Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 45. Sitzung / Seite 82

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Drittens: Wenn Sie Standortpolitik betreiben wollen, dann sollte auch dort sichergestellt werden, dass nicht geschlechterverzerrend gearbeitet und ein Standort devaluiert wird. Denn was Sie in Summe mit Ihren Maßnahmen machen – aber auch da gibt es keine Gegensteuerung –, ist eine sukzessive Potentialvernichtung. Sie vernichten nämlich das ungenutzte Potential der weiblichen Erwerbsfähigen, die nicht erwerbstätig sein können, weil ihnen die Jobs und vor allem die Rahmenbedingungen für Erwerbstätig­keit fehlen. (Beifall bei den Grünen und der SPÖ.)

Und ein Letztes an den Herrn Bundeskanzler gerichtet: Wenn Sie ein derart ...

 


Präsident Dr. Heinz Fischer: Bitte um den Schlusssatz!

 


Abgeordnete Mag. Brigid Weinzinger (fortsetzend): Mein Schlusssatz: Wenn der Herr Bundeskanzler ein derart großes Engagement für Absetzbeträge hat, die seit 15 Jahren oder länger nicht abgeändert worden sind, dann bitte auch für den Behinder­tenfreibetrag. (Beifall bei den Grünen und der SPÖ.)

12.56

 


Präsident Dr. Heinz Fischer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Dolinschek. – Bitte.

 


12.56

Abgeordneter Sigisbert Dolinschek (Freiheitliche): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Bundeskanzler! Herr Vizekanzler! Werte Mitglieder der Bundesregierung! Sehr ge­ehrte Damen und Herren! Diese Steuerreform bringt für alle mehr Geld im Geldbörsel, höhere Absetzbeträge, die Familien werden entlastet, die Arbeitsplätze werden ge­sichert, und die Unternehmen werden gestärkt. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP. – Abg. Dr. Glawischnig: Das ist hier nicht der Villacher Fasching!)

Liebe Kollegen von der SPÖ! Ich habe ja großes Verständnis dafür, dass Sie diese Art der Steuerreform nicht verstehen, denn jeder Steuerreform, die Sie eingeführt haben, folgten Belastungen. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP. – Abg. Parnigoni: Die Belastung sind Sie!)

Während sich die österreichische Bevölkerung über diese massive Steuerentlastung freut, werden Rot und Grün in Österreich nicht müde, diese Steuerreform schlechtzu­reden. So betreibt die SPÖ Rosstäuschung. Denn bei den Berechnungen, die Sie jetzt dem Finanzminister unterstellen, Herr Kollege Matznetter, vermischen Sie zwei ver­schiedene Paar Schuhe, nämlich die Steuerreform, die mit 1. Jänner 2004 wirksam wird, jene, die mit 1. Jänner 2005 wirksam wird, und jene Teile, die vorgezogen wer­den. Ja, das verwechseln Sie, geschätzte Damen und Herren. Sie vergessen aber eines: dass Sie die Erbschaftssteuer, die Vermögenssteuer und die Grundsteuer an­heben würden, was jede Miete in die Höhe treiben würde. Das vergessen Sie den Leuten ebenfalls zu sagen. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

Außerdem schauen Sie doch über die Grenze nach Deutschland: Jeder Arztbesuch kostet 10 € für jeden, jedes Medikament zwischen 5 und 10 €. Bei uns beträgt die Rezeptgebühr 4,35 €. Das nur als Vergleich dazu.

Geschätzte Damen und Herren! Ich möchte mich hier an dieser Stelle für diesen großen Wurf der Steuerreform besonders bei jenen Personen bedanken, die diese Steuerreform ausverhandelt haben, in erster Linie beim Kärntner Landeshauptmann Dr. Jörg Haider, der der Chefverhandler der Freiheitlichen war und der mit dem Herrn Finanzminister und dem Herrn Staatssekretär das ganze Paket in dieser Form für die Österreicherinnen und Österreicher ausverhandelt hat (Beifall bei den Freiheitlichen – Rufe bei der SPÖ: Lei, lei!), für die österreichische Wirtschaft genauso wie für die österreichischen Arbeitnehmer und für die Familien. Das betrifft vor allem jene Teile, die für die Familien vorgezogen worden sind. (Lebhafte Zwischenrufe bei der SPÖ. –


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