Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 12. Sitzung / Seite 22

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Forstwirtschaft in den letzten Jahren selbst unter großen Druck geraten ist, kann man davon ausgehen, dass jeder landwirtschaftliche Arbeitsplatz insgesamt drei weitere Arbeitsplätze im vor- und nachgelagerten Bereich sichert. Die Bauern haben in den vergangenen Jahren jährlich 30 Milliarden Schilling investiert. Und jeder Schilling, der – sei es als Tierprämien (Abg. Schwemlein: Und wie viel haben Sie an Förderungen bekommen?), Flächenprämien für das Umweltprogramm, Investitionsförderung – von der EU an die Bauern geflossen ist, ist von den Bauern verdoppelt und sofort wieder investiert worden. Dadurch wurden sehr viele Arbeitsplätze geschaffen. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Laut einer Studie von Professor Schneider vom Wirtschaftsforschungsinstitut sind in der Land- und Forstwirtschaft und in den vor- und nachgelagerten Bereichen 660 000 Arbeitsplätze vorhanden. Das sind immerhin 20 Prozent aller Arbeitskräfte in Österreich. (Abg. Gradwohl: Da ist aber jeder Konsument mitgezählt!) In volkswirtschaftlicher Hinsicht erbringt der gesamte Agrarkomplex inklusive der Lebensmittel- und der Holzverarbeitung eine Wertschöpfung in der Höhe von 330 Milliarden Schilling pro Jahr. Es ist daher von großer wirtschaftlicher Bedeutung, welche offensiven Projekte wir gemeinsam für eine gute wirtschaftliche Entwicklung der ländlichen Regionen zustande bringen. (Zwischenrufe des Abg. Gradwohl. ) – Ich habe nur wenige Minuten Redezeit zur Verfügung, daher lasse ich mich nicht durch Zwischenrufer unterbrechen. (Abg. Schwemlein: Wir sagen nie mehr etwas!)

Die EU-Regionalprogramme und insbesondere die Maßnahmen für die ländliche Entwicklung bieten uns Möglichkeiten, mit dieser Aktion einen wirtschaftlichen Erfolg zu erzielen.

Meine sehr geschätzten Damen und Herren! "Das Land muss Leben" ist eine gemeinsame Aktion zwischen Bauernbund und Wirtschaftsbund. Wir sind überzeugt davon, dass wirtschaftlich gesunde bäuerliche Familienbetriebe in Form des Voll-, Zu- und Nebenerwerbs eine Grundvoraussetzung für einen funktionierenden ländlichen Raum darstellen. (Abg. Schwemlein: Und warum sperrt einer nach dem anderen zu?)

Umgekehrt gilt aber, dass auch die Landwirtschaft von einer guten Infrastruktur (Präsident Dr. Fischer gibt das Glockenzeichen), vom Dienstleistungsangebot, von der Nahversorgung, von der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit der Gemeinden abhängig ist.

Präsident Dr. Heinz Fischer: Bitte die Redezeit zu beachten!

Abgeordneter Georg Schwarzenberger (fortsetzend): Diese Punkte zeigen, dass wir die neuen politischen und wirtschaftlichen Herausforderungen annehmen für eine gute Zukunft in Österreich. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

9.43

Präsident Dr. Heinz Fischer: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Dr. Grünewald. – Bitte.

9.43

Abgeordneter Dr. Kurt Grünewald (Grüne): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Regierungsmitglieder! Meine Damen und Herren! 1982 – Jahre nach dem Untergang der österreichisch-ungarischen Monarchie – stellt uns diese Bundesregierung das vorerst letzte Programm einer Modernisierung vor: ein neuer schlanker Staat als Ziehmutter für eine mächtige Wirtschaft mit fetten Gewinnen. – So weit, so gut, könnte man meinen, nur: Neu ist das nicht, und es werden Erinnerungen wach. Diese möchte ich Ihnen jetzt aus dem Vokabelheft der Bundesregierung und ihrer Parteien zitieren: Keine starke Wirtschaft ohne starke Forschung! Die Konkurrenzfähigkeit Österreichs braucht eine neue Forschungspolitik und die Vernetzung von Industrie und Universitäten. Forschungsgestützte Technologien bringen unsere Wirtschaft auf die Überholspur. Mobilität und internationale Kontakte unserer WissenschafterInnen sind zu verbessern. (Zwischenruf bei den Freiheitlichen.) – Wer mir das geschrieben hat? – Sie nicht, das wissen Sie! (Neuerliche Zwischenrufe bei den Freiheitlichen.) – Entweder langweile ich Sie, oder es ist Ihnen peinlich, daran erinnert zu werden.

Daher mache ich es kurz und bringe Ihre Aussagen auf einen Nenner: Unsere Wirtschaft wird nur dann innovative und zukunftsträchtige Märkte gewinnen und auf diesen bestehen, wenn die


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