Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 34. Sitzung / Seite 33

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Präsident Dr. Andreas Khol: Nächster Redner ist der jüngste Vater dieses Hohen Hauses, Herr Abgeordneter Amon. (Beifall bei der ÖVP.) 5 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


9.52

Abgeordneter Werner Amon, MBA (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Vize­kanzler! Herr Bundesminister! Frau Staatssekretärin! Meine Damen und Herren! Das größte Problem, das wir im Zusammenhang mit der Debatte um die Generationen haben – die Ausführungen von Kollegin Mandak haben das gezeigt, aber in noch viel beeindruckenderer Art und Weise jene von Frau Kollegin Kuntzl –, ist die Realitäts­verweigerung bei Rot und Grün. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

Die Fakten sind ziemlich eindeutig, meine Damen und Herren: Die durchschnittliche Lebenserwartung ist in den letzten 30 Jahren um mehr als acht Jahre gestiegen. Die Geburten in Österreich sind im längeren Zeitverlauf stark zurückgegangen. Während es im Jahr 1971 noch 1,2 Millionen Kinder unter zehn Jahren gab, wird die Anzahl der Kinder unter zehn Jahren im Jahr 2041 um fast die Hälfte geringer sein. Gleichzeitig steigt aber auch die Anzahl der älteren Menschen in unserer Bevölkerung. Während es im Jahr 2001 noch 1,7 Millionen Menschen gab, die über 60 Jahre alt waren, werden im Jahr 2041 2,8 Millionen Menschen – 2,8 Millionen Menschen! – über 60 Jahre alt sein, und das bedeutet einen Anstieg der älteren Bevölkerung um über 70 Prozent.

Wer angesichts dessen noch immer die Meinung vertritt, dass keine Maßnahmen notwendig seien, die das soziale Gleichgewicht auch zwischen den Generationen sicherstellen, der betreibt eine verantwortungslose Realitätsverweigerung, meine Da­men und Herren! (Beifall bei der ÖVP.)

Frau Kollegin Kuntzl! Sie kritisieren die Bundesregierung. (Zwischenruf des Abg. Dr. Jarolim.) Es wäre besser – auch für Sie, Kollege Jarolim –, sich die Zahlen in Wien einmal genau anzusehen. Sie bekritteln das Problem der Jugendarbeitslosigkeit. Ich sage Ihnen eines: Jeder zweite Lehrstellensuchende in diesem Land ist in Wien (Ruf bei der SPÖ: Weil jeder vierte Arbeitende ...!), weil Ihre Politik in Wien mit einer absoluten SPÖ-Mehrheit schlichtweg falsch ist (Zwischenruf der Abg. Heinisch-Hosek), meine Damen und Herren! (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

Während in Wien die Arbeitslosenrate um 8 Prozent gestiegen ist, meine Damen und Herren, ist sie in Oberösterreich um 8 Prozent gesunken. (Beifall bei der ÖVP.) Nehmen Sie das zur Kenntnis! Sie können doch diese Zahlen, die dokumentiert sind und beweisen, dass Ihre Politik falsch ist, nicht negieren. (Zwischenrufe bei der SPÖ.)

Meine Damen und Herren! Die Situation betreffend den Generationenausgleich hat nachhaltige Auswirkungen nicht nur auf das Pensionssystem, sondern selbstver­ständ­lich auch auf andere Bereiche, die von dieser Situation beeinflusst sind, nämlich auf das Gesundheitssystem, auf die Wirtschafts- und Arbeitswelt, auf den Pflegebereich und natürlich auch auf die Bildungspolitik.

Sie können unsere Maßnahmen kritisieren, aber haben Sie bessere, haben Sie andere Maßnahmen? – Sie kritisieren etwa, dass die Bundesregierung beschlossen hat, ein Recht auf Teilzeit für Eltern einzuführen. Sie kritisieren, dass es nicht ausreichend wäre, dass wir dieses Recht auf Teilzeit für Eltern, die in Betrieben mit mehr als 20 Mitarbeitern arbeiten, einführen.

Meine Damen und Herren! Natürlich ist das ein wichtiger erster Schritt, aber es ist eine Antwort auf die Probleme der Zeit – eine Antwort, die Sie nicht geben! (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

 


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