Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 27. Sitzung / Seite 210

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

der Espoo-Konvention für mit potenziell gewässerbelastenden Folgen behaftete Groß­projekte am österreichisch-tschechischen Grenzübergang Kleinhaugsdorf/Hate

Der Nationalrat wolle beschließen:

Die Bundesregierung wird aufgefordert, bei der Tschechischen Republik bezüglich der Einleitung eines grenzüberschreitenden UVP-Verfahrens zum Factory Outlet der Fa. Freeport am österreichisch-tschechischen Grenzübergang Kleinhaugsdorf/Hate umge­hend vorstellig zu werden.

Weiters ist für den auf tschechischem Gebiet in Planung befindlichen Themenpark am Grenzübergang Kleinhaugsdorf/Hate frühzeitig das Interesse der Republik Österreich an einem grenzüberschreitenden UVP-Verfahren anzumelden.

Seitens des Nationalrates der Republik Österreich wird von der Tschechischen Repub­lik erwartet, dass ein Betriebsbeginn für das Factory Outlet erst gestattet wird, nach­dem ein entsprechendes grenzüberschreitendes UVP-Verfahren abgeschlossen wurde. Es ist sicherzustellen, dass vor Beginn des Betriebs des Factory Outlets die Auswirkungen (insbesondere aufgrund des zu erwartenden grenzüberschreitenden Verkehrs) auf österreichische Schutzgüter untersucht und bewertet und auch die Par­teistellung österreichischer Bürgerinnen und Bürger gemäß den Verpflichtungen inter­nationalen Umweltrechts gewahrt wurden.

Die Bundesregierung wird weiters aufgefordert, die laut Espoo-Konvention vorgesehe­nen Streitbeilegungsverfahren einzuleiten, falls es zu keiner Einleitung eines grenz­überschreitenden UVP-Verfahrens zum Factory Outlet kommen sollte.

Der Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt- und Wasserwirtschaft wird um die Umsetzung des gegenständlichen Entschließungsantrages und um entspre­chende Berichterstattung an den Nationalrat ersucht.

*****

 

 


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Dipl.-Ing. Achleitner. – Bitte.

 


20.05

Abgeordnete Dipl.-Ing. Elke Achleitner (Freiheitliche): Herr Präsident! Herr Bundes­minister! Hohes Haus! Wasser und Wasserressourcen sind ein sehr sensibles Thema, und Ziele für die Erhaltung und Verbesserung der Wasserqualität sollten über alle Par­teigrenzen hinweg und frei von parteipolitischer Überlegung mitgetragen werden. (Bei­fall bei den Freiheitlichen.)

Ich finde es daher sehr schade, dass schon im Vorfeld von Sozialdemokraten und Grü­nen gesagt wird, dass sie dieser Gesetzesvorlage nicht zustimmen werden.

In den EU-Wasserrahmenrichtlinien werden klare Umweltziele festgelegt, durch die alle Gewässer vor Verschlechterungen bewahrt werden. Die Umsetzung dieser Richtlinien in der neuen Wasserrechtsgesetz-Novelle bietet ein sehr gutes Fundament für die Ge­wässerreinhaltung, wobei die Erreichung der Ziele natürlich sehr hohe Anforderungen an die Regierung stellt.

Der Schutz der Zukunftsressource Wasser muss wirklich auch in Zukunft ernst genom­men werden. Besonders ernst genommen wurde und wird das ja in Oberösterreich, wo seit mehrjähriger freiheitlicher Leitung des Wasserressorts die Wasserwirtschaft sehr fortschrittlich und erfolgreich durchgeführt wird.

 


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite