Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 155. Sitzung / Seite 90

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Das heißt, das ist durchaus auch in unserem Sinne, und wir werden daher diesem Ab­kommen unsere Zustimmung erteilen.

Was das Ingenieurgesetz betrifft, können wir eine positive Entwicklung feststellen, vor allem im Hinblick darauf, dass diese dreijährige Berufspraxis geändert wird in Richtung dreijährige fachbezogene Praxis, zumal das ja auch der Entwicklung der Arbeitswelt Rechnung trägt, dass nämlich immer mehr Menschen eben keine Berufspraxis im klas­sischen Sinne haben, dass sie irgendwo angestellt sind, sondern eben zum Beispiel geringfügig oder auch unentgeltlich beschäftigt sind, was jedoch gleichfalls als Praxis anzurechnen ist. Das wird also jetzt in diese Richtung geändert.

Eine absolut positive Entwicklung stellt auch dar, dass der Prozess der Anrechnung von Praxiszeiten insgesamt erleichtert wird – und es in Hinkunft die Möglichkeit zur weiblichen Form „Ingenieurin“ gibt. Das halten wir für eine hervorragende Verbesse­rung.

Da Frau Kollegin Steibl so elegant die Kurve zu den Teilzeit arbeitenden Frauen ge­nommen hat, möchte ich dazu auch etwas sagen. Ich finde es immer wieder bemer­kenswert, dass Sie so stolz darauf sind, dass wir so viele Teilzeit arbeitende Frauen haben. Wenn man in der Arbeitskräfteerhebung 2003 sieht, dass 70 000 Frauen gar keine Arbeit gekriegt haben, obwohl sie gerne eine haben wollten, dann kann man sich ungefähr vorstellen, wie es dazu kommt, dass die Frauen jetzt schon froh sind, dass sie wenigstens eine Teilzeitarbeit haben. Sie haben jetzt offenbar viele Frauen dort, wo Sie sie gerne haben wollten, nämlich dass sie froh und dankbar sind, dass sie wenigs­tens eine Teilzeitarbeit haben, und das ist wahrlich kein Grund, stolz zu sein. (Beifall bei den Grünen. – Abg. Steibl: Also das ist jetzt eine Unterstellung! Eine ungeheuer­liche Unterstellung!)

13.21


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Dr. Mai­er. – Bitte.

 


13.21.02

Abgeordneter Dr. Ferdinand Maier (ÖVP): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Meine sehr geehrten Damen und Herren, insbesondere die Damen und Herren Ingeni­eure und Ingenieurinnen! Ein großer Tag, weil ein bedeutendes Gesetz für Ingenieure verabschiedet wird. Das Ziel dieses Gesetzes, wenn ich das richtig verstanden habe, soll die Gewährleistung sein, dass rascher und unbürokratischer ein Titel verliehen werden kann. (Bundesminister Dr. Bartenstein: Jawohl, Herr Doktor!) Es kommt – dazu gratuliere ich – zu einer Entbürokratisierung des Verwaltungsverfahrens, wodurch das alles schneller gehen wird. Wir werden also in Zukunft viele neue Ingenieure ha­ben, und darüber freuen wir uns. (Beifall bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten von Freiheitlichen – BZÖ.)

Außerdem behandeln wir heute auch das Abkommen zwischen Österreich und Luxem­burg über Beziehungen im audiovisuellen Bereich. Dazu hat ja Hans Moser – kleine Themenverfehlung – etwas anderes geredet, als im Abkommen steht, denn hier geht es um eine bilaterale Förderung, wir helfen den Luxemburgern und unseren Filmschaf­fenden, und es ist nicht das der Fall, was Sie da erzählt haben, glauben Sie doch schon wieder, alles schlechtreden zu müssen. (Zwischenruf des Abg. Mag. Johann Moser.) Sie reden immer alles schlecht, aber Sie sollten einmal anfangen, die Malaise bei der BAWAG aufzuarbeiten. – Das wollte ich Ihnen bei der Gelegenheit sagen. (Hei­terkeit und Beifall bei der ÖVP sowie den Freiheitlichen – BZÖ.)

13.22

 


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