bau von Barrieren vorgesehen, und Sie
wissen – ich rechne Ihnen und Ihrer Abteilung zu, dass Sie letztlich doch
noch den Sozialbericht der Studenten in Österreich gelesen haben –, das
hätte bedeutet, dass die mehr als 70 Prozent berufstätigen StudentInnen –
die sind nicht deshalb berufstätig, weil das lustig ist, sondern weil sie mit
diesem Einkommen ihr Überleben sichern müssen – bei der Verschärfung des
Leistungsnachweises nicht mehr hätten weiterstudieren können. (Zwischenruf der Abg. Dr. Brinek.)
Zum Abschluss eine Anmerkung zur
politischen Kultur. Kollegin Brinek, ich habe sehr wohl die intensiven
Verhandlungen unseres Wissenschaftssprechers und seines Teams mit Ihnen und
anderen beobachtet, bis heute. Frau Kollegin Brinek, das, was mich nachdenklich
stimmt: dass Ihre Gestik, Ihre Mimik, Ihre Sprache hier am Rednerpult ganz
anders sind als zuvor bei den Verhandlungen. Ich kann dazu leider nur sagen,
dass eher ein Kamel durchs Nadelöhr geht (Abg.
Amon: Geh, hören Sie doch auf! Das
ist doch gar nicht wahr!), dass eher irgendjemand, ich weiß nicht, ein
Bischof aus der katholischen Kirche austritt (Abg. Dipl.-Ing. Scheuch:
Blasphemie!), als dass diese Regierungskoalition bereit ist, gute
Vorschläge, Konzepte und Alternativen in Regierungsentwürfe, Gesetze einzubauen.
Das ist eine dramatische und wenig demokratische Tatsache. – Danke. (Beifall
bei der SPÖ.)
21.50
Präsident Dr. Andreas Khol: Nächste Rednerin ist Abgeordnete Silvia Fuhrmann. 3 Minuten Redezeit. – Frau Abgeordnete, Sie sind am Wort.
21.51
Abgeordnete Silvia Fuhrmann (ÖVP): Hohes Haus! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Frau Kollegin Trunk, Sie tun ja gerade so, als ob es in Österreich Reiche und Arme geben würde (Ruf bei der SPÖ: Gibt es eh!) und es nur den Reichen ermöglicht würde zu studieren und Kinder von vermögenden Familien sowieso alles in den Hintern reingeschoben bekämen und selber nichts mehr leisten müssten. Ich frage Sie: Wo kommen wir denn da hin, in welcher Welt leben Sie bitte? (Beifall des Abg. Amon. – Zwischenrufe bei der SPÖ.)
Wenn Sie hier den Bericht zur Lage der Studierenden zitieren und dabei auf die wichtigen Daten vergessen, so verstehe ich das aus Ihrer Sicht, muss aber schon hinzufügen, wenn es darum geht, zu schauen, was die Studiengebühren gebracht haben, dass es statt 38,8 Prozent nur mehr 22,6 Prozent der Studierenden sind, die keine Prüfung mehr ablegen. Ich glaube, das ist gerade für jene Studierende, die in der Mindeststudienzeit ihr Studium absolvieren wollen, die auf der Uni etwas weiterbringen wollen, ein Vorteil, ein Vorteil für jene, die schnell zu einem akademischen Titel kommen wollen und beruflich erfolgreich sein möchten. Und das hat nichts damit zu tun, ob man reich oder arm ist, ob man motiviert ist, schnell zu studieren, oder nicht. Ich würde bitten, das endlich zu unterlassen, denn das ist jegliche Realitätsverweigerung, die Sie hier betreiben. (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Dr. Partik-Pablé: Sie versteht es nicht anders! Was wollen Sie von der Frau Trunk?)
Abgesehen davon haben wir – und auch das gestehen Sie sich nicht ein – in Österreich 8,6 Prozent Absolventen mehr im Vergleich zum Jahr 1999/2000. Auch ein Erfolg, den Sie nicht wahrhaben möchten.
Aber heute geht es in Wahrheit um etwas ganz anderes, und ich verstehe nicht, warum Sie sich auch bei den guten Dingen verweigern, nur weil Sie vielleicht mit der Regierung nicht zufrieden sind. Hier gibt es drei wichtige Punkte, bei denen es um behinderte Studierende, um Studierende mit Kindern und um die Studienabschlussstipendien geht und für die wir auch Geld in die Hand nehmen. Immerhin wird die Beihilfe für Studierende mit Kindern um 192 € pro Jahr erhöht, was Mehrkosten von insgesamt 700 000 € verursacht. Das ist ja nicht irgendwas, sondern das muss ja auch finanziert