Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 3. Sitzung / Seite 80

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Es werden diese Gelder beziehungsweise es wird diese Universitätsmilliarde jetzt für Struktur­maßnahmen, die wichtig sind, aber auch für den Lehr- und Studienbetrieb eingesetzt. Es ist wirklich wichtig, dass die Studienbeiträge in den Universitäten verbleiben.

Meine Damen und Herren! Andererseits muss man festhalten, in letzter Zeit ist die Zahl der An­träge auf Studienförderung gestiegen. Es ist unserer Meinung nach wichtig, dass niemand auf Grund seiner finanziellen Situation vom Studium ausgeschlossen wird, aber es ist auch wichtig, dass niemand nur zum Schein inskribiert. Aber genau das ist vorher passiert. Das beweist auch Ihre Begründung, in der Sie schreiben, dass es 45 000 Studierende weniger gibt als im letzten Semester vor der Einführung der Studiengebühren. Es sind ja genau all die Schein­inskribenten dadurch weggefallen. Das halte ich auch für einen sehr wichtigen Effekt.

Es kann daher nicht so sein, dass wir sagen: Die neue Idee, die es für die Universitäten gibt, ist, dass alles so bleibt, wie es ist – so wie Sie von den Grünen oder von der SPÖ sich das viel­leicht vorstellen. Wenn wir neue Ideen für Österreich brauchen und wollen, dann heißt das eben auch, Reformen durchzuführen und etwas zu verändern – und dafür stehen wir Freiheitliche! (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP. – Abg. Mag. Schweitzer: Zitiere den Niederwieser!)

14.10


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als nächster Redner zu Wort gemeldet ist Herr Abge­ordneter Brosz. Die Redezeit ist wunschgemäß auf 5 Minuten eingestellt. – Bitte.

14.11


Abgeordneter Dieter Brosz (Grüne): Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren! Meine Vorrednerin, Frau Bleckmann, hat gesagt, die Wahl sei weder für die Freiheitlichen noch für die Grünen erfolgreich ausgegangen. – Nun, so unzufrieden sind wir eigentlich nicht. Ich gebe aber zu: Wenn wir das erreicht hätten, was Sie verloren haben, dann ginge es uns noch viel besser! (Zwischenruf des Abg. Mag. Mainoni. – Abg. Nürnberger – in Richtung des Abg. Mag. Mainoni, auf den Redner weisend –: Da hat er Recht, das musst du zugeben!) – Aber dazu haben wir ja noch Zeit. (Abg. Mag. Schweitzer: Dieter, das war dein bester Schmäh, seit du im Haus bist!)

Was jedoch inhaltlich interessanter war, das waren die Ausführungen von Frau Kollegin Brinek. Sie bewundere ich bis zu einem gewissen Grad immer wieder dafür, dass sie Maßnahmen, wie in diesem Fall die Studiengebühren, in Summe dann so darstellt, als sei dadurch alles besser geworden, bis hin zur sozialen Lage, die sich dadurch auch noch verbessert hätte. – Da frage ich mich: Wenn man die Studiengebühren verdoppeln würde, ginge es den Studierenden dann zweimal so gut? (Abg. Dr. Brinek: Zuhören!) – Das wird es wohl nicht sein.

Was man sich aber reell anschauen kann, ist: Wie waren die Entwicklungen danach? – Soweit ich es richtig mitbekommen habe, nennt Bundeskanzler Schüssel die Verdoppelung der Aka­demikerInnenquote als eines der wesentlichen Ziele der Politik für die nächsten Jahre. Da ist ihm meiner Meinung nach zuzustimmen, denn wenn man sich die österreichischen Zahlen anschaut, dann muss man feststellen, dass Österreich eine Studierendenquote, eine Akademi­kerInnenquote hat, die einfach bei weitem unterdurchschnittlich ist; das wissen Sie genauso gut wie ich. – Dazu haben Sie auch gesagt, wir liegen ja gar nicht schlecht gegenüber anderen Ländern wie etwa Baden-Württemberg. Welches Land Baden-Württemberg in der EU ist, ist mir nicht klar. Wenn wir uns mit Deutschland vergleichen, dann müssen wir feststellen, dass die AkademikerInnenquote dort auch höher ist als in Österreich.

Wenn Sie sich die Studienanfängerquoten laut OECD-Bericht ansehen, dann werden Sie sehen, dass der Durchschnittswert in der OECD 45 Prozent im Altersjahrgang beträgt, der österreichische Wert bei 33 Prozent liegt und Spitzenwerte wie in Finnland bei 71 Prozent liegen. Da brauche ich mich gar nicht auf meine eigenen Zahlen zu beziehen, sondern da brauche ich nur auf die OECD-Zahlen zu verweisen, um zu zeigen, wie die Daten wirklich aussehen.

 


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