Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 117. Sitzung / Seite 53

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Mittel, damit Förderung für alle Kinder in der Schule möglich wird! (Beifall bei den Grü­nen.)

Im Übrigen fordere ich als Frauensprecherin: Geben Sie mit einer vernünftigen Bil­dungspolitik gleichzeitig beiden Elternteilen, Vätern wie Müttern, die Möglichkeit, ihrer Berufstätigkeit so nachzugehen, wie die Eltern das möchten, wie die Mütter das möch­ten – und nicht wie Sie ideologisch glauben, es ihnen vorschreiben zu müssen! (Beifall bei den Grünen.)

11.38


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Abge­ordnete Fuhrmann. 7 Minuten Redezeit. – Bitte, Frau Abgeordnete.

 


11.38.46

Abgeordnete Silvia Fuhrmann (ÖVP): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Frau Minis­terin! Hohes Haus! Wissen Sie, was wirklich gespenstisch ist? – Gespenstisch ist für mich, dass Sie in Frage stellen, dass eine Mutter oder ein Vater Interesse daran hat, sich in der Ferienzeit mit den Kindern hinzusetzen und sich gemeinsam zu bemühen, dass ein Kind die Nachtragsprüfung, den Nachzipf am Ende eines Schuljahres schafft. Was ist schlecht daran, wenn sich Eltern bemühen wollen, für ihre Kinder da zu sein, und vor allem in den Sommermonaten, während denen es auch im Berufsleben leichter möglich ist, sich um die Kinder zu kümmern? Das ist für mich wirklich gespenstisch. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen. – Abg. Mandak: Weil das nicht alle Eltern können! – Abg. Öllinger: Das ist ärger als Ihre Wurstsemmeln!)

Ich möchte gerade an Sie, Frau Kollegin Weinzinger, appellieren: Vergessen Sie nicht, dass Österreich aus Städten, aber auch aus kleinen Regionen besteht! Alles, was für die Stadt gilt, gilt nicht für eine kleine Gemeinde, wo der Kindergarten zusperrt, weil gar keine Kinder hinkommen wollen. (Rufe bei den Grünen: Was?) Sie müssen endlich ler­nen, zwischen Theorie und Praxis zu unterscheiden, und das würde ich Ihnen wirklich nahe legen. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

Herr Kollege Neugebauer hat heute schon sehr ausführlich darauf hingewiesen, was denn eigentlich die Schule für einen Auftrag in unserer Gesellschaft haben soll. (Abg. Dr. Pirklhuber: Ist das eine Wurstsemmelgeschichte?) Ich bin sehr froh, dass wir heute ein Schulpaket präsentieren, das nicht eine Aneinanderreihung von Stückwerk ist, sondern dieses Schulpaket ist das Ergebnis einer langen und ausführlichen Bil­dungsdebatte. Es ist gut, dass es einen Gesamtzusammenhang hat und zwei Prinzi­pien in den Vordergrund stellt: Es muss elementares Prinzip des Unterrichts sein, die Förderung in den Vordergrund zu stellen, und zwar sowohl die Förderung von Leis­tungspotentialen als auch die Förderung von Lernschwächen. Und ich glaube, dass uns das gelungen ist. Dazu gehören sehr viele Elemente. Dazu gehören auch ein paar organisatorische Dinge, aber vor allem geht es um den Inhalt.

Wenn vorher Frau Kollegin Schasching – ich glaube, sie war es – gejammert hat, sie selbst habe schon seit fünf Jahren einen Antrag eingebracht, mit dem „Leibesübungen“ in „Bewegung und Sport“ umbenannt werden sollten, dann kann ich nur sagen: Hätten Sie damals vor fünf Jahren unserem Konzept der AHS-Oberstufenreform zugestimmt, dann hätten wir das schon seit fünf Jahren erledigt. Aber Sie haben damals Ihre Zu­stimmung verweigert, also raunzen Sie jetzt nicht fünf Jahre später! (Beifall bei der ÖVP.)

Gott sei Dank machen wir es jetzt, und wir machen auch noch andere Dinge. Es geht auch im weitesten Zusammenhang um die Eltern, denn wenn wir jetzt die Fünf-Tage-Woche einführen, dann ist das eine Anpassung an die Gesellschaft, dann ist das eine


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