Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 63. Sitzung / Seite 163

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Präsident Dr. Werner Fasslabend: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Miedl. – Bitte.

20.03

Abgeordneter Werner Miedl (ÖVP): Herr Präsident! Frau Vizekanzler! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Lieber Kollege Grabner, zum Unterschied von einigen Ihrer Vorredner von Ihrer Fraktion sind Sie für mich eigentlich wirklich glaubwürdig. Sie sind ein Sportfunktionär. Ich nehme Ihnen ab, dass Sie mit Leib und Seele für die Funktionäre des Sports eintreten. Das klingt glaubwürdig, und auch Ihre Anliegen klingen glaubwürdig.

Nur möchte ich eines sagen, Herr Kollege Grabner: Kein Mensch hat etwas gegen die Dachverbände. Ich habe es weder aus dem Mund der Vizekanzlerin gehört – sie kann sich selbst verteidigen –, und auch ich selbst möchte mich dagegen verwahren, dass Sie uns unterstellen, wir hätten etwas gegen Dachverbände. Sie sind notwendig, und wir brauchen sie im Interesse des Sportes. (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Grabner:  ... habe ich ja gesagt von dir!) Weiß ich, Herr Kollege Grabner! Wir sollten uns aber auch überlegen, ob die Strukturen dort noch zeitgemäß sind.

Ich möchte jetzt zu zwei sozialdemokratischen Vorrednern etwas sagen, was mir ein hohes Anliegen ist. (Abg. Grabner:  ... bin ich deiner Meinung!) Ich habe dich auch gelobt, Herr Kollege Grabner, weil ich glaube, dass du in dem Bereich glaubwürdig bist.

Da geht der Herr Ex-Sportstaatssekretär her, brüllt als Umsetzungslöwe, verlangt Dinge, die er längst hätte selber tun müssen, und entschwindet dann sozusagen. In Wirklichkeit habe ich den Eindruck, es interessiert ihn überhaupt nicht, wie die Geschicke des Sportes gehen. Er hat eben einfach einmal herumgebrüllt. (Abg. Achatz: Er sitzt in der Cafeteria!) Wahrscheinlich, weil ihm der Sport in Wirklichkeit nie ein Anliegen war. (Abg. Mag. Schweitzer: Jawohl!) Das ist die Hauptsache, meine Damen und Herren! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Ich habe Herrn Kollegen Wittmann auch bei mehreren Veranstaltungen in der Steiermark beobachtet. Dort ist er aufgetaucht und wieder dahingeflogen wie eine Schwalbe im Sommer, und das war es dann im Wesentlichen. Bleibenden Eindruck hat er nicht hinterlassen, auch keine neuen Strukturen, im Sportbereich hat er auf weiter Strecke gefehlt. (Abg. Leikam: Nach Ihrer Meinung ist die Frau Vizekanzler jetzt am Arlberg oben!)

Die Berge erklimmen wir eher mit der Frau Vizekanzler als mit einem Staatssekretär Wittmann. Seien wir froh, dass diese Ära vorbei ist, meine Damen und Herren!

Jetzt zu Herrn Kollegen Kräuter, der auch nicht mehr anwesend ist. Er hält hier sozusagen seine Montagsrede – heute war es eine Donnerstagsrede –, seine allwöchentliche, sage ich (Abg. Dietachmayr: Können Sie zur Sache auch etwas sagen?), er bemüht das gesamte Parlament und ist dann entschwunden. Es ist ihm in Wirklichkeit egal, was die Funktionäre anderer Fraktionen dazu sagen.

Jetzt möchte ich in Richtung der Sozialdemokraten Folgendes feststellen (Abg. Dietachmayr: Können Sie zur Sache auch etwas sagen?), Kollege Lexer hat schon ein paar Dinge gesagt, die sehr richtig sind (Abg. Dietachmayr: Oder nur die Kollegen kritisieren?): Erstens, meine Damen und Herren von der sozialdemokratischen Fraktion, geben Sie bitte Acht, wir reden über das Eigentum Dritter! Wir als ÖVP lassen es ganz einfach nicht zu, dass über das Eigentum Dritter so hinweggefahren wird! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Kollege Lexer hat es erwähnt, und das ist die Position der ÖVP: Ja, wir sind für einen Ausbau der Mountainbike-Strecken, und wir können gar nicht genug davon kriegen. Nur sollten wir uns überlegen, meine Damen und Herren, was der Sportler und die Sportlerin überhaupt wollen. Was Herr Kräuter formuliert hat, das will der Sportler in Wirklichkeit gar nicht. Wer will denn querfeldein, kreuz und quer durch Wälder und auf Forststraßen fahren? – Das will doch kein Mensch!


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