Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 14. Sitzung / Seite 41

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Wir alle wissen, dass genau dieser motorisierte Individualverkehr aber gleichzeitig der Haupt­verursacher für alle klimarelevanten Schadstoffe ist. Das ist schade, und noch mehr schade ist, dass konkrete Anreize im Gesetz fehlen – Anreize, bei denen es darum geht, auf den öffent­lichen Verkehr umzusteigen. Dazu wird Kollegin Scharer nach mir noch einiges sagen.

Auch wenn es nur die Umsetzung einer EU-Richtlinie ist, hätte es, so meine ich, weitaus bessere Regelungen für die Luft und für die Umwelt geben können. Ich denke dabei an den Staub und an lungengängige Dieselpartikel, was man wesentlich besser hätte regeln können.

Ich finde es schade, dass der Herr Umweltminister mit dieser Vorlage eine Chance verpasst hat, nämlich die Chance, wirklich konsequent für den Umweltschutz in Österreich einzutreten. – Danke sehr. (Beifall bei der SPÖ.)

10.58


Präsident Dr. Andreas Khol: Zu Wort gelangt nun Herr Bundesminister Dipl.-Ing. Pröll. – Bitte, Herr Bundesminister.

10.58


Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft Dipl.‑Ing. Josef Pröll: Sehr geehrter Herr Präsident! Hohes Haus! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Österreich ist in Europa punkto Umweltpolitik und punkto Umweltstandards Nummer eins. Das wäre nicht möglich, wenn wir nur immer eins zu eins Umweltvorgaben aus Europa um­setzten, sondern wir haben uns darüber hinaus in der Vergangenheit engagiert und werden das auch in Zukunft tun. Dieser Vorwurf geht also schlicht und einfach ins Leere, sonst hätten wir diesen Platz niemals erreichen können. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Das sehen Sie auch am zentralen Thema „Klimaschutzpolitik“. Während in Europa minus 8 Pro­zent als Ziel angepeilt werden, hat sich Österreich auf Basis des Jahres 1990 ein Reduktions­ziel von minus 13 Prozent gesetzt. Auch das ist ein ambitionierteres Ziel, als es sich Europa im Schnitt vorgenommen hat. Wir werden mit den Maßnahmen, die wir setzen, und mit unserer Klimaschutzoffensive dieses Ziel zwischen 2008 und 2012 auch erreichen. (Präsident Dr. Fischer übernimmt den Vorsitz.)

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Wir haben dafür den Einsatz von Budgetmitteln in der Höhe von 30, 60 und 90 Millionen € bis ins Jahr 2006 vorgesehen. Sehr geehrte Frau Abgeord­nete Glawischnig! Wenn Sie den Ministerratsvortrag 2003 (Abg. Dr. Glawischnig: 2002!), ich korrigiere: den Ministerratsvortrag 2002 zitieren, dann muss ich sagen: Sie haben vergessen, dass als Budgetziel für die 90 Millionen € das Jahr 2008 eingesetzt wurde. Wir werden diese Summe aber schon 2006 umsetzen – wie Sie das auch immer selbst angestrebt haben – und werden damit auch einen entscheidenden Beitrag zum Klimaschutz und zur Erreichung dieses Zieles leisten. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Die österreichische Bundesregierung hat es sich zum zentralen Anliegen gemacht, ein Aktions­programm „saubere Luft“ umzusetzen. Dieses besteht aus einem Mix von Maßnahmen. Ich selbst habe die Initiative dazu ergriffen, und wir werden ab 1. Jänner 2004 schwefel­freien Treibstoff auf freiwilliger Basis gemeinsam mit der OMV flächendeckend in Österreich an­bieten. Das wird zu einer schlagartigen Verbesserung der Luftqualität führen, und zwar vor allem in den urbanen Räumen unseres Landes.

Wir haben in der Vergangenheit die Schwefeldioxidemissionen schon um 50 Prozent senken können und werden weiterhin alle Anstrengungen unternehmen – und zwar werden wir im Rahmen europäischer Initiativen zum Beispiel mittels Dieselpartikelfilter für Dieselkraftfahrzeuge noch einen zusätzlichen Schritt setzen –, um die gewünschten hohen Standards auch zu erreichen. Wir werden dieses unser Programm effizient umsetzen.

Um dieses Aktionsprogramm „saubere Luft“ durchsetzen zu können, haben wir nun dieses Ge­setzespaket dem Parlament vorgelegt. Es besteht aus folgenden drei Gesetzen: Emissions­höchstmengengesetz-Luft, Novelle zum Ozongesetz und Immissionsschutzgesetz-Luft.

 


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