Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 138. Sitzung / 181

Meine Damen und Herren! Es ist Faktum, daß Frauen in nahezu allen Ebenen des organisierten Sports massiv unterrepräsentiert sind. Da gilt es noch vieles aufzuholen. Aber Frauen leisten in vielen Sportvereinen wichtige Basisarbeit. Besonders in der sportlichen Arbeit mit Kindern überwiegt der Anteil von Frauen, als Trainerinnen sind sie dann jedoch in fast allen Sportarten wesentlich weniger häufig vertreten als ihre männlichen Kollegen. Jetzt frage ich: Was geschieht mit den erlernten Fähigkeiten dieser Frauen, und warum entscheiden sich so wenige dafür, die Trainerinnenkarriere einzuschlagen? – Ich denke, damit sollten wir uns näher beschäftigen. Noch deutlicher ist die geringe Repräsentanz von Frauen in sportpolitischen Entscheidungsgremien. Auch das bedauere ich sehr.

Auch im Bereich des Spitzensports muß noch sehr viel getan werden, um gleiche Startbedingungen für Frauen und Männer zu schaffen, obwohl erste Erfolge durch die Aufnahme von Frauen in die HSNS schon deutlich zu sehen sind. Der nächste Schritt muß aber das Aufstocken der Kontingentzahlen für Frauen sein.

Meine Damen und Herren! Unser politisches Ziel muß darin liegen, eine Sportkultur zu schaffen, bei der eine gleichberechtigte Beteiligung der Frauen in allen Bereichen des Sports nicht nur möglich ist, sondern auch speziell gefördert wird. (Beifall bei der SPÖ.)

Ein erster Schritt ist getan, die nächsten Schritte werden folgen. Einen beispielgebenden Schritt hat die Plattform "Frauen im Sport" gesetzt, die im Oktober 1997 ihre Gründungsveranstaltung abgehalten hat. Ziel dieser organisationsübergreifenden Institution ist es, die frauenspezifische Vernetzung zwischen den verschiedensten mit Sport befaßten Stellen zu fördern. Es muß möglich sein, einen Prozeß der Veränderung zu initiieren und Verantwortliche im Sport zu einem Hinschauen und Agieren zu bewegen. Nun sind auch wir an der Reihe, hinzuschauen und unsere politische Verantwortung wahrzunehmen.

Dazu gehört auch das Thema "Sport und Gesundheit". Als ASKÖ-Funktionärin bin ich stolz darauf, sagen zu dürfen, daß die ASKÖ auf diesem Gebiet wirklich Pionierarbeit geleistet hat. Grundsätzlich muß Gesundheit mehr sein als das Fehlen von Krankheit, und Vorbeugen ist bekanntlich besser als Heilen. Daher gibt es eine breite Palette an Angeboten von sportlichen Aktivitäten, die der Erhaltung und Verbesserung der Gesundheit sehr dienlich sind. Ich denke dabei an Langsamlauftreffs für Herz und Kreislauf, Rückentraining, Beckenbodengymnastik und ähnliche spezifische Angebote.

Ein drittes mir sehr wichtiges Thema ist der Behindertensport. Diesem wurde leider kein eigenes Kapitel im Sportbericht gewidmet, obwohl auf diesem Gebiet sehr viel getan wird. Ich denke dabei zum Beispiel an die vor zwei Wochen im Bundessportzentrum Südstadt abgehaltenen Staatsmeisterschaften in Leichtathletik, bei denen die Betreuer und Betreuerinnen großes Engagement bewiesen und die Sportler und Sportlerinnen großartige Leistungen erzielt haben. Es wurden bei strömendem Regen acht österreichische Rekorde aufgestellt. Dafür gebühren allen mein ganz herzlicher Dank und meine Gratulation. (Beifall bei der SPÖ.)

Ich appelliere an den Herrn Staatssekretär Dr. Wittmann, in den nächsten Sportberichten die Entwicklungen in diesen drei Bereichen zu dokumentieren. Aber auch an Sie, meine Damen und Herren, appelliere ich, dazu beizutragen, daß diesen Themen in der politischen Praxis und in der vorbereitenden Arbeit zur Gesetzgebung künftig mehr Gewicht verliehen wird. – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)

19.50

Präsident MMag. Dr. Willi Brauneder: Weiters zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Mag. Schweitzer. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 5 Minuten. – Bitte, Herr Abgeordneter. (Abg. Mag. Schweitzer – auf dem Weg zum Rednerpult –: Das geht sich nie aus!)

19.51

Abgeordneter Mag. Karl Schweitzer (Freiheitliche): Herr Präsident! Herr Staatssekretär! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Eine Frage beschäftigt mich gleich zu Beginn: Herr Staatssekretär, jedes Mal, wenn ich Zeit habe, mir eine Sportveranstaltung internationalen Zuschnitts in Österreich anzuschauen, sehe ich alle hohen Funktionäre auf der wichtigen Tribüne


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