Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 10. Sitzung / Seite 118

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

Ich bin seit neun Jahren Bürgermeisterin der Stadt Lienz und möchte mich im Hohen Haus gemeinsam mit meinen Kollegen Gemeindevertretern, besonders mit meinem Kollegen Jakob Auer, für die Anliegen der Gemeinden und im Besonderen natürlich für die Anliegen der Ge­meinden Osttirols einsetzen.

Ich freue mich auf eine gute Zusammenarbeit über die Parteigrenzen hinweg in den Ausschüs­sen, und dies würde auch das heute zu beschließende Budgetprovisorium betreffen. Wenn ich daran erinnern darf: Im Jahr 2000 – das wurde heute schon angesprochen – hat die SPÖ in verant­wortungsvoller Weise dem Budgetprovisorium zugestimmt. In verantwortungsvoller Weise des­halb, weil die Bonität Österreichs auf den Finanzmärkten davon abhängt. Das haben ja die Finanzexperten im Budgetausschuss auch bestätigt. Zahlen des Schadens wurden heute auch schon genannt.

Ein Fehlen des Budgetprovisoriums bedeutet natürlich auch, dass de facto jedem Österreicher und jeder Österreicherin finanzieller Schaden zugefügt würde. Und wenn Sie, meine Damen und Herren von der SPÖ und von den Grünen, heute diesem Provisorium nicht zustimmen, schaden Sie damit allen Österreichern, allen österreichischen Steuerzahlern – und vor allem auch Ihren eigenen Wählern. (Widerspruch bei der SPÖ.) Doch, natürlich! (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

Ein weiteres Anliegen, welches auch im Budgetausschuss behandelt wurde, ist für mich die Alternativenergieförderung für die Gemeinden. Kollege Moser von der SPÖ bezweifelte im Budgetausschuss die Sinnhaftigkeit dieser Förderungen, da sich seiner Ansicht nach diese Investitionen nicht rechnen würden. – Dem möchte ich ganz vehement widersprechen und auf die Bedeutung solcher Förderungen für die Gemeinden, aber auch für die Umwelt und für ganz Österreich hinweisen.

Ich weiß, wovon ich spreche, denn in Lienz wurde eines der größten Biomasseheizwerke Öster­reichs errichtet. Ohne die Alternativenergieförderungen des Bundes wären wir dazu sicherlich nicht in der Lage gewesen. Nicht nur dass die Errichtung des Werkes und der Leitungen der regionalen Wirtschaft sehr viele Aufträge beschert haben: Auch das Heizmaterial stammt heute zu 100 Prozent aus dem Bezirk und aus der Region, wodurch natürlich sehr unsere Bauern und unsere Holzwirtschaft gestärkt werden. Ich spreche von einem Anschlusswert von 36 Megawatt, an den 60 Prozent der Stadt Lienz angeschlossen sind. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeord­neten der Freiheitlichen.)

30 Millionen Liter Öl werden durch Alternativenergien wie zum Beispiel Biomasse jährlich in Österreich erspart, und das ursprüngliche Ziel, nämlich die Luftverbesserung und damit auch das Erreichen des Kyoto-Zieles, ist noch gar nicht berücksichtigt. Den ökologischen Nutzen dieser Investitionen werden wohl erst unsere Kinder und unsere Enkelkinder quantifizieren können.

Meine Damen und Herren! Die Alternativenergieförderung rechnet sich allemal. Insgesamt wurde 2001 der Biomassenahwärmebereich mit fast 5 Millionen € gefördert – der Investitions­schub, den diese Förderung ausgelöst hat, umfasst aber zirka 28 Millionen €.

Ich danke der Bundesregierung daher, dass auch im kommenden Budget wieder diese Förde­rungen beinhaltet sind und damit den österreichischen Gemeinden die Möglichkeit gegeben wird, unmittelbar und vor Ort zum Nutzen der Bevölkerung, der Umwelt und auch der Wirtschaft zu agieren. – Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

16.50


Präsident Dr. Andreas Khol: Zu Wort gemeldet ist nunmehr für eine Redezeit von 3 Minuten Herr Abgeordneter Riepl. – Bitte.

16.51


Abgeordneter Franz Riepl (SPÖ): Herr Präsident! Herr Finanzminister! Sehr verehrte Damen und Herren! Als leidenschaftlicher Wiener möchte ich einige Bemerkungen zur Rede des Herrn


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite