Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 122. Sitzung / Seite 142

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Aussagen für einen künftigen Lehrplan enthält, wie etwa: sportlich wetteifernde Bewegungshandlungen leisten und wettkämpfen unter dem Aspekt des sich Bewährens, Leistungsgrenzen erfahren und respektieren, Risiko und Gefahren beim Sporttreiben erkennen. – Der Lehrplan legt aber auch beispielsweise bei erlebnisorientierten Bewegungshandlungen fest, daß das Entdecken und Erschließen von komplexen Bewegungen in unterschiedlicher Umgebung und unterschiedlichen Situationen – in Schnee, Eis, am Fels und im Wasser – zu lehren sind.

Warum sage ich das? – Es wurde hier im Zuge der Unterrichtsdebatten wiederholt – in erster Linie von Ihrem Vorgänger – erwähnt, daß dieser Teil der körperlichen Erziehung in die Privatsphäre der Eltern, in die Sphäre der Vereine zu legen ist und daß sich die Schule zunehmend davon zurückzuziehen hat. Der Lehrplan gibt diese Inhalte sinnvoll vor.

Frau Bundesminister! Ich ersuche Sie, den Lehrplan auch mit diesem Gehalt umzusetzen. Dafür werden aber neue organisatorische Regularien in Ihren Schulen notwendig werden. Dafür wird auch hinsichtlich des Budgets einiges notwendig werden, und das fehlt im Budget 1999. Ich sehe keinen wie immer gearteten Aspekt in diese Richtung. Sie selbst haben das Wort "Sport" im Zuge Ihrer Stellungnahme nicht in den Mund genommen. Ich bitte Sie, die sinnvollen Arbeiten, die unter der Leitung Ihres Beamten Redl erfolgt sind, ernst zu nehmen und auch umzusetzen. – Danke schön. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

18.58

Präsident MMag. Dr. Willi Brauneder: Zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Stampler. Restredezeit Ihres Klubs: 4 Minuten. – Bitte.

18.58

Abgeordneter Franz Stampler (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Frau Bundesministerin! Hohes Haus! Ich möchte vorausschicken, daß das Budget 1999 gerade im Unterrichtsbereich sehr behutsam und umsichtig gestaltet wurde. Ich möchte mich bei Ihnen, Frau Minister, dafür herzlich bedanken. (Beifall bei der ÖVP.)

Behutsam gestaltet ist es deshalb, weil das Budgetkapitel 12, also Unterricht und kulturelle Angelegenheiten, gegenüber dem Jahr 1997 eine Steigerung von 67,7 Milliarden auf 72,7 Milliarden Schilling erfahren hat. Eine solche Steigerung ist in dieser Zeit sehr erfreulich. Der Herr Finanzminister hat in seiner Budgetrede am 25. März betont, daß die Bildung in Österreich auch im internationalen Vergleich immer schon einen hohen Stellenwert gehabt hat und daß – ich zitiere – Bildung "eine entscheidende Grundlage einer modernen, fortschrittlichen und auch demokratischen Gesellschaft" ist.

Es ist für mich daher ausschlaggebend, daß im Bildungsbereich nicht am falschen Platz gespart wird, denn – ich kann das nur immer wieder betonen – Bildungskosten sind Investitionskosten. Es geht um Investitionen in die Jugend, in die Zukunft. Das sind Investitionen, die sich langfristig amortisieren. (Beifall bei der ÖVP.)

Lassen Sie mich noch ganz kurz auf einen Punkt eingehen, den ich unbedingt ansprechen möchte, nämlich den Bereich Schulbibliotheken. Die Schulbibliotheken haben auch im Budget 1999 einen sehr hohen Stellenwert. Sie sind heute nicht mehr nur Ansammlungen von Büchern, sondern echte Informations- und Kommunikationszentren. Persönlich konnte ich in letzter Zeit bei einigen Eröffnungen im allgemeinbildenden Pflichtschulbereich dabei sein, wobei anzumerken ist, daß die Erhalter da die Gemeinden sind, die einen sehr hohen finanziellen Aufwand für die Errichtung solcher Bibliotheksräume tätigen.

Aber es geht nicht nur um den finanziellen Einsatz, sondern auch darum, daß solche Einrichtungen von engagierten Lehrern mit viel Liebe und unter Mithilfe von Schülern und Eltern betrieben werden. So fördern Schulbibliotheken nicht nur das Prestige der Schule, sondern sie sind auch ein Erfolg für die gesamte Bevölkerung in diesem Bereich. Eine Bücherei lädt heute zum Verweilen und Schmökern ein und ist Mittelpunkt dieser Schule. Ausgaben in diesem Bereich sind wichtig, und ich bin Ihnen, Frau Ministerin, dankbar dafür, daß diesen Einrichtungen nun ein sehr hoher Stellenwert eingeräumt und auch auf moderne Kommunikationsmittel Rücksicht genommen wird.


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