Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 10. Sitzung / Seite 169

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Entschließungsantrag

der Abgeordneten Parnigoni, Pendl, Dr. Matznetter und KollegInnen betreffend Übertragung der Zollwache ins BMI

Der Nationalrat wolle beschließen:

Die Bundesregierung und die zuständigen Bundesminister werden ersucht, dafür zu sorgen, dass im Rahmen der Übertragung der Zollwache ins Bundesministerium für Inneres

die bisherige hohe Qualität der österreichischen Zollverwaltung aufrechterhalten wird,

alle dienstrechtlichen Vorschriften eingehalten und Einvernehmen mit der Personalvertretung hergestellt wird,

kein Bediensteter der Zollwache gegen seinen Willen den Status als Exekutivbeamter verliert,

im Bundesministerium für Finanzen verbleibende Mitarbeiter der Zollwache, die im Wesent­lichen gleichartige Tätigkeiten wie bisher verrichten, keine gehaltsmäßigen Kürzungen erfahren.

*****

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich lade Sie ein, diesem Entschließungsantrag Ihre Zustimmung zu geben. Ich glaube, wir sind es den betroffenen Personen, den Kolleginnen und Kollegen schuldig. (Beifall bei der SPÖ.)

20.23


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Der soeben verlesene Entschließungsantrag ist aus­reichend unterstützt und steht daher mit in Verhandlung.

Als nächster Redner hat sich Herr Abgeordneter Dr. Grünewald zu Wort gemeldet. – Bitte.

20.24


Abgeordneter Dr. Kurt Grünewald (Grüne): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Bundesministerin! Herr Staatssekretär! Hohes Haus! Ministerien und Gesetze über Ministerien sind wichtig. Man erkennt das – ich spreche jetzt für die ZuhörerInnen und ZuschauerInnen – eigentlich daran, wer die meiste Zeit hier hinter mir gesessen ist. Nun heißen zwar „Ministerien“ so, weil sie irgendwie den Bürgerinnen dienen, aber dienen tun hier zwei Staatssekretäre, jetzt Gott sei Dank durch eine Ministerin aufgewertet. Wie groß ist also das Interesse der Bundesregierung, hier wirklich zu präsentieren, was ihr Bundesministeriengesetz soll und an Änderungen herbei­führen wird?

Von der Regierungsbank, aber auch von den Regierungsparteien ist viel kritisiert worden: die Opposition sei „weinerlich“, sie würde nur fundamentalistisch kritisieren, sie würde keine Vor­schläge einbringen. – Ich werde Sie eines Besseren belehren, und Sie werden mich hier nicht weinen sehen. Ich werde Ihnen sagen, dass von den Universitäten her seit vielen Jahren der Wunsch besteht, Forschung und Universitäten in einem Ressort zu vereinigen und die vielen zersplitterten Agenden auf ein oder maximal zwei Ressorts zurückzuführen.

Aber was ist geschehen? – All das, was wir in unseren Gesprächen mit der ÖVP vereinbart hätten oder vereinbaren wollten, wurde zurückgenommen: nicht von den „Weinerlichen“, nicht von den Mutlosen, sondern von der ÖVP! Es ist alles geblieben, wie es ist. Der For­schungs­fonds, der letztlich über 90 Prozent der Universitäten mit Forschungsgeldern für interessante, international begutachtete Projekte beliefert und fördert, ist im Ressort für Verkehr, Innovation und Technologie hängen geblieben.

Ich sage Ihnen, woher die Kritik kommt an diesem Ressort, das sich nicht zu Unrecht „Inno­vationsministerium“ nennt, weil es vier neue Minister in vier Jahren gebraucht hat: Schmid, Forstinger, Reichhold und jetzt Gorbach. Ich denke, wenn jetzt noch Kukacka dazukommt, der


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