Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 31. Sitzung / Seite 30

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haben, ist, wie hoch die Höchstzahl sein darf. Sie müßten eigentlich wissen, wenn Sie sich auch nur einen Hauch mit Integrationspädagogik auseinandergesetzt hätten, daß vier behinderte Kinder in einer Integrationsklasse die Obergrenze sein muß. Sie brauchen nicht zu glauben, daß Sie eine Pseudointegration betreiben können, indem Sie in eine AHS-Klasse 80 Prozent behinderte Kinder stecken, und dann versuchen, den Rest mit nichtbehinderten Kindern aufzufüllen. Das ist nicht Integration! (Beifall bei den Grünen.)

Frau Ministerin! Folgendes finde ich noch mehr als ungeheuerlich: Sie versuchen in Ihrem Entwurf, Behinderung auseinanderzudividieren, indem Sie klar festlegen, daß es einen gravierenden Unterschied bei Integrationsmaßnahmen zwischen sinnes- und körperbehinderten Kindern und Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf gibt.

Nehmen Sie zur Kenntnis: Behinderte Kinder, behinderte Menschen sind behinderte Kinder und behinderte Menschen, und sie dürfen auf keinen Fall auseinanderdividiert werden. Sie, Frau Ministerin, haben nicht das Recht, behinderte Menschen auseinanderzudividieren und sie in Einzelheiten ihrer Behinderung zu zerlegen und aufzurechnen. – So nicht, Frau Ministerin! (Beifall bei den Grünen. – Präsident Dr. Fischer gibt das Glockenzeichen.)

Es wird ganz sicher seinen Grund gehabt haben, Frau Ministerin, daß Sie zu Fronleichnam ...

Präsident Dr. Heinz Fischer: Ich bitte um den Schlußsatz, Frau Kollegin.

Abgeordnete Theresia Haidlmayr (fortsetzend) , ... als in Innsbruck das Integrationssymposium stattgefunden hat, zwar bei der Fronleichnamsprozession mitgegangen sind, es aber nicht der Mühe wert gefunden haben, diesem Kongreß auch nur fünf Minuten beizuwohnen. Ich glaube, diese Haltung ...

Präsident Dr. Heinz Fischer: Frau Abgeordnete! Sie bringen mich in Verlegenheit.

Abgeordnete Theresia Haidlmayr (fortsetzend): ... zeigt, was Sie von Integration halten: nämlich nichts. – Danke. (Beifall bei den Grünen.)

11.15

Präsident Dr. Heinz Fischer: Ich erkläre die Aktuelle Stunde damit für beendet.

Einlauf und Zuweisungen

Präsident Dr. Heinz Fischer: Hinsichtlich der eingelangten Verhandlungsgegenstände und deren Zuweisung verweise ich nach § 23 Abs. 4 der Geschäftsordnung auf die schriftlich verteilte Mitteilung.

Die schriftliche Mitteilung hat folgenden Wortlaut:

A) Eingelangte Verhandlungsgegenstände:

1. Schriftliche Anfragen: 849/J bis 853/J.

Zurückziehungen: 722/J und 785/J.

2. Anfragebeantwortungen: 461/AB bis 536/AB.

Anfragebeantwortung (Präsident des Nationalrates):

2/ABPR.

3. Regierungsvorlagen:

Bundesgesetz über die Regelung der Arbeit in Backwaren-Erzeugungsbetrieben (Bäckereiarbeiter/innengesetz 1996 – BäckAG 1996) und über Änderungen des Bundesgesetzes über die


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