Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 50. Sitzung / Seite 56

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die Frage: Kann ich mir die Kosten für Heizung und Licht leisten oder die Butter auf das Brot oder Medikamente, die die Kasse nicht bezahlt? Das Schlimme an Ihren unge­schminkten Aussagen, Frau Fuhrmann, ist aber, dass Sie das auch so meinen: Wie kommen wir Jüngeren dazu, für euch Ältere aufzukommen?! und sich so von einem Generationenvertrag verabschieden. Haben Sie das noch nie gehört: Ich, Mutter, Vater, für dich, Tochter, Sohn – und dann du für mich!? Haben Sie das vergessen?!

Ein Zynismus und eine Respektlosigkeit, die man, Frau Kollegin Wendl, nicht mit jugendlichem Leichtsinn und Unerfahrenheit abtun kann. (Beifall bei der SPÖ.)

ÖVP und FPÖ schüren solchen Zeitgeist mit ihrer unsolidarischen Politik, und sie tra­gen auch die Verantwortung für die Scheinheiligkeit der Landeshauptmänner von Salz­burg und Kärnten, die sich – und da stimme ich mit Kollegem Öllinger überein – wie Landesfürsten gebärdet haben. Sie, Herr Bundeskanzler, haben es zugelassen, dass Menschen zu Bittstellern und Almosenbeziehern gemacht worden sind. Sie tragen dafür die Verantwortung, dass diese für alle PensionistInnen in Österreich lebenswich­tige Existenzgrundlage zum billigen Stimmenfang in Wahlkampfzeiten missbraucht worden ist. (Beifall bei der SPÖ.)

Mit diesem bitteren Wahlzuckerl haben Sie die WählerInnen getäuscht. Sie wurden missbraucht von einem Salzburger ÖVP-Spitzenkandidaten, der, wenn überhaupt, nur kurzzeitig Verantwortung übernehmen wird. Aber laut einer Salzburger Umfrage hat die Mehrheit der SalzburgerInnen ihm bereits eine Abfuhr erteilt, sie lehnen diese Pflanzerei der Pensionisten ab.

Wahltag ist Zahltag, meine Damen und Herren! (Abg. Scheibner: Schade, dass Sie nicht kandidieren!) Die Abrechnung für diese unwürdige Politik wird am 7. März erfol­gen. Wir, die SPÖ, und auch das Team um Gabi Burgstaller sind für eine wertge­sicherte Pension (Abg. Scheibner: Sie haben die Auszahlungen abgelehnt!) für alle Österreicherinnen und Österreicher unabhängig von Wahltagen. (Beifall bei der SPÖ.)

12.39

 


Präsident Dr. Heinz Fischer: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Molterer. Eben­falls 6 Minuten. – Bitte, Herr Abgeordneter.

 


12.39

Abgeordneter Mag. Wilhelm Molterer (ÖVP): Herr Bundeskanzler! Frau Staatssekre­tärin! Herr Bundesminister! Sehr geehrte Damen und Herren! Hohes Haus! In einem Diskussionsprozess, der im Parlament wohl richtig und gut angesiedelt ist, ist es nur korrekt und fair, sich mit den Argumenten, die in diese Diskussion eingebracht wurden, auseinander zu setzen. Was aber der Sache nicht dient, meine Damen und Herren, ist pure Polemik, ist der Versuch, Landtagswahlkampf hier in den Nationalrat, in das Hohe Haus hereinzubringen. Das haben die Menschen in diesem Land einfach nicht ver­dient. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Meine Damen und Herren! In der Politik, und zwar in allen westlichen Staaten, ist klar, dass zwei ganz große Themen die sozialpolitische Auseinandersetzung bestimmen: Reform und Sicherung der Altersvorsorge sowie Sicherung des Gesundheitssystems. Es ist doch völlig selbstverständlich, dass das diskutiert wird. Und angesichts einer Entwicklung, die wir Gott sei Dank erreicht haben – dass eben die Menschen länger den Ruhestand genießen können, dass es aber leider auch das Faktum sinkender Ge­burtenzahlen gibt –, wäre es einfach verantwortungslos, uns nicht mit diesen Themen auseinander zu setzen. Der Unterschied ist nur: In Österreich entscheiden und handeln wir danach, dass den Menschen in unserem Lande Zukunft geboten wird, und zwar den jungen, den erwerbstätigen und den älteren Menschen! (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

 


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