Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 60. Sitzung / Seite 127

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Herr Dr. Haider hat hier öffentlich erklärt, daß Dr. Victor Adler sein Vorbild wäre. (Abg. Madl: Nein, Klimas Vorbild!) – Ich war verwundert. Er hat Dr. Victor Adler noch dazu als Millionär bezeichnet. (Abg. Haigermoser: Das interessiert uns nicht! – Weitere Zwischenrufe bei den Freiheitlichen.) Meine sehr geehrten Damen und Herren! Er könnte dieses Vorbild ruhig in allen Bereichen nachahmen und könnte das Bärental, für das er ohnedies nur geringfügig Steuern zahlt, unter den Steuerzahlern zur Verteilung bringen. (Abg. Haigermoser: Mühlbachler! Steck dir eine rote Nelke ins Knopfloch! – Beifall bei der ÖVP.)

18.45

Präsident Dr. Heinrich Neisser: Letzter Redner ist Herr Abgeordneter Kopf. – Bitte. 4 Minuten freiwillige Redezeitbeschränkung.

18.45

Abgeordneter Karlheinz Kopf (ÖVP): Herr Präsident! Frau Bundesministerin! Herr Staatssekretär! Hohes Haus! Zu guter Letzt, am Ende der Rednerliste noch kurz zu einem sehr wichtigen, wie ich meine, gesellschafts- und gesundheitspolitischen Anliegen, nämlich dem Sport.

Es ist im Jahre 1995 gelungen, dem Sport endlich jenen Stellenwert in der Politik einzuräumen, den er schon lange verdient hätte, nämlich durch Einrichtung eines eigenen Staatssekretariates. Dieses Amt wurde mit Mag. Gerhard Schäffer besetzt, dem es auch gleich zu Beginn seiner kurzen Amtszeit gelungen ist, einige wichtige Projekte und Initiativen ins Leben zu rufen, aber auch eine Neuausrichtung des Sportbudgets in Angriff zu nehmen, mit den Ansätzen, mehr Effizienz und mehr Transparenz in die Sportförderung hineinzubringen.

Es war ein arger Dämpfer für den Sport, als dieses Staatssekretariat nach einem Jahr schon wieder abgeschafft und an das Multistaatssekretariat von Mag. Schlögl angehängt wurde. Es ist auch tatsächlich das passiert, Herr Kollege Grabner, was zu befürchten war: Es sind keine neuen Projekte und Initiativen – wie unter Schäffer – nachgefolgt, und auch die Reformbemühungen in der Budgetstruktur sind steckengeblieben.

Wir haben mit Herrn Mag. Wittmann einen neuen Staatssekretär, der mit Kunst und Sport ein überschaubares Ressort zu betreuen hat. Herr Staatssekretär Wittmann! Sie gelten gemeinhin als unkonventionell in Ihrer Denk- und Arbeitsweise. Ich glaube, diese unkonventionelle Art wird es auch brauchen, um notwendige Strukturbereinigungen bei dieser Vielzahl von Organisationen und daraus resultierenden Kompetenzüberschneidungen in Angriff zu nehmen.

Ein kleines Beispiel ist der Spitzensport. Im "Standard" vom 3. September ist nachzulesen, daß der Spitzensportausschuß von Unterrichtsministerin Hawlicek gegründet wurde, um den Fachgremien fachliche Hilfestellung zu geben. Leider sei daraus in den vergangenen Jahren ein Vergabeausschuß für zusätzliche finanzielle Fördermittel an Verbände – eine Art zweite Sporthilfe – geworden.

Gelegenheit zum Handeln besteht 1997 auf seriöse Art und Weise, Herr Staatssekretär. Wir behandeln demnächst in einem Unterausschuß den Sportbericht 1995. Dort können wir die Situation des Sports in aller Ruhe und seriös gemeinsam analysieren. Bei den Budgetberatungen für 1998 und 1999 können wir diese Beratungen als Hebel für eine Strukturoptimierung benützen. Die Politik soll nicht in den Sport hineinregieren, aber sie soll über die Gestaltung des Budgets Rahmenbedingungen vorgeben. Dort muß auch neuen Trends und neuen Entwicklungen Rechnung getragen werden, die heute außerhalb der etablierten Sportstrukturen stattfinden. – Stichwort: Trendsportarten.

Herr Staatssekretär! Sie werden in der ÖVP und in mir als deren Sportsprecher einen konstruktiven Partner vorfinden, wenn es gilt, diese Anliegen umzusetzen. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg! (Beifall bei der ÖVP.)

18.48

Präsident Dr. Heinrich Neisser: Es liegt keine weitere Wortmeldung mehr vor. Die Debatte ist geschlossen.


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