Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 103. Sitzung / Seite 115

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würde das alles erkennbar und deutlich werden. (Abg. Dr. Partik-Pablé: Schwach wie immer, der Parnigoni! Ist Ihnen nichts Gescheiteres eingefallen?)

Wenn dies unwissentlich geschehen ist, so würde das die Sache auch nicht besser machen, Frau Bundesministerin, denn dann müsste man Ihnen wirklich unterstellen, dass Sie keine Ahnung davon haben, wie viele BeamtInnen tatsächlich in Ihrem Minis­terium tätig sind, weil Sie gar keine Daten zur Verfügung haben können, wie Sie in Ihrer Anfragebeantwortung zugeben. Das wäre allerdings wahrlich eine Bankrotterklä­rung Ihrer Politik, denn jede Firma in der Privatwirtschaft, das steht fest, würde in Re­kordzeit in Konkurs gehen, wenn der Firmenchef nicht einmal weiß, wie viele Leute für ihn arbeiten. (Abg. Großruck: Im Konkurs habt ihr ja Erfahrung! Beim Konkurs kennen Sie sich ja aus!)

Meine Damen und Herren! Die österreichische Firma „Exekutive“ erzeugt Sicherheit, und die muss gewährleistet sein, die muss gesichert sein, das steht fest, selbst unter einer Regierung, in der der Wurm ist. (Abg. Großruck – auf die Abg. Mag. Wurm wei­send –: Die sitzt aber bei euch drüben!)

Frau Bundesministerin, geben Sie dem Parlament in solch wichtigen Fragen mit aller gebotenen Sorgfalt Auskunft! (Abg. Dr. Partik-Pablé: Ein Zoologe sind Sie nicht!)

Hohes Haus! Diese Exekutive hat es sich verdient, dass sie für ihren schwierigen Job zumutbare Arbeitsbedingungen bekommt. Tatsächlich aber nimmt diese Koalition der Sesselkleber allen Alarmzeichen – wie die verheerende Kriminalstatistik – zum Trotz Jahr für Jahr weitere Personalkürzungen vor.

Allein in der Bundespolizeidirektion Wien muten Sie den Beamten vieles zu. Derzeit müssen 100 000 bis 120 000 Überstunden pro Monat geleistet werden. Das geht nicht nur auf Kosten der Substanz der Mitarbeiter, das geht zu Lasten der Qualität. Und man kann von einem Polizisten, der sich oft bis zu 36 Stunden durchgehend im Dienst befindet, nicht die ganze Zeit Topleistungen ohne Verschleißerscheinungen erwarten.

Frau Bundesministerin, geben Sie der Exekutive das, was sie braucht, nämlich vor allem ausreichend Personal!

Wir hoffen, dass Sie, Frau Bundesminister, im Laufe Ihrer Amtszeit dafür mehr Einsicht aufbringen werden! Wir stehen dann jederzeit zur Kooperation bereit, wenn es um die Hebung des Sicherheitsstandards in Österreich geht. (Abg. Dr. Partik-Pablé: Erzählen Sie keinen Schmäh! Ihr wisst ja nicht einmal, was Kooperation ist!) Aber dazu brau­chen wir korrekte Informationen und vor allem eine faire parlamentarische Behand­lung! – Danke. (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der Grünen.)

15.10


Präsident Dr. Andreas Khol: Zu Wort gemeldet hat sich Frau Bundesministerin Pro­kop. Ihre Redezeit soll 10 Minuten nicht überschreiten. – Bitte, Sie sind am Wort.

 


15.10.49

Bundesministerin für Inneres Liese Prokop: Sehr geehrter Herr Präsident! Hohes Haus! Ich werde versuchen, auf diese Diskussion zur Anfragebeantwortung so intensiv wie möglich einzugehen und die Fragen so genau wie möglich zu beantworten.

Ich möchte auch gleich vorausschicken, dass die Anfragebeantwortung aus dem Herbst und die nunmehr im Februar – gleich lautend in vielen Punkten – dem Zeit­punkt, dem Stichtag angepasst waren. Wir waren aber zu dem Zeitpunkt in der detail­lierten Personalplanung zu „Team 04“, zu der Umgestaltung, und daher konnte vieles, insbesondere bei den Dienststellen, in seriöser Art nicht neuerlich aufbereitet werden.

 


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