Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 59. Sitzung / Seite 54

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Was haben Sie dagegen einzuwenden, meine Damen und Herren, dass die Klassenschülerhöchstzahl auf ein pädagogisch und didaktisch sinnvolles Maß reduziert wird? (Zwischenruf der Abg. Dr. Brinek. ) Natürlich gibt es nicht in allen Klassen 36 SchülerInnen, Frau Kollegin Brinek, aber es gibt solche Klassen, und es gibt sogar Klassen im Bereich der HTLs, der HAKs, wo man über diese 36, über die maximal erlaubte Schülerzahl hinausgegangen ist. Auch das gibt es, Frau Kollegin Brinek.

Aber Sie nehmen es nicht zur Kenntnis! Sie verweisen auf irgendwelche statistische Größen. Das ist besonders das Faible des Kollegen Amon, auf irgendwelche errechnete statistische Größen zu verweisen, die mit dem, was sich in den Schulen wirklich abspielt, aber überhaupt nichts zu tun haben. (Beifall bei den Grünen.)

Ja waren Sie in den letzten Wochen oder Monaten, Herr Kollege Amon, einmal in der Schule? (Zwischenruf des Abg. Amon. )

Und jetzt komme ich zu Ihrem Entschließungsantrag. Das ist ja ein Ausbund an Logik und Vernunft von Seiten der Regierungsparteien. Da wird der Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit aufgefordert, das AMS aufzufordern, für die Weiterbildung von Junglehrern ohne Anstellung einen Qualifikationsschwerpunkt im Informationstechnologiebereich einzurichten, mit der Zielsetzung, dass diese Junglehrer nach Erwerb der Zusatzqualifikation dem IT-Ausbildungsbereich und der Wirtschaft zur Verfügung stehen.

Herr Kollege Amon! Zweierlei gilt es dazu zu bemerken: Diese Lehrer mit dieser Zusatzausbildung brauchen wir nur an den Schulen, nur an Schulen! Da gibt es derzeit zu wenig. Da gibt es einen eklatanten Mangel. – Punkt eins. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der SPÖ.)

Punkt zwei, Herr Kollege Amon: Was ist denn mit den pädagogischen Instituten, die in den meisten Bundesländern unter ÖVP-Verwaltung stehen? Sind die nicht imstande, den Lehrern diese Zusatzqualifikationen zu vermitteln? Warum ausweichen auf das AMS? Wir haben pädagogische Institute, und Sie wissen genauso gut wie ich, dass der Sparkurs der Bundesregierung in den letzten Jahren, unabhängig davon, ob die pädagogischen Institute schwarz oder rot verwaltet werden, auch diese erreicht hat und dass dort überall gespart werden soll – auf Kosten der Bildung und auf Kosten der Zukunft! Und da, Herr Kollege Amon, machen wir sicher nicht mit, bei diesem bequemen Abwälzen und Auslagern! (Beifall bei den Grünen.)

Anders herum: Die Frau Bundesministerin beziehungsweise die Bundesregierung nimmt aus der Arbeitslosenversicherung 250 Millionen Schilling für Zwecke des Stipendiensystems. Ja mit welcher Legitimation, Herr Kollege Amon? (Abg. Großruck: Mit der Legitimation des Parlaments!) Mit welcher Legitimation würde ich in Ihre Tasche hineingreifen, um mir mein Leben zu finanzieren? (Abg. Dr. Puttinger: Erfüllung eines Gesetzes!) Das hat nichts mit Arbeitslosigkeit zu tun!

Sie sollten, wenn Sie die Bildung ernst nehmen, ihr auch den entsprechenden Stellenwert geben, Herr Kollege Amon! (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der SPÖ.)

17.36

Präsident Dr. Werner Fasslabend: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Dr. Antoni. – Bitte.

17.36

Abgeordneter Dr. Dieter Antoni (SPÖ): Herr Präsident! Frau Bundesminister! Herr Staatssekretär! Ich bringe noch zwei Entschließungsanträge ein, einen vom Kollegen Niederwieser, der den Nationalrat ersucht, beschließen zu wollen, den freien und offenen Zugang zur Hochschule sicherzustellen, Universitätsreformen und Reformen im Bereich des Dienstrechtes so zu gestalten, dass positive Auswirkungen auf die Qualität der Studienangebote sichergestellt werden.

Der zweite Entschließungsantrag ist von mir, der ... (Ein Beamter auf dem Präsidium erleidet einen Schwächeanfall und bricht zusammen. – Die anwesenden Ärzte unter den Abgeordneten eilen zu ihm, um erste Hilfe zu leisten. – Rufe bei der SPÖ: Sitzung unterbrechen! Unterbre


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