Nationalrat, XXII.GPStenographisches Protokoll163. Sitzung / Seite 184

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Präsident Dr. Andreas Khol: Zu Wort ist dazu niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen.

18.15.29Fortsetzung der Tagesordnung

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Ich nehme die Verhandlung über den 4. Punkt der Ta­gesordnung wieder auf.

Zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Oberhaidinger. 5 Minuten Wunschredezeit. – Bitte.

 


18.15.38

Abgeordneter Georg Oberhaidinger (SPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Bun­desminister! Meine Damen und Herren! Zum vorliegenden Antrag einen Satz: Meine Fraktion wird diesem Antrag der Grünen zustimmen.

In meinem letzten Redebeitrag im Hohen Haus nehme ich mir die Freiheit, einige mei­ner wichtigsten Anliegen aus den 16 Jahren, in denen ich hier arbeiten durfte, noch einmal anzusprechen. Es ist nicht ganz einfach, in diesen Tagen so kurz vor der Wahl einen versöhnlichen Beitrag einzubringen. Aber es ist mir einfach sehr wichtig, so wie ich bisher gearbeitet habe, mich auch zu verabschieden.

Meine Damen und Herren! In diesen 16 Jahren hier im Hohen Haus und bei fünf Natio­nalratswahlen habe ich gelernt, dass nach jedem Wahltag ein Danach kommt. Es gilt, danach für die Menschen, die uns gewählt haben, in unserem Land auch weiterzuar­beiten. Daran, glaube ich, sollten wir in der so heftigen Auseinandersetzung manchmal denken. (Allgemeiner Beifall.)

Es war mir immer ein großes Anliegen, gerade als Energiesprecher, wenn irgendwie möglich, das Gemeinsame vor das Trennende zu stellen. Das heißt nicht, dass ich ein Vertreter eines Kuschelkurses gewesen bin. Ganz im Gegenteil: Ich war immer für durchaus harte, konsequente, aber sachlich und fair geführte Verhandlungen. Das gilt natürlich auch für den Umgang miteinander über die und in den Medien. Es gibt einige gute Beispiele, zum Beispiel eine ganze Reihe von Entschließungsanträgen zum The­ma Anti-Atom-Politik, die großteils von allen im Haus vertretenen Fraktionen beschlos­sen wurden.

In diesem Zusammenhang möchte ich sagen, dass man Übereinstimmung nicht ge­schenkt bekommt. Man muss bereit sein, viel Zeit, Geduld, Ausdauer und auch eine gehörige Portion Toleranz dem Andersdenkenden gegenüber mit einzubringen. Es ge­hört auch etwas dazu, was meiner Meinung nach viel zu oft übersehen wird: Man braucht auch sehr viel Überzeugungsarbeit in der eigenen Partei, wenn man einen guten Konsens, einen guten Kompromiss zustande bringen will. (Allgemeiner Beifall.)

Gleichfalls sehr wichtig war mir immer der ständige Kontakt mit den Vertretern der ver­schiedensten Gruppierungen, die sich mit Energie- und Umweltfragen befasst haben und dafür eingetreten sind. Diese Hunderte von Gesprächen verschafften mir Durch­blick und Überblick in oft sehr schwierigen, diffizilen und komplexen Fachfragen. Dar­aus gewonnene Erkenntnisse konnte ich großteils in Verhandlungen umsetzen.

Meine Damen und Herren! Stellvertretend für alle, die bereit waren, in diesen vielen Jahren fraktionsübergreifend mit mir zu verhandeln, bedanke ich mich beim Energie­sprecher der ÖVP-Fraktion, Karlheinz Kopf, ganz herzlich. Auch beim Energiesprecher der freiheitlichen Fraktion – da sage ich lieber, Max –, Dipl.-Ing. Max Hofmann, be­danke ich mich sehr herzlich. Der grüne Mitverhandler ist mir vor Jahren abhanden ge­kommen, es hat sich dort nichts Neues mehr herauskristallisiert. Ich war auch gar nicht


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