Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 179. Sitzung / 257

Ein weiterer wesentlicher Mangel ist, daß bei dieser Untersuchung keine Unterscheidung zwischen Männern und Frauen getroffen wurde. Die Art der Erhebung und die Tatsache, daß die Durchschnittswerte aller Betriebe zum Durchschnittswert für die gesamte Branche erklärt wurden, ergeben aus statistischer Sicht ein sehr verzerrtes Bild, sodaß die Ergebnisse nur bedingt brauchbar sind.

Meine sehr verehrten Damen und Herren! Vergleicht man die Einkommen von Facharbeitern mit jenen von nichtleitenden Angestellten, so ist festzustellen, daß das Jahreseinkommen von nichtleitenden Angestellten nach dieser Aufschlüsselung um 35 000 S höher liegt als das der Arbeiter. Vergleicht man das Verhältnis zwischen den Einkommen von allen Arbeitern zu nichtleitenden Angestellten, so ergibt sich eine Differenz von etwa 100 000 S Jahreseinkommen.

Meine sehr verehrten Damen und Herren! Vor diesem Hintergrund ist die Forderung der sozialdemokratischen Abgeordneten nach fairen Arbeitsbedingungen neuerlich bestätigt worden. Die "Aktion Fairneß" betreffend die Gleichstellung von Arbeitern und Angestellten auch im Arbeitsleben ist eine notwendige Konsequenz, die auch anhand des Rechnungshofberichts sehr deutlich wird.

Meine sehr verehrten Damen und Herren! Ich habe schon festgestellt, daß das meine letzte Rede ist. Ich war neuneinhalb Jahre lang hier im Hohen Hause. Vor allem die erste Zeit war für mich sehr schwierig. Ich war damals Vorsitzender des Verstaatlichtenausschusses, und ich glaube rückwirkend sagen zu können, daß uns im Rahmen der Koalition hier einiges gelungen ist. Rückblickend sind wir stolz auf diese Unternehmen!

Meine sehr verehrten Damen und Herren! Für mich war es eine Ehre, hier in diesem Haus tätig zu sein. Gestatten Sie mir, nun noch einen Wunsch zu äußern: Ich würde mir wünschen, daß noch in diesem Jahrtausend die Unterschiede zwischen Arbeitern und Angestellten geregelt werden. (Beifall bei der SPÖ, beim Liberalen Forum und bei den Grünen.)

In diesem Sinne, meine sehr verehrten Damen und Herren, wünsche ich Ihnen alles Gute und gutes Gelingen für die nächste Funktionsperiode. Glück auf! (Allgemeiner anhaltender Beifall.)

1.19

Präsident MMag. Dr. Willi Brauneder: Zu Wort ist dazu niemand mehr gemeldet. Damit ist die Debatte geschlossen.

Es erfolgt auch kein Schlußwort seitens des Berichterstatters.

Ich bitte, die Plätze einzunehmen, denn wir kommen zur Abstimmung, und zwar wird diese über jeden Ausschußantrag getrennt vorgenommen.

Zunächst kommen wir zur Abstimmung über den Antrag des Rechnungshofausschusses, den Tätigkeitsbericht des Rechnungshofes über das Verwaltungsjahr 1997, III-157 der Beilagen, zur Kenntnis zu nehmen.

So Sie diesen Bericht zur Kenntnis nehmen wollen, bitte ich um ein entsprechendes Zeichen. – Dies ist die Mehrheit. Der Bericht ist damit zur Kenntnis genommen.

Weiters gelangen wir zur Abstimmung über den Entschließungsantrag der Abgeordneten Mag. Haupt und Genossen betreffend Parteienfinanzierung durch die Öffentlichkeitsarbeit der Bundesregierung.

Für den Fall Ihrer Zustimmung bitte ich um ein entsprechendes Zeichen. – Dies ist die Minderheit. Abgelehnt.

Wir gelangen nunmehr zur Abstimmung über den Entschließungsantrag der Abgeordneten Scheibner und Genossen betreffend unverzügliche Maßnahmen gegen Schlepper und zu verstärkter Grenzsicherung.


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