Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 158. Sitzung / Seite 159

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diese kleinen Schrittchen will die ÖVP gehen. Nicht einmal ein paar Schrittchen vor­wärts stolpern, wo sie ohnehin eher gedrängt wurde – nicht unbedingt vom Koalitions­partner BZÖ, aber doch auch von einer Justizministerin, die etwas eingefordert hat, sondern viel mehr von einer Öffentlichkeit, die das, was die ÖVP an familienpolitischen Vorstellungen hat, schon seit Jahren nicht mehr versteht. Österreich ist weiter als die gesamte ÖVP, das muss man sich einmal vorstellen! (Beifall bei den Grünen sowie der Abg. Heinisch-Hosek.)

Sie sitzen hier, meine sehr geehrten Damen und Herren von der ÖVP, um für die Zu­kunft etwas zu machen, für Partnerschaften von morgen – und nicht für Partnerschaf­ten von vorgestern! (Abg. Steibl: Sagen wir: Für Partnerschaften von heute!)

Ja, was glauben Sie denn, wozu Sie überhaupt noch das Recht haben, dass Sie auf Ihren antiquierten Familien- und Partnerschaftsvorstellungen bestehen, die im 19. Jahr­hundert angesiedelt sind. (Abg. Steibl: Sie glauben, Sie haben das Recht, Ihre Vor­stellungen zu präsentieren!) Und genau diesen Geist des 19. Jahrhunderts können Sie samt der Klimaanlage hier nicht herausbringen! Den verkörpern Sie in jeder Faser die­ses Sozialrechtsgesetzes! Und das ist furchtbar bitter für die diejenigen, die es betrifft. (Abg. Steibl: Es geht auch um die Kinder! Kinder haben auch ein Recht, in einer Fami­lie aufzuwachsen!) Insgesamt kann man nur hoffen, dass die Leute sagen: Bitte gar schön, dieses Land hat diese ÖVP wirklich nicht verdient! (Beifall bei den Grünen und der SPÖ. – Zwischenrufe bei der ÖVP.)

17.57


Präsident Dr. Andreas Khol: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Walch. Freiwil­lige Redezeitbeschränkung: 4 Minuten. – Bitte.

 


17.57.21

Abgeordneter Maximilian Walch (Freiheitliche - BZÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Werte Regierungsmitglieder! Werte Damen! Lieber Kollege Öllinger, zur Schwerarbei­terregelung: Der Grund dafür, dass der Bundesrat die Schwerarbeiterregelung beein­sprucht hat, ist doch klar. Das habt ihr von der Opposition ihm angeschafft! Ihr seid nur beleidigt, weil es in Österreich ein Pensionssystem gegeben hat – und da muss ich speziell auf die SPÖ hinweisen –, das zwischen Privilegierten und Nichtprivilegierten unterschieden hat. Diese Regierung hat es geschafft, dass es endlich einmal eine Gleichstellung bei den Pensionssystemen gibt, dass die Pensionen gesichert sind und Gerechtigkeit geschaffen wurde.

Wir haben für jene Menschen, denen sie zusteht, einen erleichterten Zugang zur Invali­ditätspension ab dem 57. Lebensjahr geschaffen. (Zwischenruf des Abg. Öllinger.) Wir haben die Hacklerregelung mit geringeren Abschlägen verlängert, wir haben einen Pensionskorridor geschaffen (Abg. Eder: Falsche Rede!) und auf Idee unseres Sozial­ministers Haupt und Durchführung von Sozialministerin Haubner ist die Schwerarbei­terregelung geschaffen worden – und die ist sehr wohl gerecht. (Beifall bei den Frei­heitlichen – BZÖ.)

Diese Schwerarbeiterregelung wird nicht nur vom Max Walch, vom BZÖ und der ÖVP gelobt, sondern sogar von der Arbeiterkammer.

Kollege Keck, Sie haben im Ausschuss behauptet, wie schlecht diese sei und in der Voest zähle niemand dazu. Von der Opposition habe ich immer gehört, die Frauen be­treffe dies auch nicht. Soll ich euch vorlesen?

Aus einer Aussendung von der Arbeiterkammer Oberösterreich vom 5. Juli: Schwer­arbeitspension. Anträge ab 1. Juli möglich.

Da schreiben sie Folgendes: Frühestens ab Anfang nächsten Jahres können die ersten Arbeitnehmer in Schwerarbeitspension gehen. „Seit 1. Juli 2006 können bei der PVA


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