Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 10. Sitzung / Seite 155

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vertreter eine Fortzahlung der Bezüge für die Dauer von sechs Monaten. Über Wunsch des Herrn Ing. Reichhold erfolgte die Auszahlung nicht auf sein Gehaltskonto, sondern auf das Konto „Bauern in Not“ bei der Raiffeisen-Bezirksbank St. Veit an der Glan. – Zitatende. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

Ich hoffe, das genügt Ihnen – wir haben eine Kopie für Sie vorbereitet. (Abg. Dr. Partik-Pablé – in Richtung SPÖ –: Das sollten Sie einmal nachmachen! – Abg. Wittauer – in Richtung SPÖ –: Reden wir einmal über die von euch, die ausgeschieden sind, da gibt es ja auch ein paar!)

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich denke, dass die Fragen zur Causa Reichhold damit ausreichend beantwortet wurden, und möchte noch ganz kurz auf die Kompetenz­verteilung im Zuge des Bundesministeriengesetzes eingehen. Ich denke, dass es um eine Fort­entwicklung geht, gespeist aus Erfahrungen, die die Regierungsmitglieder in der Vergangenheit gewonnen haben. Wir in der Wirtschaft würden sagen: das ist ein Update, Herr Kollege Broukal, eine Weiterentwicklung, ein Update, wie wir es in der Wirtschaft in den Führungsetagen verschiedenster Unternehmungen hin und wieder vollziehen, und ich denke, dass das sehr wichtig ist. (Abg. Broukal: Updates sind ...!) Ja, das ist nicht „Modern Times“, das ist Vergan­gen­heitsbewältigung, die Sie betreiben.

Herr Präsident Fischer wies im Ausschuss darauf hin, dass der Bereich Forschung und Forschungskompetenz in der Ressortzuteilung zu wenig vertreten oder berücksichtigt worden sei. Sie haben sicher insofern Recht, als dass die Forschungskompetenz etwas sehr Wichtiges ist, auf das wir auch künftighin nicht verzichten dürfen. Für die Forschung und die Aufgaben im Bereich Forschung und Entwicklung, die Investitionen in Forschung und Entwicklung sind aber ausreichend budgetäre Mittel vorgesehen, sodass es in diesem Bereich in Zukunft zu keinen Schlechterstellungen kommen wird. Was die Forschung betrifft, ist aber eine Bündelung nicht einfach und auch nicht sinnvoll, weil es eine Mehrdimensionalität gibt, die in die Kompetenz­bereiche unterschiedlichster Ministerien hineinreicht, und daher ist der eingeschlagene Weg auch richtig und sinnvoll. (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

Als Abgeordneter der Tourismuswirtschaft darf ich eine leise Kritik anbringen, was den Wegfall des Staatssekretariats für Tourismus betrifft. Unsere Kollegin Mares Rossmann hat in den letzten Jahren sehr gute Leistungen erbracht, die Signalwirkungen für die österreichische Tou­ris­mus­wirtschaft gehabt haben. Es geht immerhin um eine Million Menschen in unserem Land, die direkt oder indirekt im Tourismus, in der Tourismuswirtschaft beschäftigt sind, und es geht um 17 Prozent des BIP. Das ist der bedeutendste Wirtschaftszweig unseres Landes. (Abg. Eder: Brauchen wir dazu jetzt keinen Staatssekretär mehr?) Ich würde mir wünschen, dass wir gemein­sam – und vielleicht bekommen wir ja dafür auch Unterstützung von Seiten der ÖVP – einen Tourismusausschuss in diesem Haus einrichten, der die Belange des Tourismus in nächster Zukunft sichert. (Beifall bei den Freiheitlichen. – Abg. Broukal: Das ist aber ein Down­sizing!)

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Mir ist eine seriöse und größere, aber kompetente Regierung, die Kosten spart, lieber als weniger Regierungsmitglieder, die Kosten verur­sachen. – Danke schön. (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

19.25


Präsident Dr. Heinz Fischer: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Mag. Posch. Die Uhr ist auf 5 Minuten gestellt. – Bitte.

19.26


Abgeordneter Mag. Walter Posch (SPÖ): Herr Präsident! Hohes Haus! Das neue Bundes­ministeriengesetz bringt auffälligerweise eine Reihe von Kompetenzverschiebungen vor allem hin zu schwarzen Ministern, und das sicherlich auf Grund des desaströsen Wahlergebnisses der FPÖ. So wird der Bundeskanzler aufgewertet, erhält alle Kompetenzen, inklusive Sport, aus dem völlig abgeschafften Bundesministerium für öffentliche Leistung und Sport, woraus man den Schluss ziehen kann, dass die Arbeit von Frau Vizekanzlerin Riess-Passer in der Ver­gangenheit ziemlich redundant gewesen sein dürfte. – Im Lichte der Ereignisse der letzten Wochen hält sich allerdings der Schmerz einigermaßen in Grenzen.

 


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