Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 14. Sitzung / Seite 96

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

Es muss uns sehr wichtig sein, die vielen gemeinnützigen Vereine mit ihren vielen freiwilligen Helfern abzusichern und zu unterstützen und auch für die Sportlerinnen und Sportler Rahmen­bedingungen zu schaffen, damit die Ausübenden mit ihren Vereinen gemein­same Ziele er­reichen können, um damit Erfolge für sich selbst und für unser Österreich ver­buchen zu können, sodass auch schöne Erfolge für die Tourismuswirtschaft in unserem Land möglich sind.

Der Sport hat in Österreich große wirtschaftliche Bedeutung. Die Zahlen sprechen eine deut­liche Sprache. Die Wertschöpfungseffekte gliedern sich in zwei große Bereiche: Zum einen in den Kernbereich, der von den Vereinen über den Schulsport bis hin zu den Sport­artikel­händlern reicht. Dieser umfasst laut einer Wirtschaftskammerstudie etwa 2,74 Milliarden €. Im zweiten Bereich, dem Sporttourismus, reden wir über 2,69 Milliarden €. Zusammen ergibt dies eine Wertschöpfung von 5,43 Milliarden €, das entspricht 2,9 Prozent des Bruttoinlandprodukts und einem Beschäftigtenanteil von 2,6 Prozent.

An diesen Zahlen kann man sehen, wie groß die wirtschaftliche Bedeutung des Sports in Österreich ist. Österreich ist das Land der Sportler und Vereine. Das ist eine große Chance, aber auch eine große Verantwortung. Für uns heißt das: Schaffen wir so rasch wie möglich ein Berufssportgesetz, damit wir die jungen Menschen bei der Ausübung ihrer sportlichen Tätigkeit schützen, die Nachwuchsarbeit in den Vereinen und Verbänden fördern und die selbständigen Berufssportlerinnen und -sportler unterstützen können.

Sportlerinnen und Sportler sind große Vorbilder, die bei der Jugend Freude und Lust am Sport wecken. Sport bedeutet Gesundheit, und Gesundheit bedeutet weniger Kosten im Sozial­system. Ein Sporteinstieg lohnt sich in jedem Alter, und zwar angemessen und richtig dosiert.

Meine sehr verehrten Damen und Herren! Kennen Sie Power-Pausen? Power-Pausen sind Kurzübungen, die darauf abzielen, Geist und Körper wieder mehr konzentrieren zu können, sich mit einzubringen und gezielt auf ein Ziel loszugehen. (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Dr. Partik-Pablé: Das sind für uns die Dringlichen!)

Begeben Sie sich mit mir in die Startposition: Die Schistöcke nach vorne, die Zeit für das Berufssportgesetz läuft! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

14.42


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als nächster Redner zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Faul. – Bitte.

14.42


Abgeordneter Christian Faul (SPÖ): Herr Präsident! Herr Staatssekretär! Meine sehr ver­ehrten Damen und Herren! Dass mir diese blau-schwarze Regierung einen Teil meiner Pension wegnehmen will, ist schon eine traurige Sache, aber dass ich jetzt auch noch für mein bisschen Übergewicht Strafe zahlen soll, lieber Herr Staatssekretär, das ist ein weiterer Beweis eurer Geisteshaltung. (Abg. Dr. Rasinger: Nur ein bisschen?) Ich halte das für eine ganz arge Bevormundung.

Lieber Staatssekretär! So viel könnte ich gar nicht laufen, dass ich einmal so dünn und leichtgewichtig werde wie du. Aber vielleicht gehörst auch du zu einer Risikogruppe. Ich will da jetzt gar nicht ansprechen, dass der Bauer Johnny gesagt hat, du sollst mit ihm in den Ring steigen, denn dann gehörtest du ohnehin höher versichert. Ich denke jedoch auch, dass auf Grund deiner intensiven sportlichen Betätigung deine Knie einmal mehr leiden werden. Auch wenn du ohne Helm mit deinem Rad auf unbefestigten Mountainbike-Strecken im Burgenland herumfährst, bist du extrem gefährdet. – Ich bin also der Meinung, dass du gleich viel bezahlen musst wie ich. (Beifall bei der SPÖ. – Zwischenruf des Abg. Dr. Trinkl.)

Lieber Herr Staatssekretär! Zurück zum Berufssportgesetz. Auch wenn das unumstritten ist – Kollege Lichtenegger ist jetzt zwar gerade nicht hier –, so stelle ich zunächst einmal grundsätzlich fest: Professionalität entsteht nicht nur durch dieses Berufssportgesetz. – Aha, Kollege Lichtenegger ist doch anwesend! – Ich meine, dass Professionalität sicherlich auch sehr stark vom Geld geprägt ist, von den Zuwendungen, die auf der einen Seite vom Bund


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite