Nationalrat, XXII.GPStenographisches Protokoll163. Sitzung / Seite 164

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So, jetzt wird es interessant: Dieser Verein „Change 06“ hat seinen Sitz – und das wird jetzt ganz wichtig – in der Wollzeile 24/18 im 1. Wiener Gemeindebezirk. Da wäre ja an und für sich noch nichts dabei. (Abg. Dr. Lopatka: Wer sitzt noch dort?) – Danke, Herr Generalsekretär! Wer sitzt noch dort? – Dort sitzt nämlich nebenbei die Österreichisch Israelische Handelskammer (Abg. Dr. Fekter: Oh!), mit der gleichen Fax-Nummer, mit der gleichen Adresse, mit der gleichen Türnummer. Und wer sitzt in der Österreichisch Israelischen Handelskammer in führender Funktion? Wer ist denn dort der Präsident? (Abg. Dr. Fekter: Sicher der Lansky!) – Der Lansky! Danke vielmals. Der Herr Lansky ist dort der Präsident. Und wer ist dort mit dabei? – Der Kollege Rudas, die gleichen Leute sind da wieder mit dabei. (Präsident Dr. Khol übernimmt wieder den Vorsitz.)

Und auch das wäre noch nicht einmal so dramatisch, obwohl es natürlich schön lang­sam schlimm wird, denn wenn man sich jetzt genau erkundigt, was denn dieses Kon­strukt „Change 06“ macht, so findet man von einem angesehenen Autor, dem Herrn Thomas Hofer, der unter anderem „Spindoktoren in Österreich“ als Buch verfasst hat, eine Beschreibung, was denn dieses „Change 06“ macht. Da steht drinnen, das ist eine Fundraising-Abteilung, eine Weiterentwicklung der so genannten Personenkomitees. Wortwörtlich:

„Neben den seit Langem eingeführten Personenkomitees gibt es auch hier zu Lande schon offizielle politische ,Fundraiser‘, die zusätzliche Einnahmequellen zur öffentli­chen Finanzierung“ – zusätzliche Einnahmequellen zur öffentlichen Finanzierung! – „erschließen. In der SPÖ etwa heißt dieses Team ,Change 06‘.“

So, und jetzt, meine geschätzten Damen und Herren, komme ich zu noch etwas. Herr Matznetter! Sie haben den Herrn Schlaff angesprochen. Wissen Sie, wo der Herr Schlaff unter anderem stellvertretender Direktor oder Hauptmitglied ist? – Bei der israe­litischen Handelsgesellschaft, die im gleichen Haus sitzt wie das Team „Change 06“, mit der gleichen Adresse. (Abg. Dr. Fekter: Jessas na!)

Schauen Sie nach im Internet, Frau Kollegin Bures! Der Sumpf wird immer tiefer, im­mer tiefer. Je länger diese Debatte dauert, desto tiefer wird der Sumpf, in dem Sie sich befinden. Die Querfinanzierungen, die dort geflossen sind, werden die Wähler an Ihrem so herbeigesehnten 1. Oktober entsprechend zu beurteilen wissen. – Danke schön. (Beifall bei den Freiheitlichen – BZÖ und der ÖVP. – Zwischenrufe des Abg. Dr. Matz­netter.)

17.03


Präsident Dr. Andreas Khol: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Sburny. Wunschredezeit: 8 Minuten. (Abg. Mag. Weinzinger – in Richtung des den Sitzungs­saal verlassenden Bundesministers Mag. Grasser –: Herr Finanzminister! Wollen Sie nicht noch ein bisschen bleiben?)

 


17.04.03

Abgeordnete Michaela Sburny (Grüne): Also noch einmal, Herr Scheuch, ich bin heute vielleicht schon ein bissel langsam, denn dieser ganze Zynismus hin, Schlamm­schlacht her hat mich vielleicht schon etwas ermüdet. Der Schlusspunkt war jetzt: Schlaff sitzt dort, wo „Change 06“ sitzt. Okay. (Zwischenrufe bei der ÖVP.) Moment, Moment! Dann machen wir es gleich weiter: Schlaff arbeitet zusammen ... (Neuerliche Zwischenrufe bei der ÖVP.) – Moment, langsam! Schlaff arbeitet zusammen – das haben wir ja heute schon lange ausgeführt – mit Taus, dem ehemaligen ÖVP-Obmann. Was schließe ich jetzt daraus? Denn die Schlussfolgerung haben Sie ja nicht gesagt. Das, was ich daraus schließen kann, ist eine typisch österreichische Sache, nämlich Herr Schlaff arbeitet für beide Seiten, für die SPÖ und für die ÖVP.

 


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