Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 29. Sitzung / Seite 272

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Präsident Dr. Heinz Fischer: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Riepl. Die Uhr ist wunschgemäß auf 3 Minuten gestellt. – Bitte.

 


23.21

Abgeordneter Franz Riepl (SPÖ): Sehr verehrter Herr Präsident! Hohes Haus! Nach den sachlichen Bemerkungen meiner Vorrednerin möchte ich darauf hinweisen, dass bei der Kinderbetreuung auf der einen Seite das Geld steht und es auf der anderen Seite wichtig ist, eine Infrastruktur dafür zu haben. (Beifall bei der ÖVP und den Frei­heitlichen.)

Vergleicht man diese Infrastruktur nach Angebot und Qualität, so findet man zwischen den Bundesländern sehr große Unterschiede. Ich sage es mit einem Satz: Bei allen Vergleichen ist Wien einfach Spitze! (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Scheibner: Ah geh!)

Die absolut meisten Kinderbetreuungsplätze aller Bundesländer gibt es in Wien. Pro Kopf der Bevölkerung gibt es in Wien mit 41 Plätzen je tausend Einwohner den absolut höchsten Wert. Kärnten dagegen hat die schlechteste Versorgung mit Kinderbetreu­ungsplätzen, nur 26 pro tausend Einwohner. Wien ist also Spitze! (Beifall bei der SPÖ.)

Sehr verehrte Damen und Herren! Absolute Spitze ist Wien auch bei der Betreuung von Klein- und Schulkindern: 71 Prozent aller Krippenplätze und 47 Prozent aller Hortplätze Österreichs befinden sich in Wien. Wien ist also Spitze! (Beifall bei der SPÖ.)

In Wien gibt es mit Abstand die meisten ganztägig geführten Kinderbetreu­ungs­einrich­tungen, in der Steiermark dagegen ist nur jeder vierte Kindergarten, in Tirol und Vorarl­berg gar nur jeder fünfte beziehungsweise siebente Kindergarten ganztägig geöffnet. Wien ist also wieder einmal Spitze. (Rufe bei der SPÖ: Spitze!)

Sehr verehrte Damen und Herren! In Wien bekommen 83 Prozent aller Kinder im Kin­dergarten ein Mittagessen. In Niederösterreich, Oberösterreich und Salzburg bekommt nur ein Drittel der Kinder ein Mittagessen, in Tirol nur ein Zehntel der Kinder, in Vor­arlberg bekommen gar nur 6,5 Prozent der Kinder ein Mittagessen im Kindergarten. Natürlich verhungern sie deshalb nicht. Und sie bekommen in Wien auch keine Packerl­suppen, sondern ein ordentliches Essen. Wien ist also wieder einmal Spitze! (Spitze-Rufe und Beifall bei der SPÖ.)

Sehr verehrte Damen und Herren! Ich könnte die Liste noch fortsetzen. Die beste regelmäßige ärztliche Betreuung bekommen Kinder in Wien. Kärnten, Tirol und Vorarlberg kommen aber gleich danach, also Kärnten ist nicht immer ganz schlecht. (Präsident Dr. Khol übernimmt den Vorsitz.)

Seh- und Hörtests werden in der Mehrzahl der Kindergärten in Wien, Niederösterreich und Tirol gemacht und so weiter und so fort. Die meisten SozialarbeiterInnen sind in Wien im Einsatz. Wien ist also auch in diesem Bereich der Betreuung: Spitze! (Rufe bei der SPÖ: Spitze! – Abg. Neudeck: Das war jetzt nicht gut dirigiert!)

Sehr verehrte Damen und Herren! Die meisten Betreuungskräfte mit Befähigungs­nachweis gibt es allerdings im Burgenland, in Vorarlberg, aber auch in Wien, die meisten ungelernten Betreuungskräfte gibt es dagegen in der Steiermark, in Nieder­österreich und in Oberösterreich. 40 Prozent der Eltern in Wien zahlen keinen Kin­dergartenbeitrag. Qualität kostet natürlich Geld, aber nur für jene, die sich das auch leisten können. Die anderen bekommen den Kinderbetreuungsplatz mit Qualität um­sonst.

Sehr verehrte Damen und Herren! Betreuung ist das eine, Geld ist das andere.

 


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