Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 160. Sitzung / Seite 186

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zusammenbringen und eine zukunftsweisende Regelung beschließen können. (Beifall bei den Freiheitlichen – BZÖ sowie bei Abgeordneten der ÖVP.)

17.47


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nun gelangt Herr Abgeordneter Reheis zu Wort. 2 Minuten Wunschredezeit. – Bitte.

 


17.47.56

Abgeordneter Gerhard Reheis (SPÖ): Frau Präsidentin! Herr Präsident des Rech­nungshofes! Herr Staatssekretär! Kollege Neudeck hat gesagt, ob die Opposition Recht hat oder nicht, sei nebensächlich. – Tatsache aber und nicht nebensächlich ist, was der Herr Rechnungshofpräsident heute hier referiert hat.

Wenn man hier ein bisserl beobachtet hat, was in diesen Reihen (in Richtung ÖVP weisend) passiert ist, als der Rechnungshofpräsident gesagt hat, dass bei den ÖBB nicht mit der notwendigen Sorgfalt gearbeitet wurde, dann hat man gesehen, wie die Gesichter langsam eingeschlafen sind. Er hat nämlich Recht.

Wenn man den Bericht des Rechnungshofes liest, der darin alles sehr genau auflistet, und alles über die Vorgänge in den ÖBB hört, dann weiß man, warum Ihnen die Ge­sichter eingeschlafen sind. Denn: Was derzeit unter den Augen und unter dem Schutz dieser Bundesregierung im Management der ÖBB passiert, das ist eigentlich, gelinde ausgedrückt, eine Frechheit.

In Anbetracht dessen, was hier an Günstlingswirtschaft vom Rechnungshof und auch von unserem Rechnungshofsprecher Günther Kräuter aufgedeckt wurde, sollten Sie sich, meine Damen und Herren, einmal an der Nase nehmen. Nämlich: 18,73 Millio­nen € externe Beratungskosten. Ein ÖBB-Chef, der seine Gattin in seine Günstlings­wirtschaft mit einbezieht. Über den Kollegen Malik wurde heute ja schon einiges gesagt. Aber etwas möchte ich schon auch zur Dienstauffassung des ÖBB-Chefs zur Kenntnis bringen.

Wie sieht die Arbeitswoche eines ÖBB-Topmanagers mit 500 000 € Gage aus? – Der findet es nicht notwendig, beim Rechnungshof zu erscheinen und zu den Vorwürfen Rede und Antwort zu stehen. Das braucht er nicht: Er fuhr lieber zum Semifinalspiel der WM nach Deutschland, nach Dortmund. Sein Fahrer fuhr mit der Gattin seines Chefs nach München, der Chauffeur reiste per Bahn zurück. Der gestresste Herr Hu­ber flog von Dortmund nach München, um seine Gattin zu ersuchen, mit dem Dienst-Audi-A8 zu einem Golfturnier nach Linz zu fahren. Danach leistete er weitere unver­zichtbare Arbeit für die ÖBB, indem er nach Wien flog, um anschließend zum Golftur­nier nach Linz weiterzureisen. – So sieht eine Arbeitswoche eines ÖBB-Topmanagers aus, und das zeigt, wie die „Qualität“ dieses Managements ist.

Traurig, meine Damen und Herren, denn: Dieser Manager ist genauso abrufreif wie Sie als Bundesregierung! (Beifall bei der SPÖ.)

17.50


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als Nächster gelangt Herr Abgeordneter Steindl zu Wort. 2 Minuten Wunschredezeit. – Bitte.

 


17.50.40

Abgeordneter Konrad Steindl (ÖVP): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Herr Präsident! Herr Staatssekretär! Meine Damen und Herren im Hohen Haus! Herr Kollege Reheis, wenn ich eine Unternehmung so hinterlassen würde, wie Sie uns die ÖBB hinterlassen haben (Abg. Reheis: Ich war nicht bei den ÖBB!), dann würde ich den Mund nicht so voll nehmen. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen – BZÖ. – Zwischenrufe bei der SPÖ.)

 


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