Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 27. Sitzung / Seite 37

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schutzpreis bekommen. Wir haben dafür verschiedene internationale Umweltpreise bekommen. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der SPÖ.)

Ich lade Sie sehr gerne ein, sich das vor Ort anzusehen, denn das ist der einzig richtige Weg, um die Bereiche Umwelt, Landwirtschaft und auch gesellschaftspolitische Maßnahmen für die Zukunft zu bewerkstelligen. (Abg. Zweytick: Das muss man wissen, Schwemlein!) Das muss man wissen. Ich zeige Ihnen das gerne, Herr Kollege.

Worauf es aber ankommt, Herr Kollege Schwemlein – Sie sind herzlich dazu eingeladen –, ist ein breiter Konsens, um für diese Zukunftstechnologien die rechtlichen Rahmenbedingungen zu schaffen, und diese müssen in diesem Haus geschaffen werden.

Ein erfreuliches Beispiel findet sich in meiner Nachbargemeinde Dobersberg, wo ein Sägewerk Vollholz-Solarhäuser baut, für die die Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen, nämlich aus Flachs von unseren Feldern, stammen. Dieses Produkt wird bei der Expo in Deutschland ausgestellt – ein Paradebeispiel für eine Kombination von Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Umweltschutz. – Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

16.23

Präsident Dr. Heinz Fischer: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Schwemlein. – Bitte.

16.23

Abgeordneter Emmerich Schwemlein (SPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Bundesminister! Meine Damen und Herren! Egal, welche Rede: ob von einem Redner der Koalitionsparteien oder von einem Redner der Oppositionsparteien, es ist ein Schluss daraus zu ziehen: Die Landwirtschaftspolitik, die in Österreich gemacht wird, ist Politik für die Großbauern. Und das ist schade, denn der Herr Bundesminister und sehr viele seiner Fraktionskollegen hier im Hause haben in den vergangenen Jahren immer wieder betont: Wir wollen in Österreich die kleinbäuerliche Struktur erhalten, diese ist enorm wichtig! – Aber die Politik machen Sie nicht für die Kleinbauern, sondern für die Großbauern, und das ist traurig, Herr Bundesminister. (Beifall bei der SPÖ.)

Ein Beleg dafür, dass Politik für Großbauern gemacht wird, ist einmal kurz angerissen worden – ich unterstreiche das –: die Strukturauswertung. Wir wissen aus der Statistik, dass die Zahl der Tierhalter immer geringer wird, dass aber jene, die Tiere halten, immer mehr Tiere halten. Das heißt, auch in Österreich gibt es den Trend in die Richtung: Der Kleine ist nicht mehr überlebensfähig, also muss die Fläche immer größer werden, die Zahl der Hörner immer höher werden; das steht im Vordergrund.

Das ist ein Beleg dafür, was in der Vergangenheit von uns immer gesagt wurde. Heinz Gradwohl hat es mehrfach sehr gut herausgearbeitet: Die Förderung hat eine absolute Schieflage. Es gehört eine soziale Staffelung her, durch die der Kleine lebensfähig ist. Das ist das Um und Auf. (Abg. Zweytick: Neue Sozialhilfeempfänger mit einer Staffelung!)

Herr Minister! Wir bitten Sie, wir fordern Sie auf: Zeigen Sie soziales Gewissen und machen Sie eine derartige Politik! (Beifall bei der SPÖ.)

Herr Bundesminister! Sie haben in der Vergangenheit auch mehrfach gesagt – und das kann ich durchaus unterstreichen –: Die Landwirte sollen sich darum bemühen, ihr Einkommen auf mehrere Standbeine zu stellen. Es würde mich daher interessieren, Herr Bundesminister, wie Sie mit der Entwicklung betreffend Urlaub am Bauernhof umgehen. Die Statistiken der letzten Jahre beweisen einen dramatischen Rückgang der Nächtigungszahlen beim Urlaub am Bauernhof. Es ist das aber eine ganz wesentliche und wichtige Säule zur Sicherung landwirtschaftlicher Einkommen. Diese Säule scheint wegzubrechen. Ich frage Sie daher: Was gedenken Sie zu tun?

Der überwiegende Teil der landwirtschaftlichen Betriebe, die Urlaub am Bauernhof anbieten, sind Kleinbetriebe. Ich hielte es für ein gutes Zeichen, eine schöne Geste Ihrerseits, wenn Sie


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