte eigentlich, daß wir alle – und ich bin sicher, daß dies die Züchterinnen und Züchter auch wollen – gesunde Tiere zu Hause halten können. Ich bin gegen solche Dinge, wie sie sich in letzter Zeit abgespielt haben.

Betreffend Kupierungen: Welchen Sinn hat es, wenn man einen Hund kupiert? – Ich sehe es überhaupt nicht ein, warum man deswegen einen Hund quälen soll, und deshalb wäre es mir wirklich ein großes Anliegen, wenn man zu einem einheitlichen Tierschutzgesetz käme und in diesem Zusammenhang Artikel-15a-Vereinbarungen nicht getroffen werden müßten.

Zum nächsten Tagesordnungspunkt bezüglich des Anliegens von Dr. Salzl betreffend diplomatische Schritte gegenüber der Republik Malta kann ich nur folgendes sagen: Im letzten Absatz seines Antrages steht zu lesen – ich zitiere –:


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