Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 110. Sitzung / Seite 240

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

Präsident Dr. Andreas Khol: Nunmehr kommt Herr Abgeordneter Dr. Wittmann zu Wort. Wunschredezeit: 2 Minuten. – Bitte.

 


21.30.00

Abgeordneter Dr. Peter Wittmann (SPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehr­ter Herr Staatssekretär! Nur zwei Anmerkungen. Die erste: In der Diskussion um eine Veränderung des Schulwesens ist auch zu berücksichtigen, dass es, wenn man die ganztägigen Schulformen, die bei jeder Reform an der Spitze stehen, auch tatsächlich einfährt, notwendig sein wird, eine tägliche Bewegungseinheit einzuführen und gesetz­lich mit auf den Weg zu geben.

Wenn man das der Schulautonomie überlässt, besteht angesichts von 60 Prozent inaktiven Österreichern die Gefahr, dass auch in den Schulgremien 60 Prozent Inaktive sitzen, und es ist unmöglich, Kinder zehn Stunden anzunageln, ohne dass man ihnen Bewegungseinheit bietet.

Da wäre es eine Möglichkeit für die Sportverbände, das mit ihren gut ausgebildeten Trainerstäben oder mit anderen ... (Staatssekretär Mag. Schweitzer: Du weißt ja eh, dass wir das tun!) Das weiß ich, dass wir da in einem Boot sitzen, aber in der Diskus­sion um die Neuregelung der Schulen wäre es notwendig, dass das auch von jenen, die die Schulreform behandeln, berücksichtigt wird.

Da wäre die Chance für die Fachverbände gegeben, dass sie eben die Trainer zur Ver­fügung stellen, dass eine polysportive Ausbildung in diesen Bewegungseinheiten statt­findet, wenn man da mehrere Sparten natürlich wöchentlich abwechselnd einbringen könnte. Ich weiß, dass Sie da im Boot sitzen, Herr Staatssekretär. Sie müssen sich nur der Frau Minister gegenüber durchsetzen; das letzte Mal ist es Ihnen nicht gelungen. (Beifall bei der SPÖ und den Grünen.)

Ein Wort zu einer nachhaltigen Europameisterschaft. Wir haben uns in diesem Vierpar­teienantrag auch dazu bekannt, auch soziale Aspekte einfließen zu lassen. Ich möchte Sie nur darauf hinweisen, dass in Deutschland eine Diskussion über die Anfertigung von Fußbällen in Pakistan entbrannt ist, und dass die FIFA aufgefordert wurde, die Fußbälle auszutauschen, weil sie in Pakistan unter unmöglichsten Kinderarbeitsbedin­gungen hergestellt werden. Man soll Fußbälle verwenden, die das Fair-Trade-Siegel bekommen haben.

Ich glaube, es wäre sinnvoll, das auch in Österreich zu diskutieren, diese Diskussion zu übernehmen und entsprechend zu handeln, also nur Fußbälle zu verwenden, die unter sozial gerechten Bedingungen hergestellt werden. (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der Grünen.)

21.32


Präsident Dr. Andreas Khol: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Mittermüller. Auch ihre Redezeit beträgt 2 Minuten. – Bitte.

 


21.32.26

Abgeordnete Marialuise Mittermüller (Freiheitliche): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Staatssekretär! Hohes Haus! Der heute zu beschließende Antrag „Sport in der Schule – Fit fürs Leben“ hat für uns zwei Ziele, und zwar einmal die Verbesserung der Gesundheit unserer Kinder und zweitens ein adäquates Betreuungsangebot in den Schulen.

Man glaubt es kaum, wenn man die Ergebnisse schulärztlicher Untersuchungen in unseren Volksschulen ansieht: 21 Prozent Haltungsschäden und Wirbelsäulenproble­me, 15 Prozent Übergewichtige, starkes Zunehmen degenerativer Fußprobleme. Ein erschreckendes Ergebnis, wenn man daran denkt, dass es sich dabei um Kinder von 6


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite