Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 40. Sitzung / Seite 75

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derungen. Wir haben solche Förderungen ausverhandelt – und müssen versuchen, die­se auch für die Zukunft erhalten zu können.

All das, verehrte Damen und Herren, ist mit Vernunft und Herzen gemacht worden, da­mit wir eben auch die Herzen unserer Menschen gewinnen können.

Schlusssatz: Ich habe einen großen Wunsch – das ist auch ein Wunsch ans Christkind, wenn Sie so wollen (Zwischenrufe bei der SPÖ) –, dass eines Tages die Menschen diesseits und jenseits der Grenzen gar nicht mehr sehen: Hier sind wir – und ihr seid dort!, sondern dass wir eben alle europäische Bürgerinnen und Bürger, dass wir alle europäische Menschen sind. – Danke schön. (Lang anhaltender Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen. – Abg. Dr. Cap: Herzloser Applaus!)

12.25

 


Präsident Dr. Heinz Fischer: Zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Grillitsch. 5 Minuten, möglichst exakt. (Es folgt eine kurze technische Mitteilung durch Präsident Dr. Fi­scher.)

Bitte, Herr Abgeordneter Grillitsch.

 


12.26

Abgeordneter Fritz Grillitsch (ÖVP): Herr Präsident! Meine Damen und Herren von der Bundesregierung! Herr Bundeskanzler! Liebe Kolleginnen und Kollegen des Hohen Hauses! Österreich nimmt durch die Erweiterung nun endgültig seinen Platz in der Mit­te Europas ein, eine Tatsache, über die wir uns natürlich freuen. Wir freuen uns darüber, dass zehn neue Mitgliedsstaaten zu uns in die EU kommen: mit rund 80 Mil­lionen Bürgerinnen und Bürgern, die nun mit in die Gemeinschaft der Europäischen Union aufgenommen werden. Damit wird das größte und ambitionierteste Projekt seit der Gründung der europäischen Staatengemeinschaft 1957 realisiert.

Erlauben Sie mir in diesem Zusammenhang folgenden Vergleich, einen Vergleich sozusagen in der zweiten Generation, in der es beispielsweise keinen Mangel an Le­bensmittel gibt – und wo dann oft das Verständnis, das alles zu haben, nicht immer das Größte ist.

Bei diesem Erweiterungsprojekt, bei dem natürlich auch vom Frieden in Europa ge­sprochen wird, muss man bemerken: Auch das darf nicht als selbstverständlich auf­gefasst werden – und gerade deshalb ist es ein Gebot der Stunde, das Gemeinsame vor das Trennende zu stellen! Ich bin auch sehr froh über diese Diskussion jetzt heute hier im Hohen Haue, wie wir sie erleben, da das Ganze eben hinter die Parteien­interessen gestellt wird.

Stabilität, Berechenbarkeit und Gemeinsamkeit sichern uns den Frieden. Wir müssen uns daher gerade auch jetzt, meine Damen und Herren – ich sage das schon sehr kritisch –, mit dem Thema Beneš-Dekrete auseinandersetzen, und zwar sowohl auf na­tionaler als auch auf europäischer Ebene. Wir müssen uns mit dem Unrecht der Ver­gangenheit beschäftigen, um rasch zu menschenrechtskonformen Lösungsansätzen für die einzelnen Volksgruppen in der ehemaligen Tschechoslowakei zu kommen. Das sind wir diesen Menschen schuldig – und da sind wir gefordert! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Meine Damen und Herren! Wir brauchen grenzübergreifende Programme zur Siche­rung unserer Lebensgrundlagen; so beispielsweise in der Umweltpolitik. Wir brauchen diese einheitlichen Standards, um auch die Lebensqualität steigern zu können. Gerade diesbezüglich kann und soll Österreich ein Vorbildland auch in der Europäischen Union sein, und zwar in vielen Bereichen: was die Umweltpolitik betrifft, was die Sicherung unserer Ressourcen betrifft, unseres Wassers, der Luft et cetera. Da können wir mit unserem Know-how entsprechend mithelfen, damit es auch da zu Verbesserungen in


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