Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 57. Sitzung / Seite 59

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Es gibt heute solche Unsitten, daß manche Servicefirmen sogar eine "Rüstzeit" verrechnen; wenn der Handwerker das Werkzeug in das Auto einlädt, verrechnet er das bereits dem Kunden, bis er hinkommt. Das alles kann ein Gastronomiebetrieb nicht machen. Es wäre wirklich lächerlich, wenn heute ein Gastronom sagte, ich verrechne dem Kunden eine "Kochzeit", denn wir kochen ja schon seit 7 Uhr früh und nicht erst seit 12 Uhr mittag. – Solche und ähnliche Unsinnigkeiten muß man auch einmal klar hier anführen.

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Weiters ist es so, daß wir uns Gedanken darüber machen müssen, wie wir diese Kostensituation in den Griff bekommen. Es kann nicht nur sein, daß wir uns für die Städtegastronomie, für die Hochgastronomie interessieren. Flächendeckend in diesem Land ist nun einmal auch die Mittelstruktur, der Gasthof mit fünf bis 20 Mitarbeitern, und genau diese Kategorie ist heute am meisten gefährdet. Wenn wir haben wollen – und das ist heute auch schon angeklungen –, daß gerade in den Bergtälern, in den Regionen der Gastronomiebetrieb ein Garant dafür ist, daß dort auch entsprechende Erträge erwirtschaftet werden, dann ist es wichtig, daß wir in echter Partnerschaft mit der Landwirtschaft und mit allen anderen Betrieben gemeinsam versuchen, diese Struktur zu erhalten.

Ich möchte mit einem Zitat unseres scheidenden Bundeskanzlers abschließen, der gemeint hat: Machen wir den Tourismus zum nationalen Anliegen. – Ich stimme diesem Ausspruch voll zu, und ich glaube, Herr Bundesminister, der neue Bericht, der jetzt in Aussicht gestellt ist und dann zeitmäßig angepaßt sein soll, wird mit Sicherheit dazu beitragen, daß wir die eine oder andere Schwäche rascher und effizienter bekämpfen können. Dadurch wird der Tourismus wiederum jenen Stand erreichen, den wir eigentlich von ihm gewohnt sind und der auch von Vorteil für dieses Land ist.

Ein abschließendes Wort noch zum diesbezüglichen Entschließungsantrag, der heute hier eingebracht wurde. Ich schließe mich den Ausführungen der Kollegin Gatterer vollinhaltlich an. Ich meine auch, daß dieser Bericht in den Ausschuß gehört und dort entsprechend behandelt werden soll. Wir haben die Zusage dazu auch seitens der ÖVP. Auch der kommende Rechnungshofbericht wird natürlich genügend Aufklärung dazu geben. Daher brauchen wir eigentlich heute diesen Antrag nicht und können ihm auch nicht unsere Zustimmung erteilen. – Ich danke Ihnen schön. (Beifall bei der SPÖ sowie bei Abgeordneten der ÖVP.)

13.20

Präsident Dr. Heinrich Neisser: Zu Wort hat sich jetzt noch Herr Bundesminister Dr. Farnleitner gemeldet. – Bitte, Herr Minister.

13.20

Bundesminister für wirtschaftliche Angelegenheiten Dr. Hannes Farnleitner: Herr Präsident! Hohes Haus! Ich möchte hier nur mitteilen, was wir schon im Wirtschaftsausschuß besprochen haben, nämlich daß der für das vergangene Jahr erstellte Tourismusbericht eine andere Strukturierung haben wird, daß er auf viele Fragen, die heute hier angesprochen wurden, eingehen wird und daß wir danach in einer anderen Art und Weise über Probleme diskutieren können, weil es vor allem auch darum geht, bis jetzt nicht angesprochene Fragen deutlicher herauszuarbeiten. (Beifall bei der ÖVP.)

13.20

Präsident Dr. Heinrich Neisser: Es liegt keine Wortmeldung mehr vor. Die Debatte ist geschlossen.

Ein Schlußwort seitens der Frau Berichterstatterin wird nicht gewünscht.

Ich bitte, die Plätze einzunehmen. Wir haben jetzt zwei Abstimmungen durchzuführen.

Ich lasse zunächst über den Antrag des Ausschusses, den vorliegenden Bericht III-41 der Beilagen zur Kenntnis zu nehmen, abstimmen.


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