Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 117. Sitzung / Seite 56

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auch ein Wunsch an dich, Kollege Neugebauer! (Abg. Neugebauer: Du weißt, dass es unterschiedliche Systeme sind!)

Sorgen Sie dafür, Frau Bundesministerin, dass durch das Zusammenrechnen – und das ist eine ganz wichtige Forderung! – der Schülerzahlen an Schulen gleicher Er­reichbarkeit die Klassenschülerzahlen in den städtischen Schulen nicht explodieren, weil wir im Verhältnis die Schülerzahlen an den Kleinstschulen damit aufbessern müs­sen. – Übrigens danke ich auch für das Verständnis aus den ÖVP Reihen, die Forde­rung nach einer Mindestschülerzahl von 25 mit uns mitzutragen.

Frau Bundesministerin! Die Studien, die nach der PISA-Studie gemacht wurden, bele­gen eindeutig, was wir als Lehrer, als Schulleiter in unseren Schulen schon längst wis­sen: Hohe Schülerzahlen sind ein Indikator für schlechte Schulleistungen und werden zu Recht von den Betroffenen, den Eltern, den Schülern und den Lehrern, kritisiert.

Schaffen Sie durch zusätzliche Finanzierungen Möglichkeiten, um die Schüler besser zu fördern – ich glaube, das brauchen wir ganz dringend – und um dadurch auch den Lehrerinnen und Lehrern an unseren Schulen die Möglichkeit zu bieten, weiter in ihrem Beruf zu arbeiten. Für den Fall, dass Sie nicht wissen, wovon ich rede, bringe ich Ihnen ein Beispiel aus der Steiermark.

Finden Sie es normal, Frau Bundesministerin, dass Lehrerinnen und Lehrer im Alter von 40 bis 45 Jahren, die schon 20 Jahre an einer Schule ihren Dienst versehen ha­ben, plötzlich ihren Job verlieren sollten, um an einem anderen Schulort einen Lehrer zu verdrängen, der bereits 15 oder 16 Jahre dort seinen Dienst geleistet hat?

Finden Sie es richtig, Frau Bundesministerin, dass Abgänger von den Akademien an den steirischen Schulen nach unseren seriösen Berechnungen erst mit 55 Jahren das erste Mal die Schulstube sehen wollen?

Finden sie es richtig, Frau Bundesministerin, dass in der Steiermark noch immer zwei Akademien Lehrer ausbilden, eigentlich zum Selbstzweck und zur Selbsterhaltung ihrer Institute, und Sie sich mit der Installierung der Pädagogischen Hochschulen so viel Zeit lassen?

Finden Sie es richtig, Frau Bundesministerin, dass auf Grund Ihrer Sparlage Schulver­suche im österreichischen Schulsystem überhaupt nicht mehr möglich sind? (Präsi­dentin Mag. Prammer gibt das Glockenzeichen. – Abg. Amon: Den Zeitplan haben Sie beschlossen! Ungeheuerlicher Populismus!) Schulversuche würden die Lehrer sehr stark motivieren und dem Schulwesen neuen Schwung geben, den es auch wirklich braucht. (Präsidentin Mag. Prammer gibt neuerlich das Glockenzeichen.)

Fest steht für uns Frau Bundesministerin – ich komme zum Schluss –: Die Schule ist dem Diktat des Geldes und dem Diktat unseres Finanzministers unterworfen. (Abg. Scheibner: Das geht nicht! Das muss ganz exakt sein!)

11.52


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Herr Abgeordneter, das war Ihr Schlusssatz! (Beifall bei der SPÖ für den das Rednerpult verlassenden Abg. Faul.)

Als Nächste zum Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Mittermüller. 7 Minuten Rede­zeit. – Bitte, Frau Abgeordnete.

 


11.52.52

Abgeordnete Marialuise Mittermüller (Freiheitliche): Sehr geehrte Frau Präsident! Frau Bundesminister! Herr Staatssekretär! Hohes Haus! Diese Bundesregierung hat die Förderung der Familien und die Bildungsoffensive in ihr Regierungsprogramm ge­schrieben und vieles davon – gerade im Bereich der Familien – schon sehr ambitioniert umgesetzt.

 


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