Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 24. Sitzung / Seite 151

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Kur, und er sagt: Herr Doktor, mir steht das zu! – Viel sinnvoller wäre es jedoch, wenn man ganz früh, schon im Jugendalter, intervenieren würde.

Wir leben eigentlich in einem Extremismus. Zwei Drittel der Deutschen und Österreicher machen überhaupt keine Bewegung. Sie stehen in der Früh auf, setzen sich ins Auto, sitzen im Büro und dann zu Hause vor dem Fernseher und glauben, es sei Sport, wenn sie bei der Sportschau vor dem Fernseher mit dem Bier irgendwem zuprosten. 5 bis 10 Prozent wiederum betreiben derart viel Sport, dass sie Marathon laufen; wir haben dafür ja Beispiele im Parlament. Das heißt, die Schere geht auseinander: auf der einen Seite Leute, die zu wenig tun, auf der anderen Seite Leute, bei denen ich mich fragen muss, ob das immer so gesund ist.

Zum Schluss kommend. – Erstens: Wir brauchen für den Breitensport Idole und eine solide Vereinsbasis, sonst rührt sich gar nichts. Zweitens: Wir brauchen dazu auch den Faktor Schule in enormem Ausmaß. Drittens: Wir brauchen eine enorm verbesserte sportmedizinische Betreuung, nicht nur für die Top-Athleten, sondern auch eine Stufe darunter. Viertens: Wir sollten uns in der Forschung, in Initiativen, aber auch im Olympischen Comité – es ist eine Schande, dass Österreich kein sportärztliches Komitee im ÖOC hat – engagieren. Kollege Miedl hat ein sehr schönes Beispiel von dem Park in Graz gebracht.

Meine Damen und Herren! Sport ist mehr als nur ein Hobby von ein paar Wahnsinnigen, die mit irgendeinem Ball herumlaufen. Ich bin sehr froh darüber, dass wir jetzt zum ersten Mal eine durchschlagskräftige Ministerin haben. – Danke. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

19.16

Präsident Dr. Werner Fasslabend: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Schasching. – Bitte.

19.16

Abgeordnete Beate Schasching (SPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Vizekanzlerin! Meine Damen und Herren! Ich habe heute mit großem Interesse den Ausführungen der Frau Vizekanzlerin gelauscht und mir angehört, was alles sie in Sportfragen in der nächsten Zukunft umzusetzen gedenkt, für welche Bereiche sie sich besonders einsetzen wird – Spitzensportförderung und und und. Wir alle haben es ja gehört.

Frau Vizekanzlerin! Einen Bereich haben Sie überhaupt nicht angesprochen, das waren die Frauen, und zwar die Frauenförderung im Sport. Dafür haben Sie die Mittel dankenswerterweise nicht gekürzt; wir haben das nach einigen heftigen Debatten im Ausschuss festgestellt: Für die Frauenförderung bleiben die Mittel gleich.

Trotz alledem möchte ich Ihnen heute hier einen Vorschlag machen. Leider ist Herr Kollege Schweitzer nicht da, der immer gesagt hat, wir sollen konstruktive Oppositionspolitik machen. Ich biete einen konstruktiven Vorschlag an, und ich möchte Ihnen gerne auch unsere Konzepte vorlegen. Auch wenn Ihnen dieser Bereich nicht einmal einen Satz wert war, so denke ich doch, dass Sie unsere Vorschläge möglicherweise sogar mit Freude aufnehmen und sie dann vielleicht auch umsetzen.

Hinzufügen möchte ich, dass ich heute auch mit den Herren aus den Regierungsparteien Gespräche darüber geführt habe, eine Initiative, einen Entschließungsantrag, den ich heute einbringen möchte, zu unterstützen, der sich auf die Frage der Frauenförderung speziell im Sport bezieht. Ich bedauere es sehr, dass das nicht geht. Und ich bedauere es noch mehr, dass gerade die Damen aus FPÖ und ÖVP nicht da sind. Ich denke, sie sollten mit den Männern in ihren Vereinen in Verbindung treten, um mit ihnen gemeinsam zu besprechen, warum es eigentlich nicht möglich ist, dass wir hier gemeinsam entsprechende Anträge für die Frauen einbringen. (Abg. Haller: Bin ich ein Mann, Frau Kollegin?) Ich bin ja froh, dass eine Dame da ist. Ich weiß, die Zeit ist schon fortgeschritten. (Abg. Haller: Da sieht man nicht mehr so gut!) Das Kapitel ist vielleicht nicht mehr so sehr von Interesse. Aber gerade die Frauenförderung, ein Frauenförderplan im Sport wäre uns allen sehr, sehr wichtig! (Beifall bei der SPÖ.)


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