Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 29. Sitzung / Seite 89

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13.16

Abgeordneter Ing. Erwin Kaipel (SPÖ): Herr Präsident! Regierungsmitglieder! Meine Damen und Herren! Wir stehen an der Schwelle einer neuen österreichischen Tele­kom-Zukunft: Die Entwicklung zu einem offenen Wettbewerbsmarkt im Bereich Tele­kommunikation ist praktisch abgeschlossen. Jetzt gilt es nachhaltige Stärkungsimpulse zu setzen, damit Österreich als innovatives Telekom-Infrastrukturland und als Impuls­geber für den Telekom-Beschäftigungsmarkt erfolgreich sein kann.

Besonderes Augenmerk muss dabei auf den ländlichen Raum gelegt werden, der für private Investoren auf Grund der fehlenden Masse nicht so attraktiv ist wie die Bal­lungs­räume. Daher wird es in diesem Raum auch besonderer Förderungen bedürfen, zum Beispiel in der Frage der Internet-Breitbandanschlüsse.

Nach einer vergleichsweise frühen Markteinführung von Breitband ist Österreich im letzten Jahr auf die fünfte Stelle in Europa zurückgefallen. Damit Österreich wieder einen Spitzenplatz unter den Informationsgesellschaften Europas erringen kann, müs­sen gezielte nationale Anstrengungen bei den breitbandigen Zugangstechnologien unternommen werden. Ebenso ist mit nützlichen E-Commerce-Lösungen und E-Government-Produkten die Nachfrage zu stärken.

Obwohl Österreich nach dem Aktionsplan „E-Europe“ verpflichtet ist, bis 2005 flächen­deckende Versorgung zu erreichen, gibt es derzeit keine quantitativen Zielvorgaben und keinen Zeithorizont hinsichtlich der Ausweitung des Breitbandzugangs im länd­lichen Raum. Auch gibt es weder Konzept noch Strategie in diesem für die Wett­bewerbsfähigkeit so zentralen Bereich. Daher fordern wir Direktförderung, flächen­deckende Versorgung in ausreichender Kapazität, flächendeckende Ausstattung der Schulen, Ausbildung für alle Bevölkerungsgruppen und verstärkte Nutzung beste­hen­der und auch alternativer Finanzierungslinien, um den ländlichen Raum maximal zu stärken.

Im heurigen Frühjahr startete die Rundfunk- und Telekom-Regulierungsgesellschaft die Breitbandinitiative Österreich. Ausgehend von einer Analyse des Status quo sollte diese Gesellschaft nach dem Motto „Breitband für alle“ unter anderem Möglichkeiten zur Förderung der Breitbandpenetration vor allem für unter- und unversorgte Gebiete aufzeigen und für die Öffentlichkeit, das Parlament und die Regierung die dafür geeigneten Modelle entwickeln. Ziel der Initiative sollte es vor allem sein, die öster­reichischen Aktivitäten zur Verbesserung der Breitbandversorgung zu koordinieren und zu steuern.

Im Gesetz, das uns nun vorliegt, meine Damen und Herren, findet sich von all dem leider nichts. Die von der Regierung beschlossenen steuerlichen Begleitmaßnahmen als einzige Maßnahme sind nicht geeignet, in den benachteiligten Gebieten ausrei­chende Wirkung zu erzeugen.

Meine Damen und Herren! Eine große Chance für den ländlichen Raum wurde vertan. (Beifall bei der SPÖ.)

13.19

 


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Jetzt gelangt Herr Abgeordneter Mag. Mai­noni zu Wort, und zwar mit 5 Minuten freiwilliger Redezeitbeschränkung. – Bitte.

 


13.19

Abgeordneter Mag. Eduard Mainoni (Freiheitliche): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Bundesminister! Herr Staatssekretär! Hohes Haus! Das Telekommunikations­gesetz 2003 in seiner Neufassung beinhaltet natürlich eine Reihe von Neuerungen, die notwendig geworden sind, weil der Rat der Europäischen Union im Wesentlichen vier Richtlinien ausgegeben hat.

 


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