Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 24. Sitzung / Seite 66

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aus sonstigen Gründen in ihrer Zeit eingeschränkt sind, die Möglichkeit anbieten, ein Teilzeitstudium zu absolvieren.

Grundsätzlich meine ich daher, dass die Studienform so flexibel, so durchlässig zu gestalten ist, dass sowohl der eine Teil als auch der andere Teil akzeptiert wird, dass aber auch ein Wechsel zwischen Vollzeit- und Teilzeitstudium möglich wird.

Ich bin daher der Ansicht, dass es erforderlich ist, Frau Bundesministerin, dass in Ihrem Haus weiter an diesem Konzept gearbeitet wird – eine Arbeitsgruppe betreffend Teilzeitstudium gibt es ja bereits – und dass es letztlich ein österreichweites hochschulpolitisches Konzept für beide Ansprüche – Teilzeitstudium und Vollzeitstudium – geben wird. – Danke. (Beifall bei der SPÖ.)

13.06

Präsident Dr. Werner Fasslabend: Als nächster Redner zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Dipl.-Ing. Schöggl. – Bitte.

13.06

Abgeordneter Dipl.-Ing. Leopold Schöggl (Freiheitliche): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Minister! Hohes Haus! Ich möchte meine Rede damit beginnen, dass ich von dieser Stelle aus dem Kollegen Graf meine persönliche Hochachtung dafür aussprechen möchte, dass er trotz der persönlich diffamierenden und verhetzenden Anschüttungen durch die Grünen letztlich am Schluss seiner Rede die Hand ausgestreckt und zur Zusammenarbeit eingeladen hat. Das ist eine demokratische Grundhaltung, und das freut mich! (Beifall bei den Freiheitlichen.)

Da wir in dieser Debatte auch über Kultur reden, möchte ich von einem Erlebnis erzählen, das mich gestern Abend sehr betroffen gemacht hat. Es war ein lauer Abend am Rathausplatz, die Fünfte Symphonie von Mahler unter der Leitung von Zubin Mehta wurde gespielt – ein erhebendes Ereignis, bis die Berufsdemonstrierer aufgetreten sind und diesen Kulturgenuss mit ihrem Demonstrationslärm, mit ihren "Widerstand"-Rufen, mit der lauten Aufforderung, die Regierung aus dem Amt zu jagen, gestört haben. Ausländische Gäste haben sich sehr brüskiert gezeigt, und auch der Dirigent war ausgesprochen echauffiert.

Ich ersuche hier von dieser Stelle aus die linke Reichshälfte, jenes Lager, das diese Kräfte auf die Straße gerufen hat, auch in Kulturangelegenheiten zu schulen, damit sich derartige Vorkommnisse nicht wiederholen – im Sinne der Kultur, als Botschafter der Versöhnung und des Friedens und nicht der Brüskierung von kulturellen Veranstaltungen. Letztlich fallen diese Aktivitäten auf Sie zurück, meine sehr verehrten Damen und Herren von der SPÖ! (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

Nun zum Thema Unterricht und Wissenschaft. Was ist das Ziel der Wissenschafts- und Unterrichtspolitik? – Das Ziel muss sein, selbstbewusste und von ideologischen Scheuklappen freie, verantwortungsbewusste junge Menschen heranzubilden. Diese jungen Menschen müssen mit dem notwendigen Rüstzeug ausgestattet sein, um sich den Anforderungen von Gesellschaft und Wirtschaft erfolgreich zu stellen und zur Weiterentwicklung unserer Gesellschaft beizutragen.

Dazu, geschätzte Frau Minister, gehört es auch, den Bedarf zu erkennen und nicht quasi am Bedarf vorbei zu produzieren: Aufklärung und Vorbereitung auf die künftigen Herausforderungen von Wirtschaft und Gesellschaft tun Not.

Ich darf aus dem Schwerpunktbericht 1999 betreffend Österreichische Forschungsstrategie, Phase 1, zitieren. Darin wird folgende Klage erhoben:

Große Teile der Jugend verlassen aber das Schulsystem, ohne jegliche grundlegende Wissenschafts- und Technologiekultur erworben zu haben, welche sie für ihre Studienwahl und ihr künftiges Berufsleben in der Wissensgesellschaft benötigen werden. – Siehe auch Verknüpfung der Politikbereiche.


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