Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 23. Sitzung / Seite 91

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öffnung ohne Zweifel eine Verstärkung der Problematik aufgetreten. Die veränderten Bedingungen ...

Präsident MMag. Dr. Willi Brauneder: Den Schlußsatz bitte, Herr Abgeordneter.

Abgeordneter Dipl.-Ing. Maximilian Hofmann (fortsetzend): Mein Schlußsatz, Herr Präsident: Diesen veränderten Bedingungen haben Sie, Herr Bundesminister, bislang nicht Rechnung getragen. Ich hoffe, daß sich dies in Zukunft zum Wohle der Österreicher und speziell der Jugendlichen und Schüler, die davon betroffen sind, zum Besseren wenden wird. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

15.32

Präsident MMag. Dr. Willi Brauneder: Zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Dr. Maitz. – Bitte, Herr Abgeordneter.

15.32

Abgeordneter Dr. Karl Maitz (ÖVP): Herr Präsident! Herr Justizminister! Herr Innenminister! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Eine Zahl hat mich im Sicherheitsbericht 1994 besonders schockiert: Es gab in diesem Jahr 250 Drogentote, darunter waren viele Jugendliche. – Dazu zwei Bespiele aus der letzten Zeit.

Erstes Beispiel: In einer APA-Aussendung vom 22. April stand zu lesen: "20jährige Psychologiestudentin ist das siebente Drogenopfer, die siebente Drogentote in Trofaiach in der Steiermark." Und jetzt wird es interessant: "Sie war viele Jahre den Behörden als Süchtige bekannt. – Tragischer Tod einer jungen Studentin."

Zweites Beispiel: APA-Aussendung vom 26. April: "Drogenrazzia in Bayern. 21 Festnahmen von Drogensüchtigen". Jetzt kommt das Schockierende: "Der jüngste Drogensüchtige war ein zwölf Jahre altes Kind."

Meine Damen und Herren! Es ist eine Tatsache, daß auch in Österreich Kinder und Jugendliche zunehmend eine besondere Zielgruppe von Drogenverbrechern sind. Deshalb werden wir von der Volkspartei weiterhin alles tun, um Kinder und Jugendliche vor verbrecherischen Aktivitäten der Drogenszene zu schützen und den Eltern die Angst um ihre Kinder zu nehmen – oder diese zumindest zu verringern. (Beifall bei der ÖVP.)

Vor genau fünf Wochen habe ich hier von dieser Stelle aus die Pionierarbeit bei der Ausbildung von Jugendsuchtberatern darstellen können, und heute kann ich zwei Mitgliedern der Bundesregierung den Dank von Tausenden, ja Zehntausenden Eltern aussprechen.

Zuerst danke ich dem Bundesminister für Umwelt, Jugend und Familie Martin Bartenstein. Er hat in den wenigen Wochen nach Regierungsantritt trotz Konsolidierungspaket, trotz Einsparungen die Sicherung der Ausbildung von Jugendsuchtberatern im Jahr 1996 zugesagt, indem er klargestellt hat, daß sie neuerlich mit einer finanziellen Unterstützung rechnen können. Er hat damit einen weiteren wichtigen Mosaikstein im Bereich der Jugendsuchtberatung gelegt, die nun weitergeführt werden kann. Das hat Signalwirkung! Suchtgiftprävention bei Jugendlichen ist ein erklärter Schwerpunkt des Jugendministers. (Beifall bei der ÖVP.)

Ich danke auch der Bundesministerin für Unterricht und kulturelle Angelegenheiten Liesl Gehrer. Sie hat wenige Wochen nach ihrem Amtsantritt, nämlich am 9. Mai, in einer Fachtagung in Linz ein Aktionsprogramm für Suchtgiftprävention in Schulen erarbeiten lassen. Unter dem Titel "Gesundheit fördern – Sucht verhindern" – ich habe hier das Prospekt, das an alle österreichischen Schulen verschickt wird (der Redner hält es in die Höhe) – werden audivisuelle Materialien angeboten, die die Schulgemeinschaften, nämlich Eltern, Lehrer und Schüler, motivieren sollen, gemeinsam gegen das Suchtproblem anzukämpfen. Aufklärung, Beratung und das Hinführen zu mehr Sport sind die Ziele dieser Aktion. Die Unterrichtsministerin hat also diese Problematik rasch erkannt und handelt dementsprechend. Dafür ist ihr zu danken.


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