Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 10. Sitzung / Seite 70

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angehöre. bekannt geworden ist. Ich finde es sinnvoll und gut, dass diese Fahne jetzt für das Motto des Friedens verwendet wird, denn ohne Frieden haben die Menschenrechte, ganz egal welche, auf dieser Welt überhaupt keine Chance. Ich begrüße es, dass diese Fahne jetzt auch für die Friedensbewegung verwendet wird. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der SPÖ.)

Sie ist damit ein Symbol gegen den Krieg, wo wir jetzt täglich auch in den Medienbildern immer mehr sehen, was dieser Krieg denn tatsächlich bedeutet: Leid, Not, Tote, Tränen, Angst und Grauen in den Augen der Menschen, seien es die Zivilisten und Zivilistinnen, seien es die Kriegsgefangenen. Dieses Grauen, meine Damen und Herren, das bedeutet Krieg, und des­wegen treten wir dafür ein, dass dieser Krieg ein Ende findet. Denn: Was nicht geschehen ist, ist, dass nach politischen Alternativen gesucht wurde. Dieser Prozess im Rahmen der UNO wurde gestoppt. Die Inspektoren konnten nicht mehr weiter arbeiten. Diese politischen Alternati­ven, dieser politische Weg wurde nicht mehr weiter gegangen. Deswegen ist dieser Krieg illegitim. Es hätten diese politischen Möglichkeiten ausgeschöpft werden müssen.

Deswegen treten auch wir dafür ein, dass die UNO wieder stärker mit einbezogen wird, dass die UNO diese zentrale Rolle, die auch Sie, meine Damen und Herren von der Regierungsbank, in Ihren Reden betont haben – so wie alle hier –, dass diese zentrale Rolle der UNO wieder einge­bracht werden soll, nämlich im Sinne der Einberufung einer Sondergeneralversammlung der UNO, dass diese Sondergeneralversammlung der Vereinten Nationen über die völkerrechtliche und politische Beurteilung dieses Angriffes debattiert. Das ist schon einmal geschehen, nämlich im Koreakrieg, damals auf Initiative der Vereinigten Staaten.

Deswegen bringe ich hier folgenden Entschließungsantrag ein:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Lunacek, Cap, Kolleginnen und Kollegen betreffend Unterstützung einer außerordentlichen Sitzung der UN-Generalversammlung aus Anlass des Krieges im Irak einge­bracht im Zuge der Debatte über die Erklärung des Bundeskanzlers zum Europäischen Rat in Brüssel

Der Nationalrat wolle beschließen:

Der Nationalrat fordert die Bundesregierung auf, Österreich möge sich als UNO-Mitglied für eine Sondersitzung der UN-Generalversammlung zur politischen und völkerrechtlichen Beurteilung des Angriffskrieges im Irak einsetzen.

*****

Es geht darum, die Debatte wieder auf die internationale politische Ebene zu bringen und der Rechtsstaatlichkeit Raum zu geben nach dem Prinzip: Make law, not war! – Danke. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der SPÖ.)

13.44


Präsident Dr. Heinz Fischer: Der nächste Redner ist Herr Dipl.-Ing. Uwe Scheuch.

Gleichzeitig gebe ich bekannt, dass der Antrag ordnungsgemäß eingebracht wurde und zur Ver­handlung steht.

13.44


Abgeordneter Dipl.-Ing. Uwe Scheuch (Freiheitliche): Hohes Haus! Geschätzte Damen und Herren! Werter Herr Präsident! Ich möchte, bevor ich in die Materie eingehe, schon sagen, dass ich es nicht für gut halte, dass die Farben der Schwulen- und Lesbenbewegung im Zuge des Irak-Krieges eingebracht werden, denn dafür ist die Sache im Irak zu ernst und dafür tun mir die Menschen zuviel Leid. (Uh-Rufe bei der SPÖ. – Abg. Dr. Pilz macht die Scheibenwischerbe­wegung.)

 


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