Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 36. Sitzung / Seite 82

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das die neuesten genetischen Erkenntnisse berücksichtigt und damit die vielfachen Funktionen, die der Wald zu erfüllen hat, sichert.

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Dieses Reglement ist deshalb eminent wichtig, weil Österreich zu den waldreichsten Ländern Mitteleuropas gehört und gerade der Schutzwald mit seinen wichtigen Funktionen einen wesentlichen Sicherheitsfaktor für unsere Bevölkerung darstellt. Da ist es eben nicht egal, welches Vermehrungsgut zur Anwendung kommt, wenn es darum geht, die biologische Vielfalt unseres Waldes zu erhalten und langfristig abzusichern.

Geschätzte Damen und Herren! Dieses Forstliche Vermehrungsgutgesetz sichert die Qualität unseres Waldes. Wir werden daher dieser Vorlage zustimmen.

Gestatten Sie mir noch einen Satz zum Änderungsprotokoll zum Europäischen Übereinkommen zum Schutz von Tieren in landwirtschaftlichen Tierhaltungen. Das ist der zweite Punkt, den ich ansprechen will.

Ich meine, diese Vorlage ist sinnvoll, sie ist richtig und gut, weil sie der letzten Entwicklung vom Schutz von Tieren in der Landwirtschaft Rechnung trägt. Vor allen Dingen schließt dieser Entwurf die Zucht ein, und das ist enorm wichtig.

Ich möchte in diesem Zusammenhang noch darauf hinweisen, daß es für einen umfassenden Tierschutz notwendig wäre, auch anderen bestehenden Übereinkommen des Europäischen Rates beizutreten – davon gibt es noch eine ganze Menge –, etwa dem Übereinkommen betreffend Transport von Tieren oder dem Übereinkommen betreffend Schlachttiere oder dem Übereinkommen betreffend Heimtiere. Vielleicht könnten wir uns in den nächsten Wochen und Monaten dazu durchringen, diesen noch offenen Übereinkünften beizutreten.

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Durch den etwas heftigen Debattenbeitrag meiner Vorrednerin – der Pegel, der eingeschlagen wurde, war doch etwas laut – ist eines untergegangen, was ich abschließend noch erwähnen möchte: Mit der AMA-Gesetzesnovelle, mit der Novellierung des Landwirtschaftsgesetzes haben wir den ersten Schritt zur Einführung der sozialen Staffelung bei der Agrarförderung getan, einen ersten Schritt hin zu einer gerechteren Förderungspolitik. – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)

21.45

Präsident Dr. Heinrich Neisser: Nächster Redner ist Abgeordneter Mag. Barmüller. – Bitte, Herr Abgeordneter.

12.45

Abgeordneter Mag. Thomas Barmüller (Liberales Forum): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Meine Damen und Herren! Ich möchte gleich unmittelbar an meinen Vorredner anschließen. Er hat richtig gesagt, daß das Vermehrungsgutgesetz, das heute nur geändert wird und eine EU-Anpassung darstellt und insofern keine besonderen Neuigkeiten bringt, wichtig ist für die Erhaltung unserer Wälder. Und Sie haben zu Recht angesprochen, daß in Österreich sehr, sehr viel Fläche von Wald bedeckt ist, daß langfristig die biologische, die genetische Vielfalt ein ganz wesentlicher Aspekt sein wird, um diese Wälder zu erhalten, und zwar sowohl als Wirtschaftswälder als auch als Schutzwälder.

Es wird auch in der Vorlage sehr dezidiert darauf Bezug genommen, daß es um die Erhaltung funktionsfähiger Wälder geht, insbesondere auch auf ökologisch kritischen Standorten. Es wird zu Recht darauf verwiesen, daß die Hälfte des österreichischen Staatsgebietes von Wäldern bedeckt ist, die neben dieser Schutzfunktion, die bereits angesprochen wurde, auch eine Nutzfunktion haben, auch für unseren Wasserhaushalt sehr wesentlich sind und letztlich auch für die Bevölkerung eine Wohlfahrtsfunktion ausüben sollen.

Die Erläuterungen nehmen nicht zu Unrecht darauf Bezug, daß all das nur gewährt werden kann, wenn langfristig auch die Ertragsfähigkeit der Standorte gegeben ist. Das ist letztlich auch jener Punkt, den Herr Abgeordneter Firlinger mit seinem Entschließungsantrag, den ich noch verlesen werde, anspricht. Langfristig geht es vielleicht darum, genetische Maßnahmen zu


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