Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 116. Sitzung / Seite 126

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trotzdem verliehen worden sind. Der Bogen spannt sich über die Restaurierung jener Bilder, die Herr Direktor Schröder in die Schweiz geschickt hat und die offensichtlich nicht fachmännisch oder nicht genügend fachmännisch restauriert worden sind. (Abg. Dr. Matznetter: Wo ist die „Saliera“, Frau Kollegin?) Sie haben zwar gesagt, die Restauratoren im eigenen Haus haben sich positiv geäußert, aber das ist offensichtlich zu wenig. Man muss eben internationale Experten zu Rate ziehen, wenn man so wertvolle Dinge ins Ausland verleiht.

Frau Minister, ich glaube schon, dass man gerade in Bezug auf die Verleihfähigkeit darauf achten muss, dass sich die Direktoren an die Richtlinien halten, an die seiner­zeit im Jahre 1971 mit dem Ministerium abgeschlossene Verordnung oder an den Erlass, in dem steht, dass eben bei besonders wertvollen Gemälden manche nicht verleihfähig sind und man in diesem Fall die Meinung der Restaurierungswerkstätte auch beachten soll. – Da müssen Sie eingreifen! Es ist wahrscheinlich wichtiger, auf die Kunstgegenstände aufzupassen, damit nichts passiert, als darauf, ob ein paar Belege vom Lipizzaner-Museum oder vom Völkerkunde-Museum fehlen. (Abg. Dr. Wittmann: „Ein paar Belege“? – Weitere Zwischenrufe bei der SPÖ.)

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Grundsätzlich muss man natürlich die Kritik des Rechnungshofes ernst nehmen, aber man darf auch nicht das Ganze aus den Augen verlieren (Abg. Öllinger: Das glaube ich! Sie wissen schon, was das Ganze ist!), nämlich dass das Kunsthistorische Museum vom künstlerischen Standpunkt sehr gut geführt worden ist, dass es erstklassige Ausstellungen gegeben hat und dass Direktor Seipel ... (Neuerliche Zwischenrufe bei der SPÖ und den Grünen.)

Herr Präsident, Sie sind heute sehr nachsichtig! Ich kann fast nicht reden, weil ununterbrochen dreingeredet wird, und Sie sagen überhaupt nichts! Ich würde Sie bitten, dass Sie mir einmal ein bisschen Ruhe verschaffen! (Abg. Riepl: Wenn Sie reden, sollten Sie auch etwas sagen! – Weitere Zwischenrufe bei der SPÖ.)

Ich komme zum Schluss. (Zwischenruf der Abg. Silhavy.) – Sie sitzen auch nicht auf Ihrem Platz, Frau Kollegin Silhavy, und machen einen Zwischenruf. (Abg. Dr. Puswald: Frau Platzanweiserin! – Abg. Dr. Wittmann: Wer führt jetzt die Sitzung?)

Was ich wirklich beachtlich finde, ist, dass es Generaldirektor Seipel gelungen ist, wert­volle Sponsoren aufzutreiben, die auch wertvolle Kunstobjekte in die Museen gebracht haben, was dazu geführt hat, dass das Kunsthistorische Museum ein äußerst zugkräf­tiges Museum ist.

Meine Damen und Herren! Hören Sie jetzt endlich einmal auf, runterzumachen, sondern bekennen Sie sich dazu, dass wir weltweit anerkannte Museen in Österreich bieten können. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

15.48


Präsident Dr. Andreas Khol: Zu Wort gemeldet hat sich Frau Bundesministerin Gehrer. – Bitte, Sie sind am Wort.

 


15.48.17

Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur Elisabeth Gehrer: Herr Präsident! Hohes Haus! Ich möchte gleich zu Beginn Folgendes feststellen: Es gibt im Kunsthistorischen Museum keine Misswirtschaft und keine Geldverschwendung! (Zwischenrufe bei der SPÖ.)

Die Kritik des Rechnungshofes ist nicht wegmanipuliert worden, sondern sehr ernst genommen worden, und es sind Konsequenzen gezogen worden. (Abg. Riepl: Welche?)

 


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