Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 130. Sitzung / Seite 138

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

von Handys Mäuse sterben, dann kaufe ich meiner Mutter sofort ein Handy, damit sie keine Mäuse mehr im Haus hat. (Heiterkeit.) Also das wäre doch geradezu ideal! Ich nehme an, wenn im grünen Klub eine Mäuseplage existiert, dann werden sich alle mit Handys ausrüsten, damit sie dieser Plage dort Herr werden.

Also ich meine, das ist nicht die seriöse Grundlage, über die wir hier und heute eigentlich diskutieren sollten, sondern Sie sollten sich bemühen, über das Internet, über Bibliotheken – und zwar wissenschaftliche Bibliotheken, die über das Internet zugänglich gemacht wurden, wie zum Beispiel eine bestimmte in den USA – selbst Studien abzurufen, damit Ihnen klar wird, daß das eigentlich eine übertriebene Angst ist, die Sie mit solchen Entschließungsanträgen schüren, anstatt aufklärerisch tätig zu sein.

Ich möchte gerne, daß Sie wissen, daß, um ein einwandfreies Fernsehbild zu empfangen, zumindest das Zehntausendfache der Empfangsleistung notwendig ist – das Zehntausendfache! Da müßte ja jeder von uns vor dem Fernseher bei den Nachrichten sterben, und zwar nicht wegen der Inhalte, sondern nur wegen der Strahlung, der er ausgesetzt worden ist! (Beifall beim Liberalen Forum und bei Abgeordneten der ÖVP.)

Ich glaube wirklich, daß wir uns im Parlament nicht diesen Ängsten anschließen, sondern – ganz im Gegenteil! – beruhigend wirken sollten. Sie haben völlig recht, daß dieser Sendemastenwald, der jetzt entsteht, absolut beängstigend ist, und zwar nicht wegen der Strahlung, sondern weil es für das Auge wirklich einen optischen Verlust darstellt, wenn überall solche "Pfosten" stehen. Ich meine, man sollte diese Sender optisch ansprechender machen und vielleicht einige Designer motivieren, da etwas zu tun. Das wäre vernünftiger. Aber die Masten an sich sind viel weniger gefährlich als die Sendeanlagen Bisamberg oder Gaisberg, wo selbstverständlich auch Menschen wohnen. Ich glaube nicht, daß diese deswegen mehr Tumore haben, weil sie in der Nähe dieser Sender leben, oder daß es dort überhaupt keine Mäuse mehr gibt. Das wäre ein Grund für meine Mutter, dort hinzuziehen.

Wir sollten uns wirklich der Meinung der Weltgesundheitsorganisation anschließen. Sie haben die Kritiker genannt, ich nenne die Befürworter. Diese haben sich in einem Gremium gefunden, das sich International Commission on Non-Ionization-Radiation-Protection nennt. Klingt irrsinnig fachmännisch, wurde von der WHO installiert. Im April 1998 wurde von diesem Gremium eine Bewertung gemacht und veröffentlicht, in der eindeutig festgehalten wird, daß eine Gefährdung der Gesundheit unter Einhaltung der derzeit geltenden Grenzwerte nicht gegeben ist. – In Österreich gelten die Grenzwerte, die von der WHO empfohlen worden sind.

Wenn Sie weiters die Positionen von amerikanischen Organisationen wie dem Institute of Electric and Electronic Engineering oder der American Conference on Governmental and Industrial Hygienists oder der deutschen Strahlenschutz-Kommission studieren – wenn Sie schon dem österreichischen Bundeskanzleramt nicht trauen –, dann, würde ich meinen, hätten Sie die richtigen Informationsgrundlagen.

Noch eines: Wenn Sie Forschungsschwerpunkte setzen wollen, dann sehen Sie eine Behandlung im Wissenschaftsausschuß und nicht im Gesundheitsausschuß vor, denn Sie verlangen in diesem Antrag hauptsächlich ein Vorgehen hinsichtlich der Forschung. Erstens ist weltweit wirklich ausreichend auf diesem Gebiet geforscht worden, und es wird noch weiter geforscht werden; und zweitens hat diese Materie meiner Meinung nach nichts im Gesundheits-, aber sehr wohl etwas im Wissenschaftsausschuß zu suchen. (Beifall beim Liberalen Forum. – Abg. Haigermoser: Die Rede hat wahrscheinlich Herr Tengg vom LIF geschrieben! – Zwischenruf der Abg. Dr. Gredler  – das Rednerpult verlassend – in Richtung des Abg. Haigermoser.)

17.47

Präsident Dr. Heinrich Neisser: Letzte Rednerin in dieser Debatte ist Frau Abgeordnete Haidlmayr. – Bitte, Frau Abgeordnete.

17.47

Abgeordnete Theresia Haidlmayr (Grüne): Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich habe mir sehr aufmerksam die Reden angehört, die gehalten worden sind – speziell


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite