Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 139. Sitzung / Seite 260

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spricht und da Arztpraxen, Ordinationen und Apotheken mit Postservice- und Konditor­stellen gleichsetzt. Da, meine ich, kann die richtige Rangordnung irgendwie nicht ganz zugeordnet werden.

Des Weiteren denke ich mir aber auch, dass Kollege Kräuter heute wirklich das Thema verfehlt hat, denn jedes Mal, wenn er hier spricht, attackiert er jemanden. Ich habe heute beim Kollegen Kräuter wirklich darauf gewartet, dass er etwas sagt zum LKH West in Graz oder zum AKH Wien, aber: Kein Wort dazu; daher: Er goutiert in Wirklichkeit unsere Reformpolitik. – Danke dir herzlichst, Herr Kollege! (Beifall bei der ÖVP. – Zwischenrufe bei der SPÖ.)

Die Kosten im Gesundheitswesen in den Griff zu bekommen, das wird unserer Frau Bundesministerin gelingen. Ich bin diesbezüglich wirklich sehr zuversichtlich, da der Leistungskatalog in der Gebietskrankenkasse nicht ausgeweitet wird. Sollte es einmal die Absicht sein – wie Kollege Spindelberger das gezeigt hat –, dass chronisches Jam­mern, ständiges Schlechtreden und das Betreiben von Verunsicherung in den Leis­tungs­katalog aufgenommen wird, dann würden die Gesundheitskosten explodieren, und dann könnte diese Statistik, die offensichtlich aus Großbritannien stammt und die Kollege Lackner hier angeführt hat, tatsächlich noch Geltung haben.

In diesem Sinne: Herzlichen Dank, Frau Bundesministerin! An die Opposition: Bitte mehr Ernsthaftigkeit bei diesem Thema – und bitte um Ihre Zustimmung. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

23.01


Präsident Dr. Andreas Khol: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Turkovic-Wendl. 2 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


23.01.58

Abgeordnete Ingrid Turkovic-Wendl (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Frau Bundesministerin! Werte Kolleginnen und Kollegen hier im Hohen Haus! Ich begrüße auch die wenigen, aber wertvollen Gäste hier auf der Besuchergalerie! Ein Beruf, der in unserer Gesellschaft immer mehr an Bedeutung gewinnen wird, ist der Beruf der Masseurin/des Masseurs.

Warum wird das so sein? – Im Zuge der Anspannung im Beruf, aber auch der Freizeit­gestaltung oder zum Beispiel auch der Lärmentwicklung in öffentlichen Räumen wird der Mensch immer verkrampfter und wird daher immer mehr die Entspannung suchen; es wird das ein zentrales Berufsthema sein.

Aber auch im Zuge der Sprachlosigkeit und Isolation in unserer Gesellschaft wird der Mensch, bei dem man endlich loslassen, bei dem man sich auch aussprechen kann, immer wichtiger – und das ist sehr, sehr oft die Masseurin/der Masseur, die oft entscheidende Lösungen bieten können: Lösungen für die Muskel, aber auch für die Psyche.

Bei diesem Berufsbild müssen wir aber etwas unterscheiden: die Ausübung dieses Berufes am gesunden oder am erkrankten Menschen. Am erkrankten Menschen muss man nach Absprache mit dem Arzt – beim Heilmasseur dann eben – die Dia­gnose entsprechend erarbeiten. Ich denke da zum Beispiel an die Erkrankung des Lympfgefäßsystems, wo natürlich ein Heilmasseur mit einer Lymphdrainage helfen kann. – Eine nicht entsprechend ausgebildete Kraft kann da enormen Schaden anrichten. Ich glaube, wir können das wirklich erst dann verstehen, wenn es uns selbst passiert. Ich wünsche es Ihnen nicht, aber es könnte sein.

Daher ist es außerordentlich zu begrüßen, dass in diesem sehr vielseitig spezialisierten Berufsbild Möglichkeiten der Aufschulung geboten werden und diese von den Fach­kräften in Anspruch genommen wird.

 


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