Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 182. Sitzung / 184

soll, daß die Grundrechte abgesichert und nicht abgeschafft werden, so glaube ich auch, daß die Zweidrittelmehrheit gebrochen werden muß. Ich glaube, das täte Österreich gut, das täte dem Parlament und der Qualität der Gesetze gut. Wir werden alles daransetzen, daß es dazu kommt. – Schönen Sommer! (Beifall beim Liberalen Forum und bei den Grünen.)

19.58

Präsident MMag. Dr. Willi Brauneder: Weiters zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Wabl. Die Restredezeit Ihres Klubs beträgt 7 Minuten. – Bitte, Herr Abgeordneter.

19.59

Abgeordneter Andreas Wabl (Grüne): Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Es ist richtig spürbar, daß sich dieses Haus jetzt vorübergehend auflöst. Diese netten, freundlichen Worte! (Heiterkeit bei den Grünen und bei der SPÖ. – Abg. Dr. Khol: O mein Gott!) Herr Khol verzichtet sogar auf eine Wahlkampfrede (Ruf bei der ÖVP: Nur am Anfang!) und lobt den Sozialdemokraten Löschnak. Herr Präsident Neisser findet zu jedem einzelnen Abgeordneten, der eine Abschiedsrede hält, noch irgendeinen netten Satz. (Präsident Dr. Fischer übernimmt den Vorsitz.)

Meine Damen und Herren! Auch mein Klub war so nett und hat gesagt: Wabl, es ist zwar die Runde der Klubobleute, aber heute, das letzte Mal, da kannst du reden! (Heiterkeit bei den Grünen.) Man spürt, es ist irgend etwas Besonderes: Die Wähler sind wieder aufgerufen. (Abg. Dr. Graf: Irgend etwas läuft schief bei den Grünen!)

Meine Damen und Herren! Ich werde hier nicht die Aufgabe übernehmen, die außenpolitische Sicht der Grünen darzustellen, das hat Frau Pollet-Kammerlander hier ausführlich getan. Die Behinderten- und Gesundheitspolitik der Frau Haidlmayr werde ich nicht besser machen können, auch nicht die Wirtschafts- und Finanzpolitik des Herrn Van der Bellen. (Abg. Dr. Nowotny: Er kann es besser!) Die Frauenpolitik meiner Klubobfrau Petrovic – das kann ich nicht so gut, obwohl ich Ansätze zu einem guten Frauenpolitiker hätte! (Heiterkeit und demonstrativer Beifall bei weiblichen Abgeordneten der SPÖ.)

Schon gar nicht würde ich versuchen, die Menschenrechtspolitik der Frau Stoisits zu übernehmen. Das hat sie selbst gut gemacht, und zwar sowohl in diesem Hause als auch sonst. Da mische ich mich jetzt nicht mehr ein. (Abg. Dr. Mertel: Was hat sie gemacht?)

Und dem wilden Kampfgefährten für soziale Gerechtigkeit Öllinger, der bei den Sozialdemokraten aus früheren Tagen viel gelernt hat – jetzt ist es ja schwer, bei den Sozialdemokraten etwas zu lernen –, dem möchte ich nichts wegnehmen. Es könnte ja sein, daß ein paar Ansätze von mir besser dargestellt werden; aber das möchte ich gar nicht probieren.

Frau Gabi Moser ist nicht da. Sie hat eine Verkehrspolitik versucht; nur ist das für Frauen immer schwierig, die nicht so aggressiv sind, wie das bei Männern oft der Fall ist.

Meine Damen und Herren! Ich habe ... (Rufe bei den Grünen: Langthaler!) Langthaler habe ich vergessen, und ich sage Ihnen auch, warum: Sie kommt zum Schluß dran.

Meine Damen und Herren! Ich kann Ihnen nur sagen, daß ich natürlich auch versuchen werde, ähnlich wie Herr Kollege Neisser, ein paar nette Worte in Richtung meiner Kolleginnen und Kollegen zu finden. Da fällt mir sofort eine ein – ich sage das jetzt mit einer bestimmten Bewunderung –, nämlich Frau Abgeordnete Moser-Starrach, der es immer wieder gelingt, in so platten, niveaulosen, inhaltsleeren Debatten eine Rede zu halten, von der ich mir denke: Es gibt noch eine ganz andere Welt (Abg. Dr. Mertel: Es gibt viele Welten! – Heiterkeit), und darüber bin ich froh. Ich sage Ihnen, ich bin sehr froh darüber. (Abg. Dr. Mertel: Das ist unnotwendig, was Sie da sagen!)

Meine Damen und Herren! Das war nicht ironisch gemeint, und ich nenne Ihnen auch den Grund dafür. (Abg. Dr. Mertel: Das ist zynisch!) Frau Kollegin Mertel, das ist nicht zynisch. (Abg. Dr. Mertel: Das ist mehr als zynisch! Unnotwendig!) Wenn es so angekommen ist, dann war


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite