Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 12. Sitzung / Seite 191

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Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als nächster Redner zu Wort gemeldet ist Herr Abge­ordneter Mag. Moser. – Bitte.

21.47


Abgeordneter Mag. Hans Moser (SPÖ): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Hohes Haus! Sehr geehrte Damen und Herren! Als voraussichtlich letzter Redner des heutigen Plenartages kann ich sagen: Wir sind jetzt wieder zu dem Thema zurückgekehrt, mit dem wir uns haupt­säch­lich beschäftigt haben, und zwar zur Zukunftsvorsorge beziehungsweise Alterssicherung.

Herr Bundesminister, ich muss Ihnen in Ihrer Analyse auch widersprechen: Abgesehen von der Unterscheidung zwischen Rendite und Prämie ist es auch so, dass diese dritte Säule wesentlich von der Entwicklung der Börse abhängt. – Das haben wir auch schon gesagt.

Dass die gewählte Form in Österreich suboptimal ist, ergibt sich auch daraus, dass nur mehr Österreich einen Kapitalisierungsgrad unter 30 Prozent hat und daher nur mehr dort angelegt werden darf. – Das ist der erste Punkt.

Der zweite Punkt – und das ist eigentlich das Wesentliche, was ich heute sagen möchte – ist, dass diese Form der Wirtschaftspolitik, die von der Regierung gemacht wird, sehr eigenartig ist. Heu­te haben wir festgestellt, dass im Schlepptau einer Pensionssicherungsdebatte plötzlich Ab­fangjägerkauf- und -finanzierung mit beschlossen wird.

Und es gibt – wiederum im Schlepptau zu dieser zu beschließenden Gesetzesanpassung – die Ver­sicherung der dritten Säule. Auch das ist ein versteckter Bereich, und man könnte diese Beispiele unendlich lang fortsetzen.

Wenn man dann noch internationale Vergleiche zieht, dann muss ich auch hier vorweg sagen, dass es in den Budgetbegleitgesetzen auch bereits wieder zu einer Anpassung des Pensions­kas­sen­gesetzes kommen muss, weil auch dort die Kapitalmarktrentabilität nicht ausreicht, um die Ansprüche, die inzwischen entstanden sind, entsprechend zu finanzieren.

Ein letzter Punkt, den ich hier noch anbringen möchte, ist, dass es mir besondere Sorge macht, dass es in Österreich durch diese Bundesregierung keine geschlossene Wirtschaftspolitik gibt. Es werden willkürlich Einzelmaßnahmen gesetzt, die nicht aufeinander abgestimmt sind, im Hin­blick auf welche man dann wieder sehr rasch entsprechende Einzelanpassungen und Korrek­turen wird vornehmen müssen, um überhaupt eine entsprechende Wirkung zu erzielen.

Wenn das in Österreich mit dieser Wirtschaftspolitik so weitergeht, dann mache ich mir wirklich große Sorgen! Ich möchte schließen mit einem Satz, der mit den Worten beginnt: Beginnt euch zu sorgen! Details folgen. Gute Nacht, Österreich! (Beifall bei der SPÖ.)

21.50


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Zum Wort ist niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen.

Ich bitte, die Damen und Herren Abgeordneten Platz zu nehmen, denn wir gelangen zur Ab­stim­mung über den Gesetzentwurf samt Titel und Eingang in 68 der Beilagen.

Ich ersuche jene Damen und Herren, die für diesen Gesetzentwurf sind, um ein Zeichen der Zustimmung. – Das ist einstimmig angenommen.

Wir kommen sogleich zur dritten Lesung.

Ich bitte jene Damen und Herren, die dem vorliegenden Gesetzentwurf auch in dritter Lesung ihre Zustimmung geben, um ein entsprechendes Zeichen. – Es ist dies ebenfalls einstimmig an­ge­nommen.

Der Gesetzentwurf ist somit auch in dritter Lesung angenommen.

 


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