Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 34. Sitzung / Seite 232

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wei­se Aufklärung über die Gebarung des Bundesministers für Finanzen hinsichtlich des Verstoßes gegen das Unvereinbarkeitsgesetz, des Vollzugs verschiedener Geset­ze und anderer Angelegenheiten.

Da diese Anträge inzwischen an alle Abgeordneten verteilt wurden, braucht eine Ver­lesung durch den Schriftführer nicht zu erfolgen.

Die Anträge haben folgenden Wortlaut:

Antrag

der Abgeordneten Dr. Pilz, Kolleginnen und Kollegen auf Einsetzung eines Untersu­chungsausschusses gemäß § 33 GOG; Ausschuss zur Untersuchung der Vorwürfe gegenüber BM für Finanzen Mag. Karl-Heinz Grasser

Begründung:

Karl Heinz Grasser hat

1. als Finanzminister während des Abfangjäger-Vergabeverfahrens dieses so be­einflusst, dass das teuerste Produkt gegen die Empfehlung des Verteidigungsministers zugunsten einer ihm nahestehenden Interessensgruppe den Zuschlag erhielt;

2. als Finanzminister über den Verein zur „Förderung der New Economy“ Gelder der Industriellenvereinigung besorgen lassen und Mitarbeiter seines Kabinetts während deren Dienstzeit seine Website gestalten lassen;

3. als Finanzminister an eine Firma Aufträge vergeben, die an der Erstellung der Website beteiligt ist;

4. als Finanzminister zugelassen, dass durch Vortäuschung der Gemeinnützigkeit durch den Verein, der www.karlheinzgrasser.at betreibt, Steuern nicht bezahlt wurden;

5. als Finanzminister Freunde, denen er privat und geschäftlich verbunden ist, auf Steuerkosten im eigenen Ministerium bewirtet und philharmonisch unterhalten;

6. als Finanzminister unterlassen, seine Anteile an Unternehmen dem Nationalrat zu melden und damit das Unvereinbarkeitsgesetz verletzt;

7. als Finanzminister darüber dem Nationalrat in der Beantwortung dreier Dringlicher Anfragen in zahlreichen Punkten keine oder unwahre Auskünfte gegeben.

Dort, wo der Verdacht auf gerichtlich strafbare Handlungen besteht, sind bereits ge­richt­liche Vorerhebungen eingeleitet. Davon unabhängig ist die politische Verant­wor­tung zu klären. Diese Aufgabe kommt nach der Bundesverfassung dem Nationalrat zu.

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher den

Antrag:

Der Nationalrat wolle beschließen:

Zur Untersuchung folgender Gegenstände einen Untersuchungsausschuss einzu­set­zen:

Untersuchung der Rechtmäßigkeit aller Abläufe und Entscheidungen innerhalb des Beschaffungsvorganges betreffend die Eurofighter-Kampfjets, insbesondere im Verant­wortungsbereich des Bundesministers für Finanzen, Mag. Karl-Heinz Grasser,

Politische Verantwortlichkeit für die steuerliche Beurteilung der Home-Page und Ho­norare für KHG,

 


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