Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 137. Sitzung / Seite 27

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Abgeordneter Dr. Josef Cap (fortsetzend): ... und natürlich auch Ihren eigenen Unter­gang mit Applaus zu unterstützen. Lassen Sie sich bei diesem Applaus nicht unter­brechen! (Anhaltender Beifall bei der SPÖ und den Grünen.)

14.22


Präsident Dr. Andreas Khol (das Glockenzeichen gebend): Zur Beantwortung der Anfrage hat sich die Frau Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur zu Wort gemeldet. Ihre Redezeit ist mit 20 Minuten vereinbart. – Bitte, Frau Bundes­minis­terin.

 


14.22.48

Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur Elisabeth Gehrer: Herr Präsident! Hohes Haus! Diese Dringliche Anfrage der Opposition gibt die Gelegenheit, dass mein gesamtes Arbeitsgebiet im Ministerium beleuchtet wird, weil Sie ja aus allen Bereichen gefragt haben. Sie sprechen damit an, dass von meinem Arbeitsgebiet 1,2 Millionen Schüler und Schülerinnen, alle Eltern, alle Familien – mindestens noch einmal 3 Millionen Menschen –, 120 000 Lehrer und Lehrerinnen, über 200 000 Studie­rende, somit eigentlich fast ganz Österreich betroffen ist (Zwischenrufe bei der SPÖ und den Grünen) und dass viele Menschen in diesem Bereich sehr zufrieden sind. Das möchte ich auch gerne darstellen. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

Ich nehme aus Ihrem breiten Anfragengebiet zwei exemplarische Beispiele heraus, zum einen die PISA-Studie, die ja ein Lieblingsthema von Ihnen ist. Ich sage Ihnen, die engagierten Lehrer und Lehrerinnen in Österreich haben längst einen Schritt weiter gemacht: von dieser PISA-Diskussion zu tatsächlichen Maßnahmen, zu positiven Entwicklungen in den Schulen. (Abg. Broukal: ... wenn Sie zurücktreten!) Aber ich verstehe es, die Opposition kann diesen Weg natürlich nicht mitgehen.

Was machen die engagierten Lehrer und Lehrerinnen an unseren Schulen? – Sie wissen, dass Lesen die Kulturkompetenz ist, sie machen Leseförderung, unterstützen die jungen Menschen im Lernen des sinnerfassenden Lesens; wir haben eine ganz große Aktion gestartet. Wir wissen, dass die Verknüpfung von Wissen ganz wichtig ist. Wir haben eine neue Methodik in unseren Schulen. Aber das nehmen leider nur die wenigsten von Ihnen wahr.

Die Lehrerinnen und Lehrer haben auch festgestellt, dass PISA eine Wissensabfrage ist und dass viele andere Parameter für eine gute Persönlichkeitsbildung in PISA gar nicht enthalten sind – etwa, wenn es sich darum handelt, ob die Jugendlichen gerne in die Schule gehen. In Österreich sagen über 60 Prozent, dass sie gerne in die Schule gehen. Wissen Sie, wie viele es in Ihrem hoch gelobten Finnland sind? – Gerade 4 Prozent, die Finnen liegen damit an der letzten Stelle! Unsere jungen Menschen gehen gerne in die Schule, und das zeugt von einem guten Schulsystem! (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

Ein ganz wichtiger Parameter für ein gutes Bildungswesen ist auch die Anzahl der Jugendlichen, die Arbeitsplätze finden. (Abg. Mag. Kogler: Versäumnisse!) Wir haben eine sehr niedrige Jugendarbeitslosigkeit – Finnland hat die doppelte Jugend­arbeits­losigkeit! Ich sage Ihnen eines, und ich bin da mit den engagierten Lehrern und Lehrerinnen vollkommen einer Meinung: Wir lassen uns unser gutes Schulsystem nicht schlechtreden! (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

Meine Damen und Herren, ein zweites Beispiel: Herr Abgeordneter Cap hat vom EuGH-Urteil gesprochen und davon, welche Lösungen da wohl gefunden werden. – Wir waren engagiert in der Verteidigung Österreichs beim EuGH, wir sind engagiert im Finden einer Lösung. Ich habe zwei Vorschläge gemacht, einmal eine Art Quoten-


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