Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 34. Sitzung / Seite 136

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Ich komme, da die Redezeit schon zu Ende geht, zum wichtigsten Punkt. (Zwi­schen­rufe bei der ÖVP.) Meine Damen und Herren von der FPÖ! Wenn Kollege Strutz von Ihnen einen U-Ausschuss fordert, so stimmen Sie heute zu! Wenn der Minister nichts zu verbergen hat, können wir einen Untersuchungsausschuss machen. Wenn der Ob­mann der Salzburger FPÖ den Rücktritt von Grasser fordert, sollten Sie das hier auch tun! (Abg. Jakob Auer: Wie hoch war Ihre Gage?) Kollege Walch hat gesagt: Wenn das alles stimmt, nämlich dass er Aktien nicht gemeldet hat, dann muss man über­legen, ob Grasser noch tragbar ist! – Sie haben Recht, Herr Kollege Walch. (Zwi­schen­ruf des Abg. Scheibner.)

In diesem Sinne und auch in Verteidigung dieses Hauses: Überlegen Sie sich, ob es sinnvoll ist, hier mit Treueschwüren mitzumachen!

Zum Thema dirty campaigning empfehle ich Ihnen, das „profil“ zu lesen, in dem die Mitarbeiterin des Herrn Grasser versucht, gegen mich Schmutzkampagnen zu machen und Treffen mit dem Herrn Böhm zu veranstalten. (Anhaltende Zwischenrufe bei der ÖVP.) Das sagt genug aus. Es kommt direkt aus dem Büro von Herrn Mag. Grasser. – Danke, meine Damen und Herren. (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der Grünen.)

16.15

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Zu Wort gelangt nunmehr Herr Abgeordneter Neudeck. 10 Minuten Redezeit. – Bitte. (Abg. Großruck: ... ein richtiger Sympathieträger!)

 


16.16

Abgeordneter Detlev Neudeck (Freiheitliche): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Herr Staatssekretär! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Die heutige Dringliche Anfrage der Grünen dient lediglich der Fortsetzung einer Menschenhatz, die meiner Meinung nach unwürdig ist. Ich betone, dass die Vorgangsweise der Nichtmeldung des Aktienbesitzes sicher nicht unsere Zustimmung findet; das wird jeder verstehen. Aber so eindeutig dürfte die Regelung nicht gewesen sein, da ja auch andere Regierungs­mitglieder Aktienbesitz in kleinem Ausmaß nicht gemeldet haben. (Abg. Dr. Wittmann: Sie wissen aber schon, dass der Finanzminister Verfassungsbestimmungen missach­tet! Das wissen Sie schon?!)

Herr Bundesminister Grasser hat heute mehrfach gesagt – und das hat keiner Ihrer Redner aufgegriffen –: Sie wollen nur skandalisieren. Er hat gesagt, dass er sein Ge­samtvermögen dem Rechnungshofpräsidenten gemeldet hat, darin waren seine Aktien enthalten. Das zeigt durchaus, dass das eine Interpretationssache war, er aber keinen Wert verschweigen wollte. (Abg. Dr. Wittmann: Sie wissen, was Ihnen passiert, wenn Sie ein Gesetz verletzen?) – Kollege! Es ist immer eine Frage ... (Abg. Dr. Wittmann: Sie wissen das schon?!) – Ja, dann muss man aber auch die Regelung so treffen, dass derjenige, der sie einzuhalten hat, weiß, worum es geht. Und das wissen mehrere nicht, nicht nur er.

Es bedarf daher weder eines Untersuchungsausschusses noch dieser Dringlichen An­fragen, denn wir haben gleich, nachdem diese Frage auf den Tisch gekommen ist, reagiert, es wurden die Aktien gemeldet. (Abg. Dr. Wittmann: Wenn jemand als Minis­ter die Verfassungsbestimmungen nicht beachtet!) Und diese Aktien sind alle in einer Größenordnung, durch die es keinerlei Einfluss auf irgendein Unternehmen geben konnte.

Wenn wir dem, was Kollege Pilz gesagt hat, folgen, nämlich dass im Falle einer Beteili­gung an einer Firma in einer Größenordnung der dritten Kommastelle die Auftrags­vergabe zu bedenken ist, dann frage ich mich, ob dann die Mitarbeiter eines Ministe­riums nicht mehr mit einer privatisierten AUA fliegen dürfen, nur weil der Minister fünf


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